Wenn wir unsere Kooperationspartner der ING treffen, dann haben wir immer besonders Spaß! Denn nicht nur inhaltlich, auch menschlich passt es wunderbar zwischen MentorMe und ING.

Seit Start unserer Kooperation in 2021 haben wir gemeinsam:

  • Über 250 strukturell benachteiligten Frauen Mentoring-Stipendien ermöglicht
  • Über 2000 Bewerbungen von interessierten Frauen erhalten
  • 40 Frauen mit Migrationsgeschichte eine Mentee-Mitgliedschaft angeboten
  • Mehrere Events gemeinsam gestaltet

Und das ist noch nicht alles: Im vergangenen Jahr haben wir dank der guten Zusammenarbeit MentorMe in die Niederlande gebracht. Seit 2023 gibt es auch MentorMe Netherlands in Kooperation mit den niederländischen ING-Kolleg*innen.

Im Interview erzählt Sabine Albach, CSR Expert, CoE Communication & Brand Experience, was die Kooperation zwischen MentorMe und ING bedeutet, warum sich die Bank für eine integrative Wirtschaft einsetzt und was das alles mit „do your thing“ zu tun hat.

 

Wie profitiert euer Unternehmen von der Partnerschaft mit MentorMe?

Wir setzen uns für die Schaffung einer integrativen Wirtschaft ein. Jeder Mensch soll die Möglichkeit erhalten, ein Teil des wirtschaftlichen Geschehens zu sein. Wir verfolgen mit unseren Programmen und Initiativen einen philanthropischen Ansatz und möchten damit etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Gleichzeitig wirken sich unsere Aktivitäten, die Zusammenarbeit mit MentorMe und die dazugehörige Kommunikation positiv auf unsere Außenwahrnehmung aus. Dadurch erhöht sich unsere Attraktivität als Arbeitgeber und wir schärfen unsere Position auf dem Markt.

 

Welche Bedeutung hat Mentoring für dich und/oder euer Unternehmen/Team?

Für mich persönlich war Mentoring mein ganzes Berufsleben lang wichtig wenn nicht sogar entscheidend. Mein beruflicher Werdegang startete holprig und ist bis heute geprägt von thematischen Veränderungen. In diesen Phasen des Umbruchs und der Neuorientierung waren meine jeweiligen MentorInnen häufig der Fels in der Brandung und gleichzeitig wichtige Impulsgeber, um mich in der noch ungewohnten Rolle einzufinden. Wichtig: Jeder Mensch kann Mentor*in und Mentee zugleich sein. Es gibt immer Kontakte, die von unserer Erfahrung profitieren und andere, die uns inspirieren.

 

Wer war dein*e wichtigste*r Mentor*in und warum?

Da fallen mir zwei drei ein, die ich nicht in ein seriöses Ranking bringen könnte. Alle waren sehr kompetent und haben mir ihr Wissen, ihre Zeit und Erfahrungen geschenkt, gepaart mit dem Vertrauensvorschuss, dass sie nicht ihre Zeit verschwenden und ich etwas daraus mache.

 

Was ist deiner Meinung nach wichtig, damit das Mentoring ein voller Erfolg wird bzw. dich wirklich weiterbringt (aus Mentee- bzw. Mentor*in-Perspektive)?

Ich denke es ist wichtig, dass sich Mentee und Mentor*in auf Augenhöhe begegnen und austauschen. Der bzw. die Mentor*in fungiert als Impuls-, Rat- und Feedbackgeber – die Entscheidung über und die Umsetzung der nachfolgenden Schritte liegen bei der oder dem Mentee. Idealerweise gibt es klar formulierte Schritte und Ziele, die bis zum nächsten Austauschtermin angegangen werden. So wird sichergestellt, dass es nicht nur beim „drüber reden“ bleibt, sondern Taten folgen.

 

Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt? Inwieweit kann dies die Gesellschaft als Ganzes inspirieren?

Vielfalt ist wichtig, da ein gutes Funktionieren unserer Gesellschaft davon abhängt, dass wir Vielfalt als Realität akzeptieren. Sie als Chance sehen und sie gemeinsam gestalten – obgleich es sich hierbei um ein Unternehmen oder eine Privatperson handelt. Ohne Vielfalt stehen wir still.

 

Wie fördert ihr im Unternehmen Vielfalt am Arbeitsplatz?

Als ING Deutschland glauben wir an die Kraft einer weltoffenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft. Unser Motto ist ‘do your thing’ – wir wollen unseren Kund*innen dabei helfen, das zu tun, was ihnen wichtig ist. Aber ‘do your thing’ heißt auch: Bei der ING kann jede und jeder genauso sein, wie sie und er ist. Niemand soll Energie damit verschwenden müssen, sich zu verstellen oder das Gefühl haben, einen Teil von sich verstecken zu müssen.

Die ING hat die Charta der Vielfalt bereits im Juli 2014 unterzeichnet und positioniert sich damit ganz klar, dass Vielfalt im Unternehmen Teil der eigenen Unternehmenskultur ist, aber auch zum Unternehmenserfolg beiträgt.

 

Welche Erfahrungen habt ihr mit praktischen Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt gemacht, die sich von bloßen Absichtserklärungen unterscheiden?

Wir wollen Vielfalt von innen nach außen leben und vorleben.

Dafür setzen sich bei der ING auch zahlreiche Netzwerke ein, die unsere Unternehmenskultur prägen – durch Events, Workshops und Sponsorings. Unterstützt wird jedes Netzwerk durch einen Sponsor oder eine Sponsorin aus dem Top-Management – mit Zeit, Budget und tatkräftiger Unterstützung. Mir fallen ein:

  • Rainbow Lions [LGBTIQ-Netzwerk]
  • Lioness [Frauen-Netzwerk]
  • Cultural Diversity
  • EnablING (Menschen mit Behinderung)
  • Experienced (50+)
  • Young ING (< 30)

Diese Power für Vielfalt wird in unserem „Diversity, Inclusion & Belonging Council“ (DIB-Council) gebündelt. Hier tun sich Vertreter*innen der Netzwerke, des Vorstands und aller Geschäftsbereiche, der Schwerbehindertenvertretung sowie der Personal- und Strategieabteilung für ein Ziel zusammen: einen Arbeitsplatz schaffen, an dem sich alle wertgeschätzt und unterstützt fühlen.

 

Was ist ein gutes Beispiel für gelebte Vielfalt?

Jedes Jahr gibt es bei uns zwei große DIB Days, an denen wir thematische Schwerpunkte setzen und dem Thema Vielfalt bankweit einen ganzen Tag widmen. Begleitet werden diese Tage immer mit einer spannenden Mischung aus Information/Aufklärung und Unterhaltung. Denn wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger durch das Unternehmen laufen. Besonders zu nennen wären bspw. die (Un-)Cover Video Reihe. Wir haben dafür mutige Menschen getroffen, die uns ihre Geschichte erzählt haben. Anonym. Hinter einer Schattenwand. Und am Ende konnten sie entscheiden: Zeigen sie ihr Gesicht – oder nicht. Intern hat uns die Resonanz völlig überwältigt. Unser Chat hat geglüht und andere dazu motiviert, ihre Geschichte zu teilen. Oder gerade erst ist unser DIB-Spezial zum Thema Unconscious Bias gelaufen. Um darüber aufzuklären, haben wir eine umfangreiche Kampagne gestartet, die erklärt, wie wir aus Vorurteilen Vorteile machen und die Vorteile sehen in unserer Verschiedenheit. Wir nennen das Ganze „Miteinanders“.

Was sind die größten Hindernisse beim Aufbau eines vielfältigen Teams und bei der Diversifizierung eurer Workforce?

Hier passt das Thema Unconscious Bias sehr gut. Wir alle tragen unbewusste Vorurteile mit uns. Das Problem: Unconscious Bias beeinflusst unser Handeln und kann dazu führen, dass wir Menschen ungewollt unfair beurteilen. Das kann nicht nur dazu führen, dass wir Menschen unbewusst in Schubladen packen und sie damit verletzen können. Es kann auch zu für das Unternehmen nachteiligen Entscheidungen, bspw. bei der Zusammenstellung von Teams, führen. Aktionen wie „Miteinanders“ sollen hierfür sensibilisieren und letztendlich auch helfen, unsere Ziele als Unternehmen besser zu erreichen.

Mangelndes Diversitätsbewusstsein kann zu unbeabsichtigten Beleidigungen und damit zu Konflikten führen. Wenn die Vielfalt nicht gewürdigt wird, kann dies zur Aufrechterhaltung der Ungleichheit und zur Behinderung der Inklusion führen. Ohne Diversitätsbewusstsein mangelt es in der Zusammenarbeit möglicherweise an vielfältigen Perspektiven und an Kreativität.

 

Quoten sind im Moment wichtig, weil wir es mit strukturellen Problemen zu tun haben. Aber inwieweit können Frauen selbst ins Handeln kommen, um etwas zu bewirken und den Wandel voranzutreiben?

Raus aus der Opferrolle – rein ins Handeln. Das eigene Mindset überprüfen. Wo stehe ich mir ggf. selbst im Weg? Selbstbewusstsein, Außenwirkung, Disziplin, Risikobereitschaft, Prioritäten, Frustrationstoleranz – es gibt viele Faktoren und Fähigkeiten, die wir selbst beeinflussen bzw. weiterentwickeln können.

 

Danke, Sabine, für deine Zeit und für die wundervolle Zusammenarbeit!

 

Interessiert an einer Partnerschaft mit MentorMe? Hier gibt es alle Infos – oder direkt unsere Gründerin und Geschäftsführerin Karin Heinzl kontaktieren!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten und Teams aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht.

Du möchtest auch Teil unserer Community werden? Das freut uns sehr! Hier kannst du dich als Mentee sowie als Mentor*in anmelden!