Eines unserer Partnerunternehmen ist Capgemini Invent und wir hatten das Vergnügen, Carmen-Valentina Ciocoi zu den Themen Mentoring, Diversity und vieles mehr zu interviewen. 

MentorMe-Partnerschaftsprogramm: Empowerment von Frauen ist nicht nur en vogue und dient der Frauenquote. Vielmehr ist die Förderung von Frauen für Arbeitgeber wichtig, um Gleichstellung und Vielfalt zu leben und gut ausgebildete weibliche Arbeitssuchende zu rekrutieren. Mit MentorMe gehen Arbeitgeber den Weg einer innovativen Recruiting- und Personalentwicklungsstrategie. Sie leben CSR und Vielfalt. Sie erreichen ein attraktives Employer Branding und gewinnen und binden die besten weiblichen Mitarbeiter im War of Talents. Mit MentorMe unterstützen sie Frauen bei der Gestaltung ihrer Karriere, übernehmen soziale Verantwortung und geben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich als Mentoren zu vernetzen und junge Talente für ihr Unternehmen zu entdecken.

Wie empowert euer Unternehmen seine Mitarbeiter*innen?

Da wären einige Initiativen zu nennen. Exemplarisch herausstellen möchte ich aber den Talent Lead, den alle Mitarbeiter*innen zur Seite gestellt bekommen. Der oder die Talent Lead ist für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Talents verantwortlich und damit immer erste Ansprechstation. Er oder sie fördert und fordert und agiert als Coach, Berater*in und Mentor*in.

Ansonsten haben wir ganz unterschiedliche Initiativen, die unsere Mitarbeiter*innen empoweren. Das Institute, in dem alle Levels bis Senior Consultant mit den notwendigen Skills ausgestattet werden, ein Buddy Programm, das hilft die vielen administrativen Themen beim Einstieg zu bewältigen. Zusätzlich haben wir Initiativen, die vor allem auf die Förderung weiblicher Mitarbeiterinnen ausgerichtet ist. Hier wäre die Initiative Women@Invent zu nennen sowie ein Mentoring Programm explizit für junge weibliche Führungskräfte ab der Position als Manager.

Wie profitieren euer Unternehmen und die Mitarbeiter*innen von der Partnerschaft mit MentorMe?

MentorMe ist für uns eine Quelle der Inspiration in jeder Hinsicht. Wir kommen in Kontakt mit spannenden Talenten und klugen Köpfen und nehmen so viel aus der Community mit: Viele inspirierende Keynotes zu wichtigen Themen, wie z. B. Inklusion oder Diversity aber auch spannende Arbeitssessions u.a. zu Motivation oder Resilienz, die für unsere Talente von großer Bedeutung sind.

Welche Bedeutung hat Mentoring für dich und/oder euer Unternehmen/Team?

Mentoring ist für mich eine Möglichkeit meinem Umfeld etwas zurückzugeben. Die Erfahrungswerte, das Wissen und die Ruhe, die man über Jahre aufgebaut hat werden durch eine Mentor*in-Beziehung mehrwertbringend geteilt. Wir sagen oft „hätte ich damals gewusst…“. Durch das Mentoring kann man selbst zwar nicht mehr in die Vergangenheit zurück, aber dafür anderen helfen, die richtigen Entscheidungen in der Gegenwart zu treffen.

Wer war dein*e wichtigste*r Mentor*in und warum?

Mein wichtigster Mentor war mein Talent Lead, der mich fast 6 Jahre begleitet hat. Ich durfte mit ihm in zahlreichen Projekten und an vielfältigen Themen zusammen arbeiten. Durch ihn habe ich gelernt, wie man am besten das Potenzial des Teams mit den Bedürfnissen des Kunden zusammenbringt und dabei mit Empathie führt. Spaß an der Arbeit, ein lernintensives Umfeld und eine individuelle Weiterentwicklung jedes Einzelnen sind für mich die wichtigsten Aspekte eines Jobs und diese habe ich mit ihm und Dank ihm jeden Tag erleben dürfen.

Warum würdest du dich entscheiden, Mentee oder Mentor*in zu sein?

Eine Mentee-Mentor*in-Beziehung ist in beiden Richtungen sehr bereichernd. Der Erfahrungsaustausch, der Perspektivwechsel sowie die wertvollen Impulse eines neutralen Betrachters können bei schwierigen, komplizierten Entscheidungen ein Wundermittel sein – und da spreche ich aus eigener Erfahrung!

Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt? Inwieweit kann dies die Gesellschaft als Ganzes inspirieren?

Laut der Kontakttheorie können (unbewusste) Vorurteile gegen Gruppen abgebaut werden, indem man mit ihnen in Kontakt tritt. Der Kontakttheorie folgend bedeutet es, dass je diverser ein Unternehmen aufgestellt ist, desto geringer die Vorurteile seiner Mitarbeiter*innen gegenüber anderen Gruppen. Dieser Effekt alleine hat für mich das Potential, eine Gesellschaft zu inspirieren.

Wie fördert ihr im Unternehmen Vielfalt am Arbeitsplatz?

Wir haben Communities, die sich mit Themen wie Diversity, Gender Diversity & Culture beschäftigen. Das spannende ist, dass diese Communities alle Bottom-Up entstanden sind, also Mitarbeiter*innen, die sich für Mitarbeiter*innen engagieren. In diesen Communities findet sich allerdings die gesamte Firma wieder: von Consultant bis zu Vice President sind Kolleg*innen engagiert und bringen sich ein.

Die Basis bildet also die Belegschaft, aber diese Communities erhalten vom Leadership das volle Commitment, sodass tolle globale Communities wie OUTFront entstehen, bestehen und sich weiterentwickeln können.

Welche Erfahrungen haben Sie mit praktischen Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt gemacht, die sich von bloßen Absichtserklärungen unterscheiden? 

Wir als Firma haben sehr positive Erfahrungen mit Diversity gemacht. Kurz und knapp: Unser Kapital als Beratungsunternehmen sind Innovation und diverse Teams. Insofern ist Diversität für uns eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Spannend ist auch die Beobachtung, dass unsere Communities nicht nur für uns von Wert sind, sondern auch von unseren Kunden als positiv aufgenommen und von diesen begleitet werden.

Was ist ein gutes Beispiel für gelebte Vielfalt? 

Unser Ziel ist es, Diversität in das Zentrum unseres unternehmerischen Handelns zu stellen, da wir es als notwendige Voraussetzung für den Erfolg der Company betrachten. Aus diesem Grund finde ich, dass der Unternehmenserfolg in seinen unterschiedlichen Facetten als gutes Beispiel dient. Insbesondere zeigt sich mir, dass Vielfalt im Unternehmen angekommen ist dadurch, dass sich jeden Monat aufs Neue viele spannende und besondere Menschen für Capgemini entscheiden.

Was sind die größten Hindernisse beim Aufbau eines vielfältigen Teams und bei der Diversifizierung eurer Workforce? 

Die vermutlich größte Herausforderung ist, dass wichtige Themen, wie Gender Diversity, LGBTQ und Culture & Ethics nicht in Wettbewerb zueinander stehen und sich dabei kannibalisieren. Die Communities haben im Kern das gleiche Ziel: Gleichberechtigung in seinen verschiedenen Facetten. Diesen Wettbewerb wollen wir verhindern und sind daher gerade dabei, die Communities zu bündeln und damit diese noch mehr Stimme haben, um ihre Ideen in die Company und den Markt zu bringen.

Quoten sind im Moment wichtig, weil wir es mit strukturellen Problemen zu tun haben. Aber inwieweit können Frauen selbst ins Handeln kommen, um etwas zu bewirken und den Wandel voranzutreiben?

Strukturen sind immer von Menschen gemacht, daher können auch Menschen diese Strukturen wieder verändern. Das politische Instrument Quoten ist dabei eine Möglichkeit und aus meiner Sicht auch eine notwendige. Eine Möglichkeit ist, in vielen Gesprächen auf konkrete Missstände hinzuweisen, Verbündete zu suchen, männliche Kollegen einzubinden in die Debatte um Geschlechtergerechtigkeit. Außerdem sollten eigene Leistungen nach dem Motto „Be loud, be proud“ selbstbewusst nach außen kommuniziert werden.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.