Empowerment von Frauen ist nicht nur en vogue und dient der Frauenquote. Vielmehr ist die Förderung von Frauen für Arbeitgeber wichtig, um Gleichstellung und Vielfalt zu leben und gut ausgebildete weibliche Arbeitssuchende zu rekrutieren. Mit MentorMe gehen Arbeitgeber den Weg einer innovativen Recruiting- und Personalentwicklungsstrategie. Sie leben CSR und Vielfalt. Sie erreichen ein attraktives Employer Branding und gewinnen und binden die besten weiblichen Mitarbeiter im War of Talents. Mit MentorMe unterstützen sie Frauen bei der Gestaltung ihrer Karriere, übernehmen soziale Verantwortung und geben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich als Mentoren zu vernetzen und junge Talente für ihr Unternehmen zu entdecken.

 

Eines unserer Partnerunternehmen ist GASAG. In diesem Programmjahr unterstützt GASAG in Zusammenarbeit mit MentorMe Frauen aus allen Branchen, die sich beruflich verändern wollen, mit einer Patenschaft. Wir hatten das Vergnügen, Matthias Trunk zu interviewen. 

Wie empowert euer Unternehmen seine Mitarbeiter*innen?

Unsere Mitarbeitenden werden dazu angeregt, Ideen einzubringen und beispielsweise bei Transformationsprozessen mitzuwirken. Für neue Aufgaben können sie sich über Trainings oder die Teilnahme an Konferenzen fortbilden oder sich in verschiedenen Lernformaten wie Show & Tell oder Peergroup Learning austauschen. Wir fördern die projektbezogene Zusammenarbeit in crossfunktionalen Teams und regen die Gründung von Netzwerken an, wo sich Gleichgesinnte austauschen können.  Für die Führungskräfte heißt es, Verantwortung und Entscheidungen mehr in die Teams mit der fachlichen Expertise zu geben. Dafür werden auch sie im Rahmen der Führungskräfteentwicklung unterstützt.

Wie profitieren euer Unternehmen und die Mitarbeiter*innen von der Partnerschaft mit MentorMe?

Durch die Partnerschaft können unsere Mitarbeitenden vom direkten und individuellen Austausch mit einer Person mit mehr Berufserfahrung profitieren. Die Stärke des MentorMe-Netzwerks können wir beispielsweise nutzen, um unser Ziel zu erreichen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. So wollen wir bis 2027 eine Frauenquote von 40 Prozent in den Führungsebenen der GASAG erreichen. Wir sehen Diversität als klaren Erfolgsfaktor für ein Unternehmen und bieten dafür viele Bausteine. Einer ist das Mentoring, dazu kommen noch flexible Arbeitszeiten, aktive Unterstützung für Eltern und pflegende Angehörige sowie unser internes Talentprogramm.

Wer war dein*e wichtigste*r Mentor*in und warum?

Es gab immer wieder unterschiedliche Menschen, die mich inspiriert haben. Aus Impulsen lernen kann man ja auch, ohne dass dieses in ein strukturiertes Programm eingebunden ist. Eine nachhaltige Erfahrung bei mir war allerdings die Ausbildung zum Business Coach. Mit meinem Ausbilder hatte ich eine intensive Zeit, weil ich durch seine Anregung meine Lebensgrundsätze, Gewohnheiten und Werte hinterfragen oder auch in Frage stellen musste. Das hat mich in meiner Art und Weise der Führung deutlich verändert. Das Prinzip “help others to succeed” bestimmt seitdem meine Rolle im Management.

Warum würdest du dich entscheiden, Mentee oder Mentor zu sein?

Grundsätzlich interessiert es mich, was jüngere Menschen heute anders machen wollen. In der Energiebranche ist das essenziell, weil Umorientierungen immer wieder gefordert sind, ob aus technologischen, politischen oder vertrieblichen Gründen. Ich habe in meinen Jahren vieles gesehen und daraus die eine oder andere Erfahrung machen können, von der strategischen Entwicklung verschiedener Stadtwerke bis zur GASAG. Wenn ich merke, dass meine Erfahrungen einen anderen Menschen weiterbringen können, wäre die Rolle als Mentor durchaus sinnvoll.

Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt? Inwieweit kann dies die Gesellschaft als Ganzes inspirieren?

Beim Vorantreiben von Gleichberechtigung und Fairness spielen Unternehmen eine wesentliche Rolle, denn in ihnen arbeiten ja die Bürgerinnen und Bürger der deutschen Gesellschaft. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Religion und Alter sollen alle Menschen die Chance haben, sich zu verwirklichen und gleichberechtigt Teil der Gesellschaft zu sein. Vielfalt im Unternehmen führt zu kreativeren Ideen und Lösungen, zu einer spannenderen Arbeitsatmosphäre und somit zu mehr Mitarbeitendenzufriedenheit.

Wie fördert ihr im Unternehmen Vielfalt am Arbeitsplatz?

Es geht bereits beim Recruiting los. Wir möchten alle Menschen ansprechen, egal woher sie kommen, woran sie glauben oder wen sie lieben. Wichtig ist es, Vielfalt immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und die unterschiedlichen Dimensionen von Vielfalt zu zeigen. Nicht alle Eigenschaften sind sofort sichtbar. Über Aktionen wie Arbeitsplatz-Shadowing, Diversity-Quizze, Trainings zu unbewussten Vorurteilen oder die Teilnahme an externen Events möchten wir Bewusstsein schaffen, zum Mitmachen und Nachdenken anregen und natürlich uns weiterbilden. Sicher ist noch ein Weg zu gehen, aber das Ziel ist es, Vielfalt zu leben und offen gegenüber allen Facetten menschlicher Individualität zu sein.

Quoten sind im Moment wichtig, weil wir es mit strukturellen Problemen zu tun haben. Aber inwieweit können Frauen selbst ins Handeln kommen, um etwas zu bewirken und den Wandel voranzutreiben?

Quoten sind ein wichtiges Instrument, aber allein tun sie es nicht.  Frauen sind schon dabei, selbst den Wandel voranzutreiben, indem sie ihre Stärken und Ressourcen kennen, ihre Herausforderungen adressieren und auch mal andere Wege einschlagen. Im Personalbereich haben wir beispielsweise zwei Leiterinnen in Teilzeit, die Job Sharing betreiben und so ihre Stärken bestens vereinen.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.