Steckbrief:
Tobias Ilg
Inhaber von Tobias Ilg Organisationsbegleitung
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Tobias, wer bist du?

Tobias liebt Berge, begeistert sich für brutalistische Sowjetarchitektur und ist großer Freund des runden Leders. Nach sieben Jahren Berliner Digitalwirtschaft und Gründungen in der Startup-Welt lebt und arbeitet er seit 2019 als selbstständiger Projektentwickler und Organisationsbegleiter mit den Schwerpunkten Neue Arbeit und Transformation in Freiburg. Hier engagiert er sich außerdem für die digitale Entwicklung des ländlichen Raums.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Welche Werte treiben dich an?

Mit meinem Tun möchte ich den Wandel der Arbeitswelt vorantreiben – und das mit verständlichen Lösungen, Empathie und einem ganzheitlichen Blick. Insbesondere für kleine und mittelständische Organisationen in metropolfernen Gegenden braucht es bedürfnisorientierte Lösungen, die zukunftsfähig sind und Unternehmen wie auch Kommunen eine Perspektive ermöglichen. Diese entstehen durch ehrliches Interesse und einen offenen, wertschätzenden und transparenten Austausch. Sie sind innovativ, berücksichtigen aber auch das in der Vergangenheit geschaffene und respektieren vorhandene Traditionen. Und die Lösungen, Konzepte oder Projekte beinhalten stets den Teil der Befähigung, sodass sie eigenständig umgesetzt oder weitergeführt werden können.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Würde Geld keine Rolle spielen, wäre mein beruflicher Alltag ähnlich aufgebaut, wie bisher. Ich gehe den Tätigkeiten nach, die mir Spaß machen, die mich erfüllen und worin ich einen Mehrwert für mich, aber auch für die Gesellschaft sehe. Einzig der zeitliche Umfang würde sich sehr wahrscheinlich reduzieren, sodass ich noch mehr ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen oder noch intensiver den Schwarzwald genießen könnte.

Was ist für dich ein erfülltes Leben?

Die Tatsache, selbstbestimmt und unabhängig einer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können, die beste Familie und die besten Freunde im Rücken zu haben, gesund zu sein, frei Meinung äußern, Information zu erhalten und Bildung genießen zu können und nicht zuletzt an einem Ort zu sein, der mich bei jedem Spaziergang erfreut, macht mein Leben zu einem erfüllten Leben.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Hier muss ich zwei Bücher nennen, da ich am liebsten zwei parallel lese: Einmal “Die Welt neu denken” von Maja Göpel. Ihre klugen und zukunftsgerichteten Gedanken zu Wirtschaft, Klima und Gesellschaft festigten mein Wertekonstrukt und gaben mir Inspiration und Mut, für eine Welt von Morgen einzustehen und zu handeln. Und nicht unerwähnt möchte ich “Entlang den Gräben” von Navid Kermani lassen. Er beschreitet Orte in Osteuropa, dem Kaukasus und Iran, die ich in der Vergangenheit auch bereiste. Er schenkte mir schöne Erinnerungen, ließ mich aber auch an unglaublichen, spannenden oder herzlichen Geschichten mit Menschen teilhaben.

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Definitiv meinen Vater mit viel Geduld davon zu überzeugen, wie lebensbereichernd Digitalisierung sein kann und diese nicht per se schädlich (keine Bewegung mehr) oder böse (Datenschutz) ist. Seither ergänzt er seine Tonband-Aufnahmen mit Spotify, liest Online-Magazine neben seiner papierenden Tageszeitung und schaut sich YouTube-Videos zusätzlich zum linearen Fernsehen an.

Welche 5 Dinge dürfen in deinem Handgepäck niemals fehlen?

Mein Smartphone für Kommunikation und Information, mein Moleskine für das Notieren von Gedanken, ein Buch oder Magazin zur Unterhaltung, ein Snack für Zwischendurch (gerne salzig) und wenn es länger sein soll, eine Zahnbürste fürs hygienische Wohlbefinden.

Was machst du an einem freien Tag?

An einem freien Tag wird kein Wecker gestellt, was mich meist trotzdem gegen halb 8, 8 aufwachen lässt. Es folgt ein Kaffee im Bett, ein zweiter Kaffee in Kombi mit großem Frühstück und danach geht es – wenn das Wetter mitspielt – raus, um Sonne zu tanken, frische Luft zu bekommen und sich die computerschweren Beine zu vertreten. Ein bisschen Zeit für Lesen, Serie oder die Bundesliga sollte am freien Tag auch noch drin sein. Hauptsache kein Stress oder Verpflichtungen.

Was treibt dich im Innersten an?

Der Wunsch nach einer gerechteren Welt, mit einer Gesellschaft, die nachhaltiger, demütiger und genügsamer denkt.

Wie wirst du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?

Indem ich mich weiter ehrenamtlich engagiere, beispielsweise durch Mentoring. Aber auch durch soziale Projekte und Bildungsvorhaben, die zur Chancengerechtigkeit beitragen. Im gesellschaftlichen Kontext, vor allem aber auch in der Arbeitswelt.

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Den größten Nutzen aus Mentoring-Beziehungen ziehe ich aus offenem Sparring von Ideen, den Austausch von Erfahrungswerten und dem Teilen von Netzwerk oder Inspirationsquellen. Mentoring sorgt aber auch für fachlichen Kompetenzausbau und zum Ausbau von Menschenkenntnis.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

In der einen oder anderen Situation einen Gang herunterzuschalten und nicht wie ein “Getriebener” durch das private wie berufliche Leben zu hetzen. Es ist auch mal schön, Erlebtes bewusst zu reflektieren.  Und gesünder ist diese Lebensweise sicherlich auch.

In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich in unterschiedlichen Rollen aktiv: Mal bin ich Lehrender, wenn ich theoretisches und praktisches Wissen einbringe. Ich bin Mentor, wenn ich  Erfahrungswerte aus zahlreichen Projekten teile. Ich bin diskreter Sparringspartner bei Veränderungsprozessen, bin Ideengeber bei Innovationsvorhaben und strukturgebender Moderator in Meetings. Und ich bin Enabler und stelle mein tolles Netzwerk an Fachkräften zur Verfügung, um zusätzliche Expertise zu ermöglichen. Und ich bin nicht zu selten Anlaufstelle, um das Herz auszuschütten, über Probleme zu sprechen, Sorgen zu teilen und über mögliche Hürden zu sprechen.

Wieso glaubst du, bist du in dieser Position?

Aufgrund einer Mischung aus Glück, Neugierde, Lust am Lernen, Leidenschaft, Mut und dem nötigen Grundvertrauen ins Leben.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?