Über den Drang, sich mit Kindern beruflich zu verwirklichen

Über den Drang, sich mit Kindern beruflich zu verwirklichen

Familie alleine wäre nichts für dich? Du brauchst die Herausforderung im Beruflichen um erfüllt zu sein? ?

Du bist nicht allein! Karin Heinzl Gründerin von MentorMe erzählt in der aktuellen #MamaLeaders Podcastfolge ganz offen wie sie es trotz zahlreicher Hürden schafft, ihre Version der Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu leben.

Erfahre in dieser Folge von MaMaLeaders:
✅  Was sich für Karin durch die Mutterschaft am meisten verändert hat
✅  Welche Gründe zu einer einseitigen Elternzeitaufteilung geführt haben auch wenn es sich Karin anders gewünscht hätte
✅  Warum Karins größte unternehmerische Herausforderung die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist
✅  Warum es zu Beginn schwer war ihr erstes Kind in Fremdbetreuung zu geben und was sich beim zweiten Kind geändert hat
✅  In welchen Bereichen Karin eine Rückkehr zur traditionellen Rollenaufteilung beobachten konnte
Und vieles mehr.

Im Vereinbarkeits-Dschungel – Wieso vor allem Mütter von Mentoring profitieren

Im Vereinbarkeits-Dschungel – Wieso vor allem Mütter von Mentoring profitieren

Die Binsenweisheit ist: Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Balanceakt. Was dir keiner sagt: Frau balanciert nicht nur in schwindelerregender Höhe, sondern jongliert dabei kreischende Kettensägen, während das Seil hinter ihr brennt und kein sicherer Hafen in Sicht ist. Und in Zeiten einer weltweiten Pandemie macht sie das mit Mundschutz und im Home-Office, Home-Schooling etc.

So fühlt es sich zumindest für mich an. Ein Baby, ein Vollzeitjob, drei Passionprojekte und irgendwo zwischendurch auch Haushalt, soziales Leben und mein ‚Ich‘ (Ja, gab’s es nicht auch noch Sport, Bücher und Netflix?). Das ist viel. So viel, dass ich im täglichen Trubel rund um die verschiedenen To do Listen das große Ganze aus den Augen verliere. Klassischer Fall von: Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Dabei sind wir uns doch einig, dass das große Ganze der entscheidende Schritt ist – sowohl in der Karriere als auch im Privaten. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt: Welche Projekte möchte ich vorantreiben? Wo sehe ich mich? Wie komme ich dahin? Was sind meine Prioritäten? Oder auch: Was behindert meine Entwicklung?

Du bist nicht allein

Hier kommt Mentoring ins Spiel. Mentoring kann dir als Mutter helfen, diese und andere Fragen für dich zu lösen. Denn wer ist ein*e Mentor*in? Eine Person, die nicht in den Lianen dieses Dschungels gefangen ist. Eine Person, die Erfahrung(en) aus ähnlichen beruflichen oder privaten Situationen mitbringt, aber im wahrsten Sinne des Wortes ‚unbefangen‘ ist. Eine Person, die dir hilft Licht ins Dickicht zu bringen, einen Schritt zurückzutreten und auf den Wald statt auf den Ast zu schauen.

Ein neutraler Blick der Mentor*in aufs Wesentliche hilft dir, dich wieder zu fokussieren und deine Ziele in Angriff zu nehmen. Mentoring ist aber noch viel mehr: Sowohl die Mentor*in als auch andere Mütter im Netzwerk fungieren für mich persönlich stark als Vorbilder und Resonanzboden. Sie schaffen jeden Tag das gleiche (und noch viel mehr. Ihre Geschichten zu hören, von ihren Strategien und Bewältigungsmechanismus zu lernen, mich mit ihnen auszutauschen, inspiriert und ermutigt mich meinen Weg zu gehen. Die Gründerin von MentorMe, Karin Heinzl, rockt zwei Kinder unter zwei Jahren sowie ihr Business-Baby mit einem derartigen Feuer und einer ungezügelten Leidenschaft, die ansteckt. Coach und Mentorin, Anita Neumann, zeigt mir täglich Wege zu mehr Selbstfürsorge und wahren Vereinbarkeitsmomenten. Und Mentorin Luisa Hanke ist derartiger Profi, dass sie sogar das Vereinbarkeits_lab gegründet hat. Dabei sind das nur drei von Hunderten fabelhaften Inspirationsquellen der Community.

Apropos Community: Die Authentizität, die mit einem MentorMe Moms & Dads Abend einhergeht, wo auch mal über Kita-Runs und Telkos beim Stillen gesprochen werden darf, ist einmalig. Es ist ein Resonanzboden für die eigenen Herausforderungen und Gefühle, aber auch eine Ideenschmiede für Lösungen.

Keine möchte und sollte sich in diesem Dschungel allein durchmanövrieren. Jede braucht eine erfahrene Gefährtin, die Wege aus dem Unterholz aufzeigt, vor Fallstricken warnt, aber auch besonders sehenswerte Lichtungen verrät.

Jetzt geht’s nur um dich

Mehr als das: regelmäßige und verbindliche Mentoringeinheiten schaffen dir den nötigen Freiraum vom Alltagstrubel, um an dir und deinen persönlichen Zielen zu arbeiten.

Welche Mutter kennt es nicht? Der Tagesplan steht: Heute gibt es eine (oder vielleicht zwei) Stunden nur für dich! Ohne To Do Liste, ohne Care- oder Erwerbsarbeit, ohne Kind. Und dann läuft doch die Nase des Jüngsten, die Spülmaschine quillt über und ausgerechnet heute sind zwei ganz wichtige Projekte, die frau nicht aufschieben darf. Was machst du? Natürlich als Erstes die Me-Time radikal streichen. Das bedeutet (mal wieder) keine Zeit, in der du an deiner Entwicklung, deinen Zielen, deinen Prioritäten und deinen Leidenschaften arbeiten kannst. Würdest du auch so leichtfertig einen verbindlichen Termin streichen, wie du es mit deiner Me-Time machst? Meist halten wir Verabredungen mit anderen besser ein als mit uns selbst, da wir hier eine externe Verpflichtung spüren. Damit ist die Zeit fürs Mentoring, exklusive Zeit für dich.

Karriere mit Kind? Karriere trotz Kind?

Löst Mentoring nun wie eine Waldfee all deine Vereinbarkeitsprobleme? Sicherlich nicht. Neben der persönlichen Arbeit, ob in Beziehung, Arbeitsumfeld oder Balancieren, sind strukturelle Gründe für viele unserer täglichen Herausforderungen als berufstätige Mutter verantwortlich. Gegenwärtig leistet sich Deutschland nämlich einen paradoxen Luxus: Frauen werden zunächst zu hoch qualifizierten Fachkräften ausgebildet, anschließend aber nur halbherzig in den Arbeitsmarkt eingebunden. Während Frauen unter 30 mit 43 Prozent noch fast genauso stark in Leitungspositionen vertreten wären wie gleichaltrige Männer, sinke ihr Anteil mit der Familiengründung auf knapp über 20 Prozent und verbleibe dann auf diesem niedrigen Niveau. (Quelle: Die Studie „KARRIEREK(N)ICK KINDER: Mütter in Führungspositionen als Gewinn für Unternehmen“, Verlag der Bertelsmann-Stiftung).

Das bedeutet für viele Mütter mit beruflichen Ambitionen: Karriere trotz Kind. Das bedeutet für viele Familien ein Vereinbarkeits-Dschungel. Das bedeutet für viele Frauen ein stetiger Balanceakt. Genau hier kann Mentoring ansetzen: Mütter in ihrer Stärke unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Mit der richtigen Mentor*in können Mütter trotz struktureller Benachteiligung Karriere mit Kind machen. Dafür musst du nur den ersten Schritt auf der Trosse nehmen.


Dara Kossok Spieß ist nicht nur Mama, sondern auch Wiederholungstäterin aus Überzeugung: zum dritten Mal in Folge Mentee bei MentorMe. Sie unterstützt uns bei Social Media und durch redaktionelle Inhalte wie diesen hier. Wenn sie nicht gerade unsere Timeline aufhübscht und bereichert (danke Dara!), ist sie beim Handelsverband Deutschland e.V. als Referentin Netzpolitik und Digitalisierung tätig.

Finanzen für Frauen – ein Modethema?

Finanzen für Frauen – ein Modethema?

In letzter Zeit findet man immer wieder Finanztipps, extra für Frauen. Das erweckt den Eindruck, als bräuchten Frauen eine besondere Finanzberatung – was steckt dahinter? Unsere Mentorin Claudia Müller vom Female Finance Forum klärt auf!

Finanzberatung für Frauen, ist das notwendig?

Frauen benötigen keine rosafarbenen Versicherungen, und auch sonst funktioniert der Finanzsektor für alle Menschen gleich. Allerdings gibt es zwei große Bereiche, in denen Frauen und Männer unterschiedlich ticken: Die Lebensrealitäten und die Herangehensweise an das Thema Finanzen.

Zunächst unterscheiden sich die Lebensrealitäten zwischen Männern und Frauen:

  • Geschlechterspezifische Lohnlücke: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer. Das wirkt sich sowohl auf unser Einkommen aus (Lohnlücke), als auch auf unsere Rentenpunkte (Rentenlücke) und auf unsere Möglichkeit, Geld zu sparen und zu investieren (Investitionslücke).
  • Lebenserwartung: Frauen werden im Schnitt etwa fünf Jahre älter als Männer. Das heißt, dass wir mit weniger Geld länger leben – wir müssen also ganz anders planen und sparen.
  • Kinder: Meistens sind es Frauen, die länger Elternzeit nehmen und/oder danach in Teilzeit erwerbstätig sind. Dementsprechend bekommen Frauen weniger Rente und haben zudem weniger Möglichkeiten, Geld beiseite zu legen. Nach einer etwaigen Trennung oder Scheidung bleiben die Kinder meistens bei der Frau. So toll Kinder sind – sie sind teuer. Wenn wir alleinerziehend sind, ist es sehr schwierig, einer Vollzeit-Erwerbstätigkeit nachzugehen. Wir verdienen dadurch wieder weniger als die Männer (von den Karriereaussichten ganz zu schweigen), während wir gleichzeitig durch die Kinder höhere Kosten haben.
  • Pflege: Der Großteil der Pflege von Angehörigen (übrigens selbst, wenn es die Angehörigen des Mannes sind) wird von Frauen übernommen. Dies birgt ähnliche finanzielle Hürden wie das Kinderkriegen.
  • Trennung: Im Normalfall wird alles Vermögen, das während der Ehe-Zeit hinzuverdient wurde, zum Zeitpunkt der Scheidung zu gleichen Teilen auf die beiden Partner aufgeteilt. Das gilt für eine Immobilie ebenso wie für die Rentenpunkte. Allerdings tritt die durchschnittliche Scheidung in Deutschland nach 14 Jahren Ab diesem Zeitpunkt ist jeder Partner auf sich selbst gestellt. Für Männer sind das häufig die „fetten Jahre“ mit hohem Gehalt und hohen Rentenansprüchen; für Frauen, die weiterhin die gemeinsamen Kinder betreuen, sind das weiterhin eher magere Jahre. Während dieser Zeit ist der (häufig besserverdienende) Partner nicht mehr verpflichtet, die weniger gutverdienende Ex-Partnerin finanziell zu unterstützen; sie ist nach dem Karriereknick und in Teilzeit auf sich alleine gestellt.

Hinzu kommt eine andere Herangehensweise an das Thema Geld:

  • No risk, no fun? Entgegen aller Klischees: Frauen sind nicht risikoscheu. Wir sind risikobewusst. Das heißt, dass wir mehr Informationen haben wollen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Das führt dazu, dass wir sehr gute Investorinnen sind. Gleichzeitig führt das auch dazu, dass wir länger brauchen, bis wir eine Entscheidung treffen. Und das bedeutet verlorene Zinseszinsen und somit weniger Gewinn auf unsere Investitionen, einfach weil wir später anfangen.
  • Trau dich – oder nicht? Bereits in der Schule sind Mädchen in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zurückhaltender als in anderen Fächern – allerdings nur, wenn auch Jungs in der Klasse sind. Dasselbe Verhalten lässt sich beim Thema Finanzen erkennen: Männer dominieren, Frauen halten sich zurück, insbesondere bei einem männlichen Finanzberater.
  • Verkauf oder Empfehlung? Wir Frauen legen hohen Wert auf die Empfehlungen unseres Umfelds, insbesondere unseres weiblichen Umfelds. Wenn aber über Geld nicht geredet wird, kann uns niemand etwas empfehlen. Zudem sind die Finanzberater meistens männlich und haben ein Interesse daran, uns ein Finanzprodukt zu verkaufen, anstatt uns zu beraten.

Diese Unterschiede sollten bei der Finanzplanung beachtet werden. Bislang richtet sich der Finanzsektor aber hauptsächlich an die männlichen Kunden und blendet die Bedürfnisse der weiblichen Kundschaft aus.

Geld macht nicht glücklich!

Muss sich denn immer alles um Geld drehen? Immerhin: „Geld macht nicht glücklich.“ Dieses Sprichwort kennen die meisten von uns. Tatsächlich ist es aber nur halb zutreffend. Die Bundesregierung hat in einer Befragung herausgefunden, dass finanzielle Absicherung eine der Grundlagen für Lebensqualität ist. Menschen mit Schulden haben ein höheres Risiko, depressiv zu werden oder Angstzustände zu entwickeln. Außerdem machen Geldsorgen einsam, denn viele soziale Aktivitäten kosten Geld. Im ersten Schritt geht es also nicht darum, reich zu sein; es geht darum, dass es reicht.

Zudem schränken uns Geldsorgen in unserer Entscheidungsfreiheit und unserer Entscheidungsqualität ein. Bei vielen Entscheidungen, bei denen es vordergründig um Mut geht, geht es hintergründig um Finanzen: Der Sprung in die Selbständigkeit fällt leichter, wenn ausreichend Rücklagen vorhanden sind, um ein Scheitern zu überstehen. Langfristige Pläne beruhen häufig auf zuverlässigen langfristigen Finanzflüssen durch ein geregeltes Gehalt oder andere regelmäßige Einkommensquellen.

Bei Betrachtung der Rentenentwicklung sehen wir zudem, dass das Rentenniveau seit 1980 kontinuierlich gesunken ist. Uns auf die (gesetzliche und betriebliche) Rente allein zu verlassen, ist blauäugig. Wir müssen uns also aktiv um unsere Finanzen kümmern. Das gilt für die Altersvorsorge ebenso wie für die kurz- und mittelfristige Finanzplanung.

Wo kann ich mich unabhängig informieren?

Es gibt viele unabhängige Informationsquellen: YouTube-Videos, Bücher, Zeitungen, Blogs… Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wichtig ist, dass die Quelle unabhängig ist. Dafür bieten sich die klassischen Verbraucher-Portale wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest an. Generell ist eine hilfreiche Frage bei der Beurteilung einer Quelle: Was hat die Person davon, dass sie mir dieses Produkt empfiehlt? Hat sie selbst einen Vorteil daraus, oder empfiehlt sie mir das aus wirklicher Überzeugung?

Sei das Vorbild, das du dir gewünscht hast!

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein neues Vorhaben ist der Glaube daran, dass es möglich ist. Für diesen Glauben sind Vorbilder immens wichtig. Vorbilder zeigen uns, dass andere Menschen, die uns womöglich ähnlich sind, etwas bereits geschafft haben; damit zeigen sie uns, dass wir es auch schaffen können. Solche Vorbilder sind zum Beispiel über ein Mentoring-Programm zu finden, das gezielt den Kontakt zu Menschen herstellt, die uns als Vorbild und Ratgeber*in inspirieren und motivieren können. (Deine/n Mentor*in findest du hier)

Wie fange ich an?

Zunächst ist es wichtig, über Geld zu reden: Mit dem Partner/der Partnerin, mit unseren Kindern, mit den Freundinnen. Jede Einzelne kann anfangen, das Tabu rund um das Thema Geld zu durchbrechen. Dann sollte ich mich mit einer Bestandsaufnahme befassen: Wieviel kommt rein, wieviel geht raus, und wieviel kann ich sparen? Dabei hilft ein klassisches Haushaltsbuch (oder modern als App) enorm. Der Sparbetrag geht zunächst in den Aufbau eines Notgroschens, also eines finanziellen Ruhekissens, von dem wir drei bis sechs Monate leben können. Und dann geht es ans Investieren. Auch hierbei ist der wichtigste Schritt, aktiv zu werden. Dafür müssen wir nicht alles bis ins letzte Detail verstanden haben: 80% richtig ist besser als 100% nicht gemacht. Außerdem ist es möglich, bereits ab 25€ z.B. in einen breit gestreuten Aktienfonds zu investieren. Wir müssen nicht reich sein, um zu investieren. Wir müssen investieren, damit es reicht.

Mit Finanzen ist es wie mit einer Fremdsprache: Am Anfang ist es mühsam, die Vokabeln zu lernen. Aber mit der Zeit geht es uns immer leichter von der Hand und wir entwickeln Freude daran.

Über das Female Finance Forum

Die Ökonomin Claudia Müller hat mehrjährige internationale Arbeitserfahrung u.a. bei der Deutschen Bundesbank, wo sie für das Thema “Green Finance” verantwortlich war. 2017 hat sie das Female Finance Forum gegründet. Im Female Finance Forum lernen Frauen den Umgang mit Geld und Finanzprodukten. Es findet kein Verkauf von Finanzprodukten statt, sondern Frauen bekommen die Grundlagen der finanziellen Bildung übermittelt. Mittlerweile wird sie regelmäßig von Bildungseinrichtungen und Firmen für Vorträge und Seminare gebucht, um Frauen und Männer für die Rolle von Finanzen für unser Leben und in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren. Claudia ist außerdem Mentorin bei MentorMe und unsterstützt mit ihrer Expertise ehrenamtlich junge Frauen in Sachen Karriere und Finanzen.

Buchtipp: Finanzen – Freiheit – Vorsorge  

Diese und ca. 180 weitere Seiten voll kompakter und verständlicher Informationen gibt es in Claudias Buch „Finanzen – Freiheit – Vorsorge: Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit – nicht nur für Frauen. In diesem Buch erkläre sie, wie Finanzplanung funktioniert und wie man Geldanlage in die Tat umsetzen kann. Für alle Menschen, die ihre Finanzen endlich in die eigenen Hände nehmen wollen

In Oma Veritas – oder: wie ich gelernt habe, Hilfe anzunehmen

In Oma Veritas – oder: wie ich gelernt habe, Hilfe anzunehmen

“Alles alleine schaffen oder doch lieber nicht?”

Vor einiger Zeit habe ich mit meiner Oma eine Flasche Wein geöffnet, von deren Inhalt sie dann anschließend den Großteil selbst trank. Entsprechend locker wurde unser Gespräch. Wir fingen an, uns über Frauenbilder zu unterhalten und sie meinte, liebevoll aber doch auch in einer Art Vorwurf, ich müsste ja immer alles alleine schaffen. Mit einem Mann an meiner Seite wäre das doch alles viel leichter. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf die fragwürdige Einstellung meiner Oma eingehen, das ist ein anderes Fass.

Womit sie aber recht hat: Ich wollte lange Zeit sehr viel alleine hinbekommen und konnte Hilfe und Unterstützung nur schlecht annehmen. Das hatte sicher gesellschaftliche Gründe und einen daraus resultierenden Willen meinerseits, als junge Frau Dinge selbst anzupacken und sie auch aus eigenen Stücken zu vollenden. Ich wollte mir und meinem Umfeld etwas beweisen. Rückblickend finde ich das auch nach wie vor richtig und wichtig. Ich bin dadurch mutiger geworden und unerschrockener. Mein Umfeld profitierte nicht unbedingt von diesem Aktionismus, sondern primär ich selbst und mein Selbstbewusstsein.

“Das eigene Unwissen ist immer größer als das eigene Wissen.”

Es gab und gibt jedoch immer wieder Punkte, an denen ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte. So ernüchternd es sein mag: Das eigene Unwissen ist immer größer als das eigene Wissen. Erfahrung, Selbstreflexion und viele andere Kompetenzen können sicherlich helfen, schwierige Situationen anzugehen. Man kann jedoch nicht immer auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Es gibt immer ein erstes Mal, bei dem ich beispielsweise eine Krise bewältigen muss oder vor einschneidenden Entscheidungen stehe. Wir können dabei nicht auf unsere eigene Erfahrung zurückgreifen, weil sie schlichtweg nicht existiert.

Bei MentorMe konnte ich lernen, wie hilfreich die Expertise anderer Personen sein kann und wie das Wissen von ihnen für mich so vieles einfacher machen kann. Lela Grießbach ist Gründerin, Dozentin, Mutter und arbeitet momentan an ihrer Promotion. Sie ist zudem Mentorin bei MentorMe und sagt: „Ich bin meinen Weg ganz alleine gegangen und war mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Mit einem/einer Mentor*n an der Seite hätte ich mich sicherlich stärker gefühlt und bessere Möglichkeit zum Austausch mit ‚Gleichgesinnten‘ gehabt.“ Zum Thema Hilfe annehmen sagt sie außerdem: „Es geht nicht darum, dass jemand deine Aufgaben übernimmt. Aber Mentor*innen können durch ihre Erfahrung und ihr Netzwerk sehr hilfreich sein.“

“Es muss nicht immer alles anstrengend sein, damit es am Ende gelingt.”

Auch wenn wir Unterstützung annehmen, sind wir es also am Ende doch selbst, die Herausforderungen, schwierige Situationen und Aufgaben meistern. Unterstützung annehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern kann vieles vereinfachen. Es muss nicht immer alles anstrengend sein und uns an unser persönliches Ressourcenlimit bringen, damit es am Ende gelingt. Wir können aus eigenen Fehlern lernen, aber auch aus denen anderer. Und das ist völlig in Ordnung. Vermutlich hätten meiner Oma weibliche Vorbilder geholfen, einen anderen Blick auf ihr und mein Leben zu haben. Ich habe das Privileg, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der sich immer mehr Frauen und Männer für Chancengleichheit einsetzen. Dadurch entstehen Vorbilder, von denen ich lernen kann und die mir Mut machen, mich als Frau in der Arbeitswelt zu behaupten. MentorMe generiert diesen Austausch auf professionelle Weise und schafft Raum für Frauen, sich auszutauschen und gegenseitig zu bestärken.

„Austausch steht vor Verschwiegenheit, Teilen steht vor Behalten, Kollaboration steht vor Konkurrenz“, sagt Tobias Ilg, Organisationsentwickler und Mentor bei MentorMe. Gerade schwierige Zeiten, wie wir sie durch die aktuelle Pandemie erleben, zeigen uns das. „Wenn ich in diesem Jahr etwas gelernt habe dann, dass man alleine nicht weiterkommt“,  ist die Ansicht hierzu von Marketing Managerin und Mentorin Isabelle Anna Sporleder. Was ich gelernt habe ist: Wir müssen nicht alleine weiterkommen. Das kann ich auch sehr gerne mit meiner Oma teilen. Nur, liebe Hildegard, es muss dafür nicht ein*e Partner*in an meiner Seite geben. (Für einen individuellen Mentor an deiner Seite, melde dich hier an.)


Johanna Salewsky ist Community & Event Managerin bei MentorMe sowie Diversity Trainerin. Wenn du dich als Mentor*in oder Mentee bei uns anmeldest, bekommst du sicher bald Post oder einen Anruf von Johanna. Auch bei vielen Events kommt ihr ihre Erfahrung vom Radio zugute.

Wie Du dein Selbstbewusstsein stärkst und was es dir bringt, daran zu arbeiten.

Wie Du dein Selbstbewusstsein stärkst und was es dir bringt, daran zu arbeiten.

Ein Interview mit Coach und Mentorin Steffi Jungbauer von Soul Rebel Coaching

Immer wieder trifft man tolle Frauen, die ihre eigene Größe selbst nicht sehen können und die an sich zweifeln. Auch in den Mentorings kommt dieses Thema häufig auf. Was sind deiner Erfahrung nach die häufigsten Gründe, dass Frauen wenig Selbstbewusstsein haben?

In der Regel stecken hinter wenig Selbstbewusstsein irrationale Ängste und wenig Selbstvertrauen. Wer Angst hat, sich zu blamieren, nicht gut genug zu sein oder abgelehnt zu werden, hat Schwierigkeiten im Job und Privatleben selbstbewusst seinen Weg zu gehen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Diese Ängste beruhen meist auf prägenden Erfahrungen in der Kindheit. Das müssen nicht immer große Traumata sein. Auch vermeintlich harmlose Ereignisse können einen Knick in unserem Selbstbewusstsein hinterlassen.

Wenig Selbstbewusstsein zu haben, bedeutet meiner Ansicht aber auch, sich selbst nicht gut zu kennen, also wenig Bewusstsein über die eigenen Stärken, Fähigkeiten, Lebensvorstellungen und auch Baustellen zu haben. Fragen wie z.B. “wer bin ich? Wer will ich sein? Wie ticke ich? Was sind meine Talente und Potenziale? Wie will ich leben? Was ist mir wichtig?” bleiben unbeantwortet, wenn frau wenig Selbstbewusstsein hat. Das ist weder gut noch schlecht. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass jede Frau eine bewusste Entscheidung trifft, ob das so bleiben soll oder ob sie etwas daran ändern möchte.

Wer sich selbst gut kennt, ist also selbstbewusst?

Ja, genau. Am eigenen Selbstbewusstsein zu arbeiten, vergleiche ich gern damit, in einem Haus voll dunkler Räume nach und nach in jedem Raum das Licht anzuknipsen. Frau bringt sich dadurch selbst zum Strahlen 😉 Als Mentorin und Coach ist es mir wichtig, meine Mentees dafür zu sensibilisieren, dass sie ihr Licht selbst in der Hand haben.

Die Folgen von Selbstbewusstsein sind Selbstvertrauen und Selbstsicherheit: dann kann ich mir vertrauen, dass ich Herausforderungen meistern und Krisen lösen kann und fühle mich mit mir selbst sicher und gut.

Wie war das bei dir Steffi – hattest du schon immer total viel Selbstbewusstsein?

Nein, ich war nicht immer selbstbewusst. Ich hatte Selbstzweifel und kannte mich selbst nicht gut. Wenn mir jemand vor 6 Jahren die Frage gestellt hätte, worin ich gut bin, was meine Talente sind oder was mir wirklich wichtig ist, hätte ich das nicht benennen können. Intuitiv hatte ich schon immer einen sehr guten inneren Kompass, aber es war eben unbewusst und überlagert von zweifelnden Gedanken: Kann ich das schaffen? Bin ich gut genug?

Ich hatte zum Beispiel große Angst vor der Selbständigkeit. Sie hat mich schon seit meiner Kindheit sehr angezogen, aber ich habe damit auch verbunden, dass Selbständigkeit gefährlich ist, weil es keine finanzielle Stabilität gibt. Zumindest war das eine Einstellung, die ich ungefiltert von meinen Eltern übernommen hatte. Die galt es zu verändern, denn sonst hätte ich vermutlich kein Unternehmen gegründet 😉

Meine Aufgabe war es also an meinem Mindset zu arbeiten, blockierende Ansichten zu wandeln und mir die innere Basis zu bauen, um beruflich selbstbewusst meinen Weg gehen zu können. Ein wichtiger Teil war es, mich immer wieder Herausforderungen zu stellen. Ein Zitat, dessen VerfasserIn ich leider nicht kenne, hat mir dabei geholfen: Mut meint nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Dinge trotz der Angst zu tun.

Heute ist es mir wichtig dieses Learning an andere Frauen weiterzugeben: Entscheide dich für deine Sehnsucht, nimm deine Ängste an der Hand und tu es trotz der Angst. Mach die Dinge, die dir wichtig sind, auch wenn Du diese innere Hürde aus irrationaler Angst dafür nehmen musst. Nur so wirst Du selbstbewusster, wirst dich weiterentwickeln und über dich selbst hinauswachsen.

Was hat dir geholfen dein Selbstbewusstsein zu stärken?

Geholfen hat mir vor allem eine klare Intention, die ich vor rund 9 Jahren für mich aufgestellt hatte: ich kam damals nach Berlin und traf eine Frau, die ca. 8 Jahre älter war als ich. Ich nahm vieles an ihr wahr, was ich als erstrebenswert empfand. Ob sie wirklich so war, weiß ich nicht, denn ich traf sie tatsächlich nur ein Mal. Aber ich wusste in diesem Moment ganz klar, welche Frau ich werden wollte, wie ich mich fühlen wollte. Eben selbstbewusst und sicher. Da hat mich die Inspiration erwischt und ich habe seitdem konsequent darauf hingearbeitet. Heute kann ich sagen, ich fühle selbst, was ich damals in dieser Frau geglaubt hatte zu sehen. Es hat also funktioniert.

Mein Commitment war groß und das ist auch ein Tipp, den ich jeder Frau gebe, die sich für persönliche Entwicklung interessiert. Du musst es wollen, erst dann ergibt sich der Weg. Niemand kann dich retten. Wir müssen bzw. dürfen selbst losgehen.

Wichtig war auch an meinem Mindset zu arbeiten. Mein Kopf war voll mit negativen Gedanken über mich selbst. Da musste ordentlich aufgeräumt und durchgewischt werden 😉 Dafür habe ich mir auch Unterstützung geholt, durch Coaching, Mentoring und körperorientierte Arbeit, um alte blockierende Gedanken und damit verbundene Gefühle zu lösen. Hier rate ich jeder Frau, sich Unterstützung zu holen. Es gibt tolle Mentoringprogramme wie MentorMe sie bietet und gutes Coaches, die professionell weiterhelfen. (Anmeldung hier) Das wirkt wie ein Boost für das eigene Selbstbewusstsein und man kommt viel schneller zu Ergebnissen, als wenn man ausschließlich alleine im stillen Kämmerlein daran arbeitet.

Wer eine neue, selbstbewusstere Version von sich selbst leben will, braucht Begleitung, denke ich. Bis zu einem gewissen Punkt kommt man gut alleine klar. Wenn frau spürt, dass sie an eine Grenze kommt, die sie alleine nicht nehmen kann, plädiere ich immer für Unterstützung. Mentoring, Coaching, Heilarbeit etc. sind tolle Möglichkeiten, um den Weg leichter zu gestalten.

Und sehr wichtig und darum am Ende: anders handeln! Veränderung beginnt meiner Meinung nach im Kopf und zeigt sich im neuen (!) Handeln in unserem Leben. Wenn frau alles wie bisher macht, in ihren Routinen und Mustern verhaftet bleibt, wird sich auch am selbstbewussten Lebensgefühl wenig tun. Frage dich also: was würde eine selbstbewusste Frau tun? Wie würde sie sich in Situation XY verhalten? Und dann tu es, auch wenn deine Knie schlottern 😉 es lohnt sich! Warte nicht darauf, bis Du dich selbstbewusst genug fühlst, handle selbstbewusst und DANACH fühlst Du dich selbstbewusst. Das Gefühl folgt der Handlung.

Was hat sich durch dein neues Selbstbewusstsein in deinem Leben verändert?

Mein Leben fühlt sich stimmiger an, ich vertraue mir selbst und fühle mich mit mir sehr viel sicherer. Ich will damit nicht sagen, dass ich am Ende meiner Reise angelangt bin, da ist noch viel Potenzial 😉 Aber per Stand heute habe ich mein mögliches Potenzial an Selbstbewusstsein ausgeschöpft. Und die Reise geht weiter mit neuen Herausforderungen, begrenzenden Glaubenssätzen, die mich versuchen, klein zu halten. Nur, dass ich jetzt Strategien an der Hand habe, mit denen ich Herrin darüber werde. Mein Selbstbewusstsein liegt jetzt in meiner Hand. Das führt dazu, dass ich mich freier und erfüllter fühle, im Beruf und auch im Privatleben. Ich kann mich selbst und dadurch andere Menschen besser annehmen. Das sorgt für Frieden in mir und in meinen Beziehungen. Es lohnt sich also, am eigenen Selbstbewusstsein zu arbeiten 😉

Was können unsere Leser*innen ganz konkret im Alltag tun, um selbstbewusster zu werden? Welche Übungen empfiehlst Du?

  1. Beginne noch heute eine Liste auf der Du dir deine Stärken, Fähigkeiten, Talente und Erfolge notierst. Teile ein Blatt in 4 Bereiche und schreibe laufend neue Dinge auf, die dir an dir selbst auffallen. Hänge die Liste an einen Ort in deiner Wohnung, den Du jeden Tag siehst, z.B. den Badspiegel.
  2. Reflektiere deine Glaubenssätze und arbeite an deinem Mindset. Deine Gedanken sollen dir dienen und dich nicht fertig machen. Stelle dich deinen Selbstzweifeln, indem Du sie aufschreibst, dich mit ihnen konfrontierst, die Gefühle, die damit verbunden sind, fühlst und dich dann fragst: wie würde ich über mich denken, wenn ich meine eigene Freundin wäre?
  3. Suche dir Vorbilder, die dich inspirieren. Du musst sie nicht persönlich kennen. Bei mir hat diese eine Frau eine wichtige Rolle gespielt, die ich nur ein Mal gesehen habe. Ein Vorbild kann jede Frau sein, die dich inspiriert.
  4. Stelle dich deinen Herausforderungen: fordere dich selbst immer wieder im Alltag heraus und hol dir Beweise dafür, dass Du mutig bist, Dinge gebacken bekommst, dass Du Erfolge, die dir wichtig sind, kreieren kannst. Handle selbstbewusst und Du fühlst dich selbstbewusst. Und wenn Du es alleine nicht schaffst, hol dir eine Mentorin 🙂

Danke für das Gespräch!

Danke für die Fragen.


Steffi Jungbauer ist Mentorin bei MentorMe. 2016 hat sie  zusammen mit ihrer Co-Founderin Carolin Zahn Soul Rebel Coaching gegründet: Die beiden begleiten als Coaches Frauen auf ihrem Weg zu mehr Selbstbewusstsein und einem freien und erfüllten Leben nach ihren eigenen Regeln. Soul Rebel Coaching steht für intensives 1:1 Coaching, spannende Workshops mit AHA-Effekten, den Soul Rebel Podcast und eine Community aus Frauen, die ihr Leben gestalten wollen, anstatt gestaltet zu werden. Steffi ist 34 Jahre und lebt in Berlin-Kreuzberg.

7 gute Gründe für Mentoring – Warum es so wichtig ist.

7 gute Gründe für Mentoring – Warum es so wichtig ist.

Noch nie war Mentoring so gefragt wie heute. Entweder wünscht man sich eine*n Mentor*in oder möchte selbst eine*r sein. Im besten Fall sogar beides: Mentee UND Mentor*in sein! Ich nenne dir hier meine 7 Gründe, warum Mentoring das Powertool ist, um dich weiterzuentwickeln:

1. Mentor*innen hören dir wirklich zu

In einer Welt mit vielen, oft oberflächlichen sozialen Kontakten, wollen wir mit unseren Anliegen – sei es Freud oder Leid – gehört werden. Und doch kennen wir alle auch Personen, die nur über sich selbst reden. Diejenigen, die nicht laut genug sind, die nicht stets die besten Geschichten parat haben oder zu allem eine Meinung haben, bleiben auf der Strecke. Solche Interaktionen sind weder erfüllend noch inspirierend. Sie rauben Energie.

Ein*e Mentor*in ist anders. Sein/ihr Hauptanliegen ist es, dir zuzuhören ohne das im Gegenzug auch von dir zu verlangen. Er/sie lauscht deinen Sorgen und gibt deinen Wünschen Raum. Ohne viel zu tun, schenkt er/sie dir dabei etwas Wesentliches: Die Möglichkeit, dass du über dich, deine Vergangenheit und deine Zukunft reflektieren kannst.

2. Mentor*innen interessieren sich für dein Weiterkommen

Oft ist es so, dass unser engstes Umfeld – Eltern, Partner oder Freund*innen – eine Idealvorstellung von uns hat. Das äußerst sich auch im beruflichen Kontext: Eltern wollen, dass ihr „Kind“ Jura, Medizin oder BWL studiert, während das „Kind“ Entwicklungszusammenarbeit oder Journalismus wählt. Kommiliton*innen meinen, dass man in die Unternehmensberatung gehen soll, um später in der freien Wirtschaft einen gut-bezahlten Job zu bekommen. Partner*innen wollen, dass ihre bessere Hälfte einen Job hat, in dem sie leicht Elternzeit nehmen kann.

Ein*e Mentor*in fährt keine solche Agenda! Er/sie will dich weder in eine Richtung drängen, noch den eigenen beruflichen Weg aufzwingen. Ein*e Mentor*in ist da, um dich auf deinem eigenen Weg zu begleiten und zu beraten.

3. Mentor*innen sparen dir Zeit, Energie und Arbeit

Wer kennt es nicht? Einen persönlichen Wandel zu erarbeiten, dauert lange; sei es die Jobsuche, das Updaten deines Lebenslaufs, die Einarbeitung in den neuen Job, die Positionierung im Unternehmen, das Hinarbeiten auf eine n Posten mit mehr Verantwortung, das Wagnis eines Quereinstiegs in eine fremde Branche oder das eigene Gründungsvorhaben. Zahlreich sind diese Situationen, die uns Zeit und Energie kosten … Und das alles soll passieren, während Leben und Arbeit weiterlaufen sollen.

Ein*e Mentor*in ist hier Gold wert, da er/sie per Definition mehr Erfahrung in dem Bereich hat, in dem die Mentee Erfahrungswerte, Ratschläge und Tipps sucht. Er/Sie hilft, Fallstricke zu vermeiden. Er/sie unterstützt dabei, Hürden effizienter und effektiver zu überkommen, da er/sie diesen Weg bereits hinter sich hat und auf einen Erfahrungsschatz zurückblicken und diesen teilen kann. Davon profitiert  die Mentee enorm.

4. Mentor*innen helfen, Unbekanntes zu entdecken

Manchmal sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht. Im Großstadt-Dschungel unserer Zeit sowieso, denn wir werden permanent mit Informationen überhäuft, die es zu filtern und verarbeiten gilt: Was ist für uns relevant und was nicht? Das ist ein 24/7-Job ohne Pause. Was bleibt dabei auf der Strecke? Wir. Wir haben keine Zeit mehr, genauer hinzusehen, und zwar in uns selbst. Wir haben keine Zeit mehr, uns zu fragen: Was wollen wir? Sind wir dort, wo wir gerade sind, glücklich? Wenn nicht, was interessiert uns? Für was brennen wir? … und selbst wenn wir das wissen: Wie kommen wir dort hin?

Ein*e Mentor*in kann deine Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Als Person ohne Agenda, der/die das Beste für dich will, deckt er/sie „blind spots“ auf. Das sind Dinge, die wichtig für dich sind. Das sind aber auch Dinge, die du aufgrund der steten Beschallung im Privaten und im Job oder vielleicht aufgrund deines eigenen „Hustles“ nicht siehst. Der Blick und der Fokus auf diese „blind spots“ kann helfen, Verborgenes zu entdecken – vielleicht das, wofür du wahrlich brennst?!

5. Mentor*innen fungieren als dein persönlicher Antrieb

Viele von uns kennen das: Unangenehme Dinge – wie die Jobbewerbung beim Traumunternehmen, das Gehaltsgespräch mit dem/der Chef*in oder den Schritt in die Selbständigkeit – schieben wir gerne vor uns hin. Dabei sind es oft gerade diese Dinge, die entscheidend für unsere Zukunft sind und uns am meisten bedeuten. Warum? Weil wir Angst haben, zu versagen.

Ein*e Mentor*in kann hier der Motor sein, der dich in Bewegung bringt! Wenn wir wissen, dass wir jemanden haben, der uns begleitet, fühlt es sich einfacher an, die Schritte zu gehen. Wenn wir jemanden haben, der uns bis zur nächsten Mentoringsession Aufgaben gibt, haben wir positiven Druck, diese zu erfüllen. Wenn wir jemanden haben, den wir bei Fragen kontaktieren können, sind herausfordernde Hürden leichter zu überkommen – und, sie machen sogar Spaß.

6. Mentor*innen können dir verschlossene Türen öffnen

Vitamin B ist auch im beruflichen Kontext wichtig. Trotzdem hat es nicht jede*r. So erleben wir alle Situationen, in denen wir Zugang zu etwas suchen, uns der Zugang aber verwehrt bleibt. Wir hatten niemanden, der uns die „Tür öffnete“; wie z.B. im Vorfeld von Bewerbungsgesprächen oder um einen Kunden zu gewinnen. Wie hilfreich ist es, sich vor solch Situationen mit jemanden auszutauschen, der den Arbeitgeber oder die Branche gut kennt? Denn so bekommen wir Insights, Tipps und im besten Fall interne Empfehlungen.

Ein*e Mentor*in in einem Unternehmen, in dem man arbeiten will, kann ein unglaublicher Asset sein, wenn es darum geht, Insider-Wissen zu erhalten. Ein*e Mentor*in in der Tätigkeit bzw. in der Branche, die man anstrebt, kann aus dem Nähkästchen plaudern: Welche Chancen hat man wo? Welche Skills bringen Bewerber*innen in die nächste Runde? Welche Arbeitgeber haben einen guten Ruf (oder einen schlechten)? Dies alles bringt einen wesentlichen strategischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz auf dem Jobmarkt: Wissen!

7. Mentor*innen vernetzen dich mit entscheidenden Personen

Networking is key! Viele Jobs werden vergeben, weil jemand jemanden kennt, der jemanden kennt. Bewerben sich auf eine Position oder ein Projekt hunderte Personen, kann es leicht sein, dass man in der Fülle aus Mitstreiter*innen und Angeboten untergeht. Wie schön wäre es, jemanden an seiner Seite zu wissen, der ein wohlwollendes Wort oder im besten Fall eine klare Empfehlung für einen ausspricht?

Ein*e Mentor*in, der/die aufgrund seiner/ihrer Erfahrung und Positionierung vernetzt ist, wird an dich denken, wenn sich eine Chance ergibt, die in deinem Sinne ist. Gleichsam wird ein*e Mentor*in auf deine Bitte, dich mit jemanden aus seinem/ihrem Netzwerk zu verbinden, mit einem Intro reagieren. Wie bereits erwähnt: dein Weiterkommen ist ihm/ihr wichtig. Last but not least, wenn ein*e Mentor*in mal keine Antwort auf deine Frage hat, wird er/sie immer überlegen, ob er/sie jemanden kennt, der dir weiterhelfen kann.

Mentoring ist ein Powerhouse für dich und deine berufliche Entwicklung! Es kann Leben verändern. Nutzt du es schon? Wenn nicht, Melde dich hier an.

Text: Karin Heinzl, Gründerin & Geschäftsführung MentorMe