Steckbrief:
Cornelia Michel
Selbständig als Management- und Changeberaterin
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Cornelia, wer bist du?
Ab dem 01.04.2021 bin ich als selbständige Management- und Changeberaterin aktiv. Ich unterstütze Führungskräfte in Veränderungsprozessen, sehe mich als strategische Impulsgeberin und pragmatische Transformationsbegleiterin. Mir ist ein ganzheitlicher Blick auf Changeprozesse ebenso wichtig, wie die Umsetzung konkreter, machbarer Veränderungsschritte, die Menschen und ihre Organisationen effektiv voranbringen.
Minds of MentorMe
ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.
Wie gehst du mit deinen Ängsten um?
Ich versuche, mich ihnen so gut es geht zu stellen. Wichtig ist, achtsam zu sein und sie erst einmal überhaupt wahrzunehmen, um dann verstehen zu wollen, woher sie kommen. Dann erst kann ich versuchen, sie zu integrieren und von ihnen zu lernen.
Ängste wollen einen ja in der Regel vor etwas warnen oder schützen. Wenn ich mich schon gut genug kenne, kann ich selbst entscheiden, ob das Gefühl der Angst hilfreich und “berechtigt” ist – mich also vor einer falschen Entscheidung oder Handlung schützt, oder ob es ein hinderliches und “altes” Angstgefühl ist, das in der jeweiligen Situation gar nicht mehr notwendig ist.
Welches Netzwerk kannst du empfehlen?
Da möchte ich mich gar nicht auf ein einziges festlegen, denn es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen. Es existieren zahlreiche Plattformen, die ich privat und/oder beruflich nutzen kann, jede mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Facetten.
Ich denke, besonders in herausfordernden Zeiten ist ein persönliches und tragfähiges Netzwerk sehr wichtig. Damit es aber tragfähig wird bzw. bleibt, ist es notwendig, sein Netzwerk gut zu pflegen. Das geht meiner Meinung nach nur, wenn die Anzahl der Menschen im Netzwerk überschaubar bleibt. Ansonsten werden Kontakte beliebig oder der Zeitaufwand zu Pflege unverhältnismäßig hoch.
Ich selbst nutze LinkedIn (inkl. MentorMe) und XING sowie weitere private Netzwerke, die sich aus Studium und Beruf ergeben haben.
Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?
Das Buch “Worauf wartest Du noch” von Antje Gardyan ist das, welches ich zuletzt gelesen habe. Dieses Buch hat mir auch den endgültigen Anstoß gegeben, in die Selbständigkeit zu starten. Ich mag den klaren Schreibstil der Autorin und die zugrunde liegende Aussage, dass jede(r) selbst für die Entscheidungen im Leben verantwortlich ist.
Im Buch werden Leitbilder reflektiert, die wir im Laufe unseres Lebens mit auf den Weg bekommen haben, die sich mitunter aber als Hindernis erweisen, für die persönliche Weiterentwicklung und die Möglichkeiten, Veränderungen aktiv anzugehen und zu gestalten. Unbequemes aber sehr inspirierendes und spannendes Buch.
Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?
Das war die Besteigung der Zugspitze im Herbst 2013. Zu diesem Zeitpunkt war ich im Sabbatical und lebte mit meinem damaligen Lebensgefährten im Allgäu. Zu jenem Zeitpunkt passte einfach alles zusammen: das Wetter, unser Fitnesslevel sowie die gesammelte Bergerfahrung. Dazu die Lust, die Besteigung zu wagen und der Mut, es dann “einfach” anzugehen. Es waren schon ziemlich anstrengende und schweißtreibende zehn Stunden Aufstieg, doch die haben sich wirklich gelohnt. Völlig geschafft und stolz oben am Gipfelkreuz anzukommen und auf der anderen Seite – auf der Besucherplattform – die internationalen Touristen zu sehen, die mit der Gondel oder Bergbahn hochgefahren waren, das war mit eins der skurrilsten und tollsten Erlebnisse meines Lebens.
Was machst du an einem freien Tag?
Die Natur genießen und möglichst viel an der frischen Luft sein, einen Kaffee mit FreundInnen trinken (also, wenn das Corona-mäßig wieder geht), ein gutes Buch lesen, mich einfach treiben lassen und schauen, was der Tag sonst noch so Schönes mit sich bringt.
Was treibt dich im Innersten an?
Neugier, Lust am Lernen und Forschergeist. Ich finde, die Welt ist ein spannender Ort. Es gibt so viel zu entdecken, sei es auf Reisen oder im heimischen Umfeld. Es gibt unendlich viele spannende Bücher, Filme, Dokumentationen oder auch Studiengänge, Berufsbilder, Lebenskonzepte, Menschen. Es macht mir Freude, Neues auszuprobieren und kennenzulernen. Sei es ein Kochrezept, eine neue Sportart oder ein neuer Job mit neuen KollegInnen . Dieses innere Feuer hat mich in meinem Leben zur aktuellen Situation geführt. Ich stehe am Beginn meiner Selbständigkeit, bin ziemlich aufgeregt und sehr gespannt, wohin meine persönliche Reise noch führt…
Wie hast du deine Mentoren gefunden (oder haben sie dich gefunden)?
Im Rahmen eines firmeninternes Programms wurden MentorInnen und Mentees zugelost bzw. die MentorInnen konnten sich ihre Mentees aus einem Kandidaten-Pool auswählen. Leider gab es durch diesen einseitigen Matching-Prozess einige nicht ganz so glückliche und zufriedenstellende Konstellationen. Wir haben das Beste draus gemacht und trotzdem viel gelernt. 🙂
Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!
Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht.