Steckbrief:
Julia Lakaemper
Mindset Coach / Gründerin und Geschäftsführerin
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Julia, wer bist du?

Als Mindset Coach unterstützt Julia Lakaemper dabei, höhere Umsätze und Gewinne mit mehr Leichtigkeit durch eine neue Denkweise und smarte Strategien zu erreichen. Ihre Mission ist es, selbständige Frauen in ihre finanzielle Unabhängigkeit zu begleiten, indem sie profitable Unternehmen aufbauen.  Bevor sie Mindset Expertin wurde, war sie über 10 Jahre als Account Director und Teamleiterin in der PR-Branche tätig. Danach zog sie drei Jahre lang mit dem Rucksack durch die Welt und richtete sich nach ihrer ersten Coaching- Ausbildung in New York (USA) als Mindset Coach beruflich neu aus.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Wie gehst du mit deinen Ängsten um?

Früher hab ich sie immer sofort loswerden wollen. Inzwischen werde ich besser darin, Ängste zuzulassen. Wenn ich halbwegs klar denken kann, schreibe ich auf, welche Gedanken mir zu der Situation, die mir Angst macht, durch den Kopf spuken. Das schafft eine gewisse Distanz zwischen mir und der Angst, so kann ich sie besser beobachten und untersuchen. Ich nehme mir Zeit zu spüren, wie sich die Angst in meinem Körper anfühlt und wie sich das verändert. Und wenn ich total vereinnahmt bin von der Angst, nutze ich Sport, Klopf-Methoden und Atemübungen, um wieder mehr bei mir anzukommen. Ich werde wöchentlich gecoacht, in die Session würde ich das Thema rund um die Ängste mitbringen und mir von meinem Coach zeigen lassen, welche Gedanken es sind, die diese Angst befeuern. Und ich höre inspirierende Hörbücher und Podcasts, um meine Aufmerksamkeit auf Inspiration zu lenken.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Ganz ehrlich: Ich hab mein Leben schon mit Mitte 30 auf links gekrempelt und lebe und arbeite inzwischen genauso, wie ich es will. Daher würde ich tatsächlich kaum etwas verändern. Ein paar Luxus-Upgrades hier und da, definitiv in Form von mehr Unterstützung, beruflich wie privat. Ich würde vor allem mein Team erweitern, meinen Mitarbeiter*innen noch mehr Fortbildungen finanzieren und sie noch besser bezahlen, damit auch sie schneller finanziell frei sind. Und einen schönen Ort für ein zweiten Büro in Südeuropa finden.

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?

Ich hab im Sinne der Frage “Was ist der richtige Weg?” aufgehört, um Rat zu fragen. Stattdessen habe ich Coaches an meiner Seite, dir mir nicht sagen, was ich tun soll. Sondern sie helfen mir, meine Denkfehler zu verstehen und meinen eigenen Weg zu finden. Das ist oft total frustrierend, weil der Wunsch bleibt, dass mir einfach jemand sagen soll, wo es langgeht. 🙂 Aber wir wissen jeweils letztlich am besten, was für uns richtig ist. In diesem Sinne hole ich mir vor allem von meiner Intuition und meinem zukünftiges Selbst Rat. In ganz praktischen Dingen hole ich mir natürlich auch das Wissen von Expert*innen, z.B. für Facebook-Ads oder Halbmarathon-Training oder wo es den besten Kaffee gibt.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Als letztes hab ich “Creating Money” und “It’s Not Your Money” gelesen und mein Wissen über Visualisierungen und die energetischen und spirituellen Aspekte des Geld-Verdienens vertieft. Das ist bestimmt nicht für alle Mentees sofort zugänglich. Für Money Mindset Einsteigerinnen empfehle ich You Are A Badass at Making Money von Jen Sincero (auf Deutsch: Du bist ein Geld-Genie). Mir haben die beiden o.g. Bücher ganz viel Ruhe gebracht. Die Ansätze darin haben mich erinnert, nicht alles selbst und über den Kopf lösen zu wollen – sondern vor allem Visualisierungen stärker zu nutzen und öfter Dinge für möglich zu halten, die mein Kopf für unmöglich hält.

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?

Das war auf jeden Fall Tanja Lenke von She-Preneur. Ich hatte eine so eingeschränkte Sicht auf mich und meine Stärken, die Tanja total gesprengt hat. Sie hat mich freundlich ins kalte Wasser geschubst (z.B. ein erstes Facebook Live Interview mit mir gemacht), mich im She-Preneur Insider Club als Mindset Coach eingebunden und hat viel mehr an mich geglaubt als ich selbst. Ich glaube, dass Tanja in mir ein Potenzial gesehen hat, dass ich selbst nicht sehen konnte. Für mich war ja alles “normal”, was ich wollte, was ich machte und wie ich es machte. Ich fand das nicht besonders bemerkenswert. Tanja hat mir gezeigt, dass es wenige Frauen gibt, die große Ziele haben und sich auch engagiert auf den Weg machen, sie umzusetzen. Ich hab superviel von ihr gelernt und bin ihr unendlich dankbar für ihre Begleitung. Später kam noch Ljubow Chaikewitch, eine tolle Powerfrau, von Frau Verhandelt dazu, die mich als Mindset Coach in ihren Kurs für Selbständige eingebunden hat, weil sich unser Wissen total gut ergänzt hat.

Wann zweifelst du an dir?

Ziemlich oft, ehrlich gesagt. Ich setze mir permanent neue, große Ziele und fordere mich heraus, sie zu erreichen. Dabei durchlaufe ich immer eine Phase des Selbstzweifels. Früher hat mich das total aus der Bahn geworfen. Heute weiß ich: Achja, jetzt kommt der Teil, wo ich alles und vor allem mich selbst infrage stelle. Ich schaue fasziniert zu, als würde ich einen Film sehen, den ich schon kenne. Ich weiß, dass ich mein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft habe und bin total neugierig, was ich noch alles auf die Beine stellen werde.

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Das war der Entschluss, mit Mitte 30 meinen Job hinzuschmeissen, durch die Welt zu reisen und nochmal komplett neu anzufangen. Ohne viel Geld zu haben. Ohne Sicherheitsnetz. Ohne einen Plan. Dadurch habe ich so viel über mich und die Welt gelernt, viele Länder bereist und Kulturen entdeckt, ausgiebig meditiert, hunderte von Ratgebern gelesen und mir drei außergewöhnliche Jahre gegönnt. Ich bin dieser Julia, die damals so mutig war, das zu machen, unendlich dankbar. Sie hat mir Türen zu einer neuen Welt für mich geöffnet, die vorher fest verschlossen waren.

Was tust du für die Gesellschaft?

In meiner Arbeit unterstütze ich Frauen dabei, größer zu denken, mehr für sich selbst einzufordern, sich weniger aufzuopfern und mehr Geld zu verdienen. Mich macht es total wütend, dass die finanzielle Freiheit für so viele Frauen wie unerreichbar wirkt. Das will ich unbedingt ändern. Überhaupt denke ich, dass Frauen durch mehr Bildung und ein Badass-Mindset zu viel mehr in der Lage sind – auch daran arbeite ich. Ich halte es für total unfair, dass jemand durch sein Geschlecht, seine Hautfarbe, seine Religion oder Herkunft anders behandelt wird und bemühe mich sehr, da reflektiert zu sein und z.B. auch ein diverses Team zusammenzustellen. Neben dem ehrenamtlichen Mentoring hier bei MentorMe unterstütze ich die Organisationen wie Skateistan, SeaWatch, Greenpeace, Kältehilfe, Welthungerhilfe und Vipassana finanziell.

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Das war meine verfrühte Midlife-Crisis, als ich nicht wusste, wer ich bin und was ich will. Das fand ich wahnsinnig nervenaufreibend, weil ich da noch nicht die Tools zur Veränderung zu Verfügung hatte, die ich später lernen durfte. Diese Sinnsuche hat gefühlt ewig gedauert – und ich hab letztlich meinen Weg gefunden. Als Stärke habe ich daraus mitgenommen, dass ich meiner Intuition zuhören und immer glauben darf. Dass ich die wichtigsten Entscheidungen immer aus dem Bauch treffe. Dass ich letztlich immer einen Weg finde, ganz egal, wie aussichtslos eine Situation erscheint. Dass am Ende alles immer Sinn ergibt. Dass ich viel, viel stärker und belastbarer bin und viel mehr kann, als ich dachte. Dass Selbst-Bewusstsein, Selbst-Wertgefühl und Selbst-Vertrauen gelernte Fähigkeiten sind und keine Charakterzüge, die angeboren sind. Dass sich immer alles verändern lässt. Jetzt habe ich ein viel tiefer verankertes Vertrauen in mich und in das Leben.

Welche Dinge oder Situationen im Job stressen dich besonders?

Mich stresst es total, wenn ich mich mit kleinen, unwichtigen Dingen aufhalte. Das lege ich immer mehr ab und in die Hände meines Teams, aber da darf ich noch viiiiel dazu lernen.

Was kannst du überhaupt nicht?

Schauspielern. Mir kann man alles im Gesicht ablesen. Das ist oft unpraktisch, dafür bin ich authentisch. What you see is what you get. 🙂 Unordentlich sein kann ich auch kaum. Das ist für andere manchmal nervig, ich finde es sehr praktisch und hilfreich.

Wenn man dir 10.000 € gibt und du hast nur eine Stunde Zeit zu entscheiden, wofür du es ausgibst, wofür entscheidest du dich?

Die investiere ich sofort in mein Gehirn und meine persönliche Entwicklung: In Coaching und in Bücher.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?