Corona: Was tun, wenn man nichts tun kann?

Corona: Was tun, wenn man nichts tun kann?

Die erdrückende Langeweile, Tage, die ineinander übergehen und ein einseitiger Alltag, der nur noch in den vier Wänden und mal im nächsten Einkaufsladen stattzufinden scheint. Dazu kommt der graue Himmel, der sich wie ein Schleier auf unsere Glückseligkeit legt und alles weiter abdunkelt. Ja, die momentane Situation zehrt an den Gemütern von uns allen und ja, so langsam aber sicher geht vielen der Antriebsmotor aus.

Es gibt halt nichts mehr zu tun, so denkt man sich wahrscheinlich nun. ABER nicht zu voreilig! Manchmal müssen wir uns selbst neue Beschäftigungen suchen, die unseren Alltag ein wenig aufpeppen und abwechslungsreicher machen. Wir haben euch gefragt und ihr habt Antworten dazu gegeben, was ihr macht, um euren Alltag zu versüßen:

Das waren eure Vorschläge:

  • Ja, dass man viel lesen kann und soll, kennen wir bereits. Das haben wir schon durch. Aber probiere mal aus, parallel mit einer/m Freund/in zu lesen und teilt während Zoom-Dates eure Eindrücke miteinander. Rufe also einen kleinen Buchclub ins Leben. Buchtipp: „Gegenwartsbewältigung“ von Max Czollek.
  • Tu deinem Körper etwas Gutes und bewege ihn! Doch wie bringt man Abwechslung in seine Routine? Heike, unsere Projektmanagerin, verabredet sich z.B. morgens vor dem Home Office mit einer Freundin zu 30 Minuten Stretching per Video-Call. Schnattern und Stretching ist doch mal ein toller Start in den Tag! Challenge-Tipp: Stelle dich der Yoga Challenge von Mady Morrison.
  • Lerne neue Sprachen oder frische sie wieder auf! Was wir dir da empfehlen können ist die App Duolingo und/oder KakaoTalk, wo du mit Tandem Partnern chatten und zeitgleich deine Sprachkenntnisse aufbessern kannst.
  • Durch Corona haben Online-Kurse und digitale Weiterbildungsangebote ihren Peak erlebt. Jetzt ist die perfekte Zeit dich durch Online-Programme weiterzuentwickeln und beruflich durchzustarten. Gönne dir vielleicht ein Economist-Digitalabo oder schaue bei MasterClass vorbei. Ganz abgesehen davon, kannst du auch von tollen Mentor*innen von MentorMe profitieren, wenn du nicht sowieso bereits Mentee bist. 😉
  • Nimm dir Zeit für dich und deine Seele. Nicht nur dein Körper möchte gepflegt werden, sondern auch dein Geist. Probiere vielleicht nochmal das Meditieren aus. Headspace oder 7Mind sind tolle Meditationsapps, die dich auf deinem Weg begleiten können.
  • Digital Detox is a real thing! Sei es für die Arbeit, Uni oder auch für die Freizeit. Wir sitzen momentan nur noch vor unseren Rechnern und bekommen rechteckige und dazu noch trockene Augen. Versuche nur noch so viel Zeit wie auch wirklich notwendig vor deinen Geräten zu verbringen. Schreibe stattdessen vielleicht mal einen Brief, z.B. an deine Oma oder deinen Opa. Sie freuen sich ganz gewiss über einen schönen Brief wie in alten Zeiten und auch du wirst sehen, dass ein Brief einen sehr viel tieferen Bedeutungskern aufweist als eine lange WhatsApp Nachricht.

Wie hübscht man sich die Zeit im Home Office auf?

  • Clear table = clear head sage ich nur.
  • Stelle dir Blumen auf den Tisch und mache evtl. eine Duftkerze an. Das sorgt für Entspannung und eine schöne Arbeitsatmosphäre.
  • Gehe in deiner Mittagspause an der frischen Luft spazieren. Frische Luft tut einfach gut. Zur Abwechslung kannst du jedoch deine bereits bekannten Strecken einfach mal in die andere Richtung gehen und andere Abbiegungen nehmen.

Du hast deine Glückseligkeit in deiner Hand. Verändere ein wenig deine Routine und du wirst sehen, dass sich dein Alltag um ein Vielfaches aufhellen wird! Außerdem wird sich die Sonne in nächster Zeit sehr viel öfter blicken lassen. Und wenn die Sonne über unsere Köpfe hinweg strahlt, kann es ja nur Bergauf gehen! 🙂

Die stärksten Learnings 2020 – für Gründer*innen

Die stärksten Learnings 2020 – für Gründer*innen

Was hat die Gründer*innen & Selbstständigen aus der MentorMe Community im letzten Jahr wirklich vorangebracht? 

Was waren bis dato eure besten Businessmoves und Ratschläge, die euer Business vorangebracht haben? Getreu dem Motto #growingtogether hat MentorMe Gründerin Karin Heinzl in der MentorMe Community nachgefragt. Und hier sind die gesammelten Antworten:

Céline Münstermann

  • finde Deine Zielkunden, sprich nicht alle an, weil du allen helfen willst.(Führe hierzu Zielkunden Interviews per Videochat durch)
  • Verkauf nicht Deine Zeit gegen Geld, sondern Ergebnisse (ich halte diesen Rat für wichtig, da bin ich in der Umsetzung noch nicht angekommen)
  • Kennzahlen – Maßnahmen/ Kampagnen messen. Wertsteigerndes mehr machen. Nicht Wertsteigerndes sein lassen.
  • fange so früh wie möglich mit sinnvollem Outsourcing an.
  • Es darf so lange dauern, wie es in dein Leben passt.
  • frag viel und oft- nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.
  • eine eigene Mastermind mit anderen Gründerinnen
  • eine Mentor*in ist dein Spiegel
  • Feier Deine Erfolge
  • Verkauf nicht was du denkst was gebraucht wird, sondern frage deine Zielgruppe: „wenn mein Angebot 2500€ kosten würde, was müsste alles für dich inkludiert sein?“
  • Netzwerk aus mehreren Gründerinnen, die mich ehrlich interessieren, die ich inspirierend finde. Was kann ich? Was nicht? Wer ergänzt gut? Wen kann ich mal anrufen? Wem kann ich mal Rat geben?
  • regelmäßig/ nachhaltig mit System Netzwerken. Strategisches Netzwerken kann auch mit Spaß einhergehen. Wenn Mann Punkt 11 beachtet

 

Anna Maria Beck

  • Mindset, Mindset, Mindset – meine Glaubenssätze und das, was ich mir “erlaube” wirklich ehrlich und immer wieder zu überprüfen. Erst eine Änderung meines Mindsets hat mir erlaubt, zu wachsen, davor haben meine Gedanken mich unbewusst blockiert – ich habe mich nicht als “Unternehmerin” gesehen, sondern mein Business als Hobby betrachtet.
  • In dem Zusammenhang: Arbeit mit Visionboards. Unterstützt den Mindset-Shift und wirkt als unbewusster innerer Kompass für das, wie’s werden soll.
  • Austausch/Mastermind/Gesunder Wettbewerb/Vorbilder: Hat mich alles extrem schnell weitergebracht dieses Jahr – weil all das auch dazu beiträgt, dass unsere Vorstellung von dem, was möglich ist und wie wir sein, arbeiten und leben können, sich verändert
  • Kenne deine Mission und arbeite aus dem Herzen heraus. Stehe dazu, dass du für das brennst, was du tust, und deine Kund:innen liebst.
  • Unterstützung durch Dienstleister/Team: Mache ich erst ganz frisch (weil ich dazu einen Mindset-Shift brauchte ), aber wow, würde ich neu anfangen, würde ich das ganz früh schon machen, weil es Wachstum ermöglicht, dass du allein gar nicht schaffen kannst.
  • SEO priorisieren und dafür investieren.
  • Langfristig denken – viele Investitionen rentieren sich erst nach Monaten, manche nach Jahren. Dazu braucht es ein festes Unternehmerinnen-Mindset (das ich gerade erst entwickle).
  • Kenne deinen Human Design Typ. Ein Reading war SO wertvoll für mich in Bezug auf das Business – als Generator z. B. ist es auch im Business für mich superwichtig, Bauchentscheidungen zu treffen im Sinne von: Fühlt sich das nach einem “Fuck Yes” an? Falls ja, machen, auch wenn es noch nicht in die strategische Planung passt (z. B. meine Online-Community -Business-Strategen hätten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, dass ich sowas schon in dieser Phase meines Business aufsetze).
  • Investiere in a) Persönlichkeitsentwicklung b) Weiterbildung und c) Business-Coaching/Kurse.
  • Hab Vertrauen, dass wenn du diese und weitere Punkte, die wir hier sammeln, berücksichtigst und du aus Integrität, mit voller Power und guter Selbstfürsorge arbeitest, alles so wird, wie es werden soll – sehr wahrscheinlich richtig gut, und falls nicht, hast du das Bestmögliche gegeben und wirst etwas anderes finden, was noch besser passt für dich und die Welt.

 

Karin Heinzl

  • MARKETING MARKETING MARKETING basierend auf: Kreativität & Psychologie & Analyse & Ziele … ich liebe Marketing da es ein Universum an Wissen und Möglichkeiten ist.
  • DELEGIEREN & OUTSOURCEN, so früh wie möglich an Teammitglieder und externe Serviceprovider; denn so können sich Gründer auf ihre Business Treiber konzentrieren.
  • ZIELE STECKEN & TRACKEN und zwar Erfolge und Niederlagen und quartalsweise, nicht nur Jahresziele.
  • LET GO; habe ich wieder gelernt als ich für 25K pitchte und nicht gewonnen habe, denn ich wollte es zu sehr und war deshalb verkrampft; die Gewinnerin war eines in ihrer Präsentation: EASY und so hat sie verdient überzeugt und gewonnen.
  • TALK & LISTEN TO EXPERTS; ein großer Schub für mich war, dass ich dieses Jahr viele Gespräche & Insights mit und von Menschen hatte die als Unternehmer mir weit voraus sind, wie zB Mentoren, die erfahrene Unternehmer sind sowie der Beirätin von MentorMe.
  • INNOVATION; das Geschäftsmodell prüfen, hinterfragen, ändern und das eigene Repertoire ergänzen! Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis Copycats kommen und dich evtl überholen.
  • RAPID PROTOTYPING, eine Idee schnell und ohne großen Anspruch auf Perfektion testweise and Markt bringen, sehen ob sie funktioniert. Wenn ja, weitermachen. Wenn nicht, stoppen.

 

Maria Hard

Hier sind meine Erkenntnisse aus der Übergangsphase von Anstellung + nebenberuflich selbstständig zu (bald) Vollzeit selbstständig:

  • Mach dir klar, wie viel Sicherheit du brauchst. Viele schreiben „hab Rücklagen für 3 Monate“ – das würde mir nicht reichen, ich könnte 1 Jahr ohne jeglichen Verdient überbrücken. Das ist sehr individuell, das muss man für sich herausfinden.
  • Ähnlicher Punkt: überlege ob nebenberuflich selbstständig machen oder direkt all-in gehen – für mich ist definitiv all-in richtig, aber das ist auch eine Typfrage!
  • Unterteile Kunden / Auftraggeber / Businessbereiche konsequent in „arme Hunde“ (wenig Spaß, wenig Verdient), „Cashcows“ (wenig Spaß, viel Verdienst), „Passion Projects“ (viel Spaß, wenig Verdienst) und „Stars“ (viel Spaß, viel Verdienst), dann sortiere von unten her aus, Ziel ist die größtmögliche Schnittmenge zwischen „viel Spaß“ und „viel Verdienst“
  • Scheue nicht in dich selbst zu investieren – Mentor, Coach, Weiterbildung (ist wie Reisen, macht einen im Endeffekt reicher)
  • Wenn ein Dienstleister nicht passt (zB Gründungsberatung, Coach), verabschieden und weitergehen!
  • Wenn ein Kunde nicht passt (zB „rückwirkende“ Honorarverhandlung, schlechte Kommunikation etc), verabschieden und weitergehen!
  • Scheue dich nicht, das Netzwerk, das du schon hast, zur Hilfe zu ziehen (daran arbeite ich noch…)
  • Einfach mal ein neues Angebot / Businessbereich auf die Webseite stellen, auch wenn es noch nicht ausgereift ist, dann schauen ob es jemand kaufen will, DANN Zeit reinbuttern und fertig machen.
  • Wenn es grad mal schwierig ist, immer darauf besinnen, WARUM man das alles macht: für die eigene persönliche Freiheit, Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit (in meinem Fall)
  • Meilensteine setzen (nicht nur finanziell) und ordentlich feiern, wenn man sie erreicht
  • Der große und der kleine Plan (nicht nur für Gründer:innen, immer noch eines der besten Lebenstipps, die ich mal aufgeschnappt habe): Man braucht einen großen Plan (wo will ich in X Jahren sein) und einen kleinen Plan (was mache ich morgen), ohne die geht es nicht, alles dazwischen ist Bonus.
  • Und noch zwei Buchtipps: Günter Faltin: Kopf schlägt Kapital & Birgitte und Ehrenfried Conta Gromberg: Smart Business Concepts

 

Steffi Jungbauer

  • Von Anfang an einen guten/gute SteuerberaterIn an der Seite zu haben
  • Passe deine Preise laufend an; überprüfe regelmäßig, ob Du sie erhöhen magst. Deine Preise sind deine Preise, Du darfst sie gestalten, wie es sich für dich gut anfühlt & vor allem so, dass Du gut von deinem Unternehmen leben kannst, ohne dich selbst auszubeuten, sondern dich selbst wertzuschätzen
  • Finde inspirierende Vorbilder & lerne von ihnen
  • Hab Geduld, den einen Heiligen Gral der Lösung gibt es nicht; ein Unternehmen aufzubauen, braucht Zeit; bleibe in deiner Mitte so gut es geht, anstatt jeder angepriesenen vermeintlichen SUPER LÖSUNG (Marketing etc.) hinterherzulaufen. Am Ende entscheidet sie Summe der Dinge und nicht das EINE Ding
  • Verbessere deine Selbstbeziehung: eine negative Selbstbeziehung schadet deinem Unternehmen, weil es 1:1 mit dir und deiner Energie verbunden ist; ist dein Selbstwert niedrig, werden deine Einnahmen niedrig sein; denkst Du schlecht über das, was Du zu geben hast, wird es schwierig werden, begeisterte KundInnen zu finden; arbeite an deinem Selbstbewusstsein, deinem Selbstwert und deinem Selbstvertrauen. Es wird sich sofort in deinem Unternehmen spiegeln
  • Erlaube dir den Hustle-Hustle-Modus in Frage zu stellen: ein Mix aus Reinhauen und Gas geben und bewusst entspannteren Phasen funktioniert für mich am besten; wenn wir über mehrere Jahrzehnte erfolgreich und erfüllt selbständig sein wollen, sind 50+ Stunden Wochen auf Dauer kontraproduktiv; die Phasen aus Säen und Warten bis die Früchte reif sind und Ernten haben alle unterschiedliche Energien, mit denen wir mitschwingen dürfen
  • Umgib dich mit Menschen, die an dich glauben und dich unterstützen & die wachsen wollen, wie Du

 

Claudia Nover

MENTALE STÄRKE….sie ist es, die Dich antreibt, Deine Ziele zu erreichen, sie ist es (vermeintliche) Niederlagen wegzustecken, sie ist es, die Dich durch die täglichen Herausforderungen begleitet und sie ist es, die für Leichtigkeit und Gelassenheit sorgt. Unverzichtbar. Und natürlich weitere Tipps wie das Umfeld etc., würde aber hier den Rahmen sprengen. Du kannst Deine Mentale Stärke trainieren wie einen Muskel.

Es entwickelt sich mit beständiger Übung eine innere Stärke, welche Dir in besonders herausfordernden Zeiten hilft, um Klarheit zu erlangen, gelassen zu reagieren und für Dich passende Entscheidungen zu treffen.

  •  Eine tägliche Achtsamkeitspraxis
  •  Negative Gedanken stoppen
  •  Täglicher Aufenthalt in der Natur
  •  Regelmäßig Sport, Yoga und Meditation
  •  Veränderungen akzeptieren
  •  Selbstliebe
  •  Wertschätzung und Anerkennung Deiner Person
  •  Dankbarkeit
  •  Weniger Konsum von Social Media und Fernsehen, Netflix etc.
  •  Befreiung von toxischen Beziehungen

 

Liebe Gründer*innen & Selbstständige:
Tausend Dank, dass ihr eure wertvollen Insights mit uns geteilt habt!
Auf ein grandioses 2021!

Mit Mut und Ausdauer ans Ziel

Mit Mut und Ausdauer ans Ziel

Interview mit MentorMe Mentorin Natalya Nepomnyashcha im EY Karriereblog. Über MentorMe kam Natalya Anfang 2020 zu EY.

 

Dieses Interview ist ursprünglich als Beitrag im EY Karrieblog erschienen.

 

Hallo Natalya, wer bist du und was machst du bei EY?

Hallo, ich komme aus Augsburg und lebe aktuell in Berlin. Ursprünglich habe ich Internationale Beziehungen studiert, danach in diversen internationalen NGOs und in der Kommunikationsberatung gearbeitet. Bei EY bin ich als Senior Consultant im Bereich People Advisory Services tätig. Wir beraten unsere Kunden zu Themen rund um HR Transformation, Workforce Strategy oder Change Management.

 

Vom Capital Magazin wurdest du als eine der Top 40 unter 40 ausgezeichnet. Kannst du kurz erläutern, wofür du diese Auszeichnung erhalten hast?

2016 habe ich nebenberuflich und ehrenamtlich das soziale Unternehmen „Netzwerk Chancen“ gegründet. Wir bieten ein ideelles Förderprogramm für junge Erwachsene, die aus nichtakademischen oder finanzschwachen Familien kommen. Alle unsere Mitglieder sind sehr talentiert – wie alle Menschen generell – und wir helfen ihnen, ihre Talente und Stärken zu entfalten und in Potentiale umzuwandeln. Wir bieten Workshops an zu Themen wie Rhetorik, Networking oder Karriereplanung und bringen unsere Mitglieder direkt mit potentiellen Arbeitgebern zusammen.

Ich bin sehr froh, dass unsere Arbeit immer mehr Beachtung findet, wie auch diese Auszeichnung beweist. Denn wir kämpfen dafür, dass soziale Herkunft in Deutschland als eine Diversity-Dimension anerkannt wird und Unternehmen soziale Vielfalt anstreben. Das Thema liegt mir selbst am Herzen, da ich in einer Hartz-IV-Familie mit Migrationshintergrund aufgewachsen bin und einen sehr schwierigen Weg hatte.

 

Wie hat dein Background dich in deiner beruflichen Laufbahn beeinflusst?

Ich bin in Bayern aufgewachsen, wo die Empfehlung für den Besuch der weiterführenden Schule bindend ist. Ich durfte nicht aufs Gymnasium und besuchte deshalb eine Realschule. Meine Eltern sind keine Akademiker, kannten sich mit dem deutschen Schulsystem nicht aus und konnten auch nicht dafür kämpfen, dass ich auf ein Gymnasium komme.

Dass ich kein Abitur machen konnte, hat meine Laufbahn natürlich geprägt. Um studieren zu können, musste ich hart kämpfen. Ich habe zwei schulische Ausbildungen abgeschlossen und wurde dann in Großbritannien für einen Master-Studiengang zugelassen. Der Master-Abschluss war paradoxerweise der erste in Deutschland anerkannte Hochschulabschluss für mich. Doch dazu wäre es beinahe nie gekommen, denn mein Antrag auf Auslandsbafög wurde abgelehnt und als „Hartz-IV-Kind“ war es enorm schwierig, sich das Studium in England zu leisten.

Nach dem Studium bin ich dann nach Berlin gezogen und musste über 80 Bewerbungen schreiben, bis ich meinen ersten Job hatte. Durch meinen Hintergrund hatte ich keinerlei Netzwerk, war nicht besonders selbstbewusst und wusste schlicht nicht, wie man vorgehen muss, um einen guten Job zu ergattern. Ich habe aber schnell verstanden, dass ich netzwerken und selbstsicher auftreten muss, um beruflich voranzukommen. Über mein Netzwerk und das großartige Mentoring-Programm „MentorMe“ kam ich dann Anfang 2020 zu EY.

 

Wie hat EY dich in dem Thema unterstützt?

Bereits beim ersten Telefoninterview war ich fasziniert davon, dass EY meine Herkunft und meine ungewöhnliche Laufbahn nicht als Manko, sondern als Bereicherung gesehen hat. Auch seitdem ich hier arbeite, begegnen mir nur Menschen, die mein Engagement unterstützen und mir gut zureden. Es ist sehr schön zu wissen, dass der eigene Arbeitgeber hinter dir steht.

 

Gibt es etwas, das du den Lesern mitgeben möchtest?

Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf! Klingt abgedroschen, aber ich habe in meinem Leben so viele Rückschläge erlebt und war so oft kurz davor, aufzugeben – ob mit dem Traum, einen Hochschulabschluss zu erlangen, einen guten Job zu finden oder ein soziales Unternehmen zu gründen. Wenn ich jedoch weitergemacht habe, hat sich immer wie aus dem Nichts eine Möglichkeit aufgetan und am Ende kam ich doch ans Ziel. Ich denke, dass diese Einstellung auch euch in allen Lebenslagen weiterhelfen wird! Wir sind von Natalyas Geschichte begeistert! Ihr auch? Warum uns Diversität so sehr am Herzen liegt und wie die Vielfalt unserer Mitarbeitenden uns voranbringt, erfahrt ihr auf unserer Karriere-Webseite.

 

11 Career-Hacks

11 Career-Hacks

Umsetzbare Tipps für dich und deine Karriere von Leadership Coach & Trainerin Katharina Klumpp

Es ist großartig, darüber zu reflektieren und zu schreiben, was mich dorthin hingebracht hat, wo ich heute bin. In den letzten 10 Jahren als Führungskraft im Einkauf und heute als freiberufliche Leadership Coach & Trainerin habe ich viele Höhen und Tiefen erlebt. Eines hatten alle Phasen gemeinsam: Ich bin gewachsen – an den Herausforderungen und den Erfolgen. Das ist sehr bedeutsam für mich, denn ich habe jede Chance genutzt, um neue Erfahrungen zu sammeln und mich dabei zu entwickeln. Und genau dazu lade ich ein: Das (Berufs-)Leben als eine Reise zu verstehen, auf der es jeden Tag etwas Neues, Spannendes zu entdecken gibt. Hier teile ich meine wertvollen Karriere-Hacks für dein persönliches Reisegepäck.

At a glance

Hack No. 1: Bilde ein starkes Netzwerk!
Hack No. 2: Profitiere von einem Mentor!
Hack No. 3: Lerne und habe Spaß dabei!
Hack No. 4: Setze deine Stärken ein!
Hack No. 5: Erkenne deine limitierenden Glaubenssätze!
Hack No. 6: Definiere deine (beruflichen) Ziele!
Hack No. 7: Sorge für ein produktives Zeitmanagement!
Hack No. 8: Entspanne dich!
Hack No. 9: Sei mutig und triff Entscheidungen!
Hack No. 10: Nutze eine berufliche Auszeit zur Reflexion!
Hack No. 11: Feiere deine Erfolge!

Hack No. 1: Bilde ein starkes Netzwerk!

Gleich zu Anfang ein Hack, den ich lange unterschätzt habe: Networking, Networking, Networking. Das Kontakteknüpfen innerhalb der Organisation genauso wie über Unternehmensgrenzen hinweg schafft neue Perspektiven und eröffnet großartige berufliche Chancen. Ich schätze den intensiven Austausch mit Gleichgesinnten und die gegenseitige Unterstützung sehr. Durch mein Netzwerk habe ich spannende Menschen kennengelernt und unglaublich viel von ihnen lernen dürfen.

HOW TO

  • Ergreife jede Chance, dich mit Kolleg*innen aus anderen Abteilungen zu vernetzen, zum Beispiel durch übergreifende Projekte, eine interne Mentorenschaft oder einen Guestspeaker, den du zu eurem Teammeeting einlädst.
  • Gehöre einem großartigen Netzwerk wie MentorMe an.
  • Besuche (digitale) Networking Events, die du unter anderem über Meetup.com und Eventbrite finden kannst oder knüpfe relevante Kontakte über lunchclub.com.

Hack No. 2: Profitiere von einem Mentor!

Jede*r sollte eine*n Mentor*in an seiner*ihrer Seite haben: Eine Person, die neue Wege aufzeigt, den Horizont erweitert, Erfahrungen teilt, Stärken stärkt, Potentiale fördert und als Vorbild fungiert.

Das Gute ist: Von einer Mentorenschaft profitieren Mentor*in und Mentee gleichermaßen. Eine Win-win-Situation sozuagen.

HOW TO

  • Mentoring-Organisationen wie MentorMe vermitteln nicht nur einen passenden Mentor, sondern bieten darüber hinaus ein großartiges Netzwerk. Du gehörst noch keinem Mentoring-Programm an? Dann noch schnell bei MentorMe als Mentee oder Mentorin anmelden und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Hack No. 3: Lerne und habe Spaß dabei!

Lernen hört nicht mit der Schule oder dem Studium auf, sondern geht erst richtig los. Das ist fantastisch, denn lernen ist ein Geschenk, das Entwicklung möglich macht. Und genau das ist gefragt in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt. Wachse, indem du dich weiterbildest, ob fachlich, methodisch oder auch persönlich. Sei wissbegierig und entdecke jeden Tag etwas Neues!

HOW TO

  • Wähle ein Thema, für das du dich besonders interessierst und wenn möglich einen Bezug zu deinem Berufsfeld hat.
  • Plane bewusst Zeit in deinen Alltag ein, die du nutzt, um dich weiterzubilden.
  • Lese Bücher sowie Blogs und höre Podcasts zu deinem Thema.
  • Besuche (remote) Events, die du unter anderem auf meetup.com und Eventbrite findest.
  • Nutze das große Angebot an Onlinekursen wie zum Beispiel auf Udemy.
  • Als Mentee oder Mentor*in bei MentorMe kommst du ebenfalls in den Genuss von Events, Workshops, Panels, Trainings…

Hack No. 4: Setze deine Stärken ein!

Ich habe viele Jahre die Frage nach den Stärken in Vorstellungsgesprächen nicht verstanden und sogar gegoogelt, was eine schlaue Antwort auf die Frage sein könnte. Ich habe einige Zeit gebraucht zu verstehen, welche Kraft hinter dem Wissen über die eigenen Stärken steckt. Denn wer seine Stärken kennt und diese bewusst einzusetzen weiß, nutzt eine großartige Ressource, um etwas zu bewegen und zu erreichen.

HOW TO

  • Der StrengthsFinder-Test von Gallup eignet sich herausragend dafür, um Klarheit über die eigenen Stärken zu gewinnen. Einen Code zu dem Stärkentest sowie ausführliche Beschreibungen zu den verschiedenen Stärken gibt es in dem Buch „Strengthsfinder 2.0“ von Tom Rath. Übrigens auch ein tolles Tool für einen Teambuilding-Workshop.

Hack No. 5: Erkenne deine limitierenden Glaubenssätze!

Einer meiner Lifechanger-Hacks: Limitierende Glaubenssätze erkennen, hinterfragen und konstruktiv umformulieren. Was ist ein Glaubenssatz? Glaubenssätze sind Überzeugungen, Einstellungen, Meinungen, die unterbewusst unser Denken und Handeln bestimmen. Sie entstehen aus der Bewertung und Verallgemeinerung früherer Erlebnisse und sind damit sehr individuell. Neben der Orientierung im Leben können uns Glaubenssätze allerdings auch in unserem Handlungsspielraum stark limitieren. Nämlich dann, wenn der Glaubenssatz uns abhält etwas zu tun, das uns unserem (beruflichen) Ziel näherbringen würde. Da wir von der Richtigkeit unserer Glaubenssätze überzeugt sind, ist es nicht ganz leicht, sie zu entlarven.

HOW TO

  • Zum Einstieg kann ich drei herausragende Bücher empfehlen:
    • „Mindfuck“ von Dr. Petra Bock,
    • „Das innere Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl,
    • „The Work“ von Katy Byron.
  • Wenn du noch tiefer gehen möchtest, suche dir einen Coach, der individuell auf dich und deine Beliefs eingeht.

Hack No. 6: Definiere deine (beruflichen) Ziele!

Wo kommst du an, wenn du in ein Taxi steigst und den Fahrer bittest, dich dorthin zu bringen, wo es schön ist? Vermutlich auf dem Bürgersteig, weil du direkt wieder aussteigen musst.

Das konkrete Ziel zu kennen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, auch dort anzukommen. Dies gilt für berufliche genauso wie für private Ziele. Ziele geben uns eine Richtung vor und sorgen damit für Orientierung. Wer seine Ziele kennt, kann entsprechend proaktiv handeln. Damit machen dich deine Ziele zum Gestalter deines Lebens.

HOW TO

  • John Strelecky erzählt in seinem Buch „The Big Five for Life“ eine berührende Geschichte, die zum Formulieren eigener Ziele anregt.
  • Definiere deine beruflichen und privaten Ziele konkret und schriftlich.
  • Wenn du deine Ziele kennst, visualisiere sie, denn durch die Visualisierung der eigenen Ziele durch ein Visionboard ankerst du die Ziele in deinem Unterbewusstsein. Das ist sehr bedeutsam, denn unser Unterbewusstsein steuert uns in viel stärkerem Ausmaß als unser Bewusstsein.

Hack No. 7: Sorge für ein produktives Zeitmanagement!

Einer meiner Gamechanger in Sachen Selbstmanagement war definitiv die Erkenntnis, dass Effektivität vor Effizienz kommt. Denn erst wenn ich meine größeren Ziele kenne, kann ich daraus Prioritäten ableiten und mich den Aufgaben mit dem größten Hebel widmen. Erst im zweiten Schritt gilt es, für eine effiziente Umsetzung der priorisierten Aufgaben zu sorgen.

Effektivität: Die richtigen Dinge tun.

Effizienz: Die Dinge richtig tun.

Produktivität: Die richtigen Dinge richtig tun.

HOW TO

  • Bestimme und priorisiere die Aufgaben, die auf deine Ziele ausgerichtet sind.
  • Sorge für eine effiziente Umsetzung deiner Aufgaben zum Beispiel mit Hilfe der Pomodoro-Technik: Du widmest dich 25 Minuten einer Aufgabe ohne Ablenkungen und machst anschließend eine fünfminütige Pause. Nach vier Wiederholungen hast du effizient zwei Stunden an einer Aufgabe gearbeitet.

Hack No. 8: Entspanne dich!

Besser spät als nie: Erst vor wenigen Jahren habe ich die Kraft von bewusst hervorgerufenen Entspannungsreaktionen erfahren dürfen. Lange Zeit habe ich vor allem in stressigen und anspruchsvollen Phasen unter starken Kopfschmerzen gelitten, weil ich kein Ventil hatte, um innere Spannungen zu lösen. Heute weiß ich, dass nur 10 Minuten täglicher Entspannungsroutine Wunder bewirken. Der Fokus weg von äußerlichen Umständen hin zu den körperlichen Empfindungen sorgt für eine innere Ausgeglichenheit und Gelassenheit, die in volatilen Zeiten wie heute enorm an Bedeutung gewinnt.

HOW TO

  • Wende eine äußert effektive Methode wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training täglich an. Kurse zum Erlernen der Methode werden häufig von den Krankenkassen angeboten. Bücher aus dem Trias-Verlag oder GU-Verlag eignen sich für Selbstlerner.
  • Meditiere! Apps wie z.B. 7Mind eignen sich für Anfänger wie auch Fortgeschrittene und führen durch die entspannende Meditationseinheit.

Hack No. 9: Sei mutig und triff Entscheidungen!

„Wenn sich Dir eine phantastische Gelegenheit bietet, du dir aber nicht sicher bist, ob du es tun kannst, sag erst mal ja. Wie man es macht, kannst Du dann später lernen!“ Das Zitat von Richard Branson finde ich großartig. Je mutiger meine Entscheidungen waren, desto mehr habe ich gewonnen. So habe ich vor einigen Jahren einen unbefristeten Job gekündigt, ohne einen neuen zu haben und bin in diesem Jahr in die Selbständigkeit gegangen, ohne genau zu wissen, wie ich Kunden gewinnen werde. Und ich kann behaupten, dass sich mein Mut gelohnt hat!

Ich lade dich ein, mutige Entscheidungen zu treffen und an der Herausforderung zu wachsen.

HOW TO

  • Stelle dir vor, was im Worst-Case-Szenario passieren könnte. Vermutlich nicht viel.
  • Male dir das Best-Case-Szenario aus. Wie fühlt es sich an, wenn du es geschafft hättest?
  • Führe dir deine Ziele vor Augen. Erinnere dich, wofür es sich lohnt die Komfortzone zu verlassen.
  • Setze dir eine Deadline, bis wann du dich dafür oder dagegen entschieden haben möchtest. Oft ist es die Entscheidung selbst, die Energie raubt. Hast du dich erst mal entschieden, kannst du loslegen.

Hack No. 10: Nutze eine berufliche Auszeit zur Reflexion!

Ein Sabbatical vor einigen Jahren war für mich der Auslöser sich intensiv mit mir, meinen Zielen und Wünschen zu beschäftigen. Erst der mentale und räumliche Abstand zu meinem Alltag hat mir die Klarheit gebracht, nach der ich mich gesehnt habe. Eine berufliche Auszeit eignet sich nicht nur prima, um den Status quo zu reflektieren, sondern auch um sich inspirieren zu lassen und damit der Kreativität einen ordentlichen Push zu versetzen.

Habe keine Angst vor angeblichen Lücken im Lebenslauf: Ein Sabbatical zur Neuausrichtung zeugt für Stärke, Reflektionsfähigkeit und Innovationskraft.

HOW TO

  • Wenn eine Kündigung des Jobs nicht in Frage kommt, vereinbare mit deinem Arbeitgeber eine unbezahlte Auszeit.
  • Nutze die Zeit zwischen zwei Jobs.
  • Es gibt diverse Möglichkeiten, deine Auszeit zu gestalten: Neue Kraft in einem Kloster schöpfen, sich in einem sozialen Projekt einbringen, an einer Weiterbildung teilnehmen, an einem Buch schreiben, reisen.

Hack No. 11: Feiere deine Erfolge!

An all das, was nicht gelungen ist, erinnern wir uns nur zu gut. Doch was ist mit all den Erfolgen, die wir erzielt haben? Vor allem Frauen halten sich mit ihren beruflichen Erfolgen gerne zurück, weil Bescheidenheit noch immer eine Tugend zu sein scheint.

Innehalten und Erfolge bewusst zu feiern, stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern fördert das positive Denken, das zu einem erfüllten Leben führt.

HOW TO

  • Vermerke täglich deine Erfolge in einem Tagebuch.
  • Berichte von deinem letzten Erfolg, wenn du gefragt wirst, wie es dir geht. Dies ist ein positiver Einstieg in ein Gespräch und weckt Interesse.
  • Führe in deinem Team ein (digitales) Appreciation Board ein. In jedem Teammeeting könnt ihr euch gegenseitig für eure Erfolge nominieren und mit einer Notiz auf dem Board vermerken.

Nun hast du meine Top-Hacks kennengelernt. Such dir zunächst eine Idee aus, die du direkt umsetzen möchtest. Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor – das erhöht die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung enorm! Habe viel Freude auf deiner Reise!

CLOSING THE GAP – MENTORME

CLOSING THE GAP – MENTORME

By Weronika Pukrop
Originally published here.

‘We are trying to close the gap of insecurities’ – Karin Heinzl founded MentorMe, the mentoring program which helps those who ‘are not there yet’. The Austrian-Brasilian talks about careers and motherhood, self-worth and her journey to becoming an entrepreneur

Why did you start MentorMe and what are the main goals of the company?

There was a point in my life when I came to Germany and I already had two Master degrees from an Austrian and American universities, but somehow I had to start from scratch. I had to take on an internship, which was a frustrating experience, because I was already well-educated. I then worked in politics, however, the party was voted out of the parliament, so I also lost my job. At that moment I realized that there are many times in our lives where we don’t have the right sparring partners, we don’t have the right context, we don’t know the right people who can give us insights into how and where to find a job and how to ‘sell’ ourselves. After losing my job I went to India where I was working for an NGO and I realized that I want to continue working in the social field. So after coming back to Berlin, I was again in the situation of wanting to enter the new sector and get a job. Out of necessity and also out of frustration that no one saw my potential, I thought: ‘I will do it myself’. That’s the route to founding MentorMe. I wanted to create something that’s more holistic, more than just mentoring, but also training and networking. At that time MentorMe was a program, I didn’t think of it as a company. And now, five years later, we are the top help-oriented mentoring program for women in Germany. We started in 2015, with 50 people and now we have over 1200 mentors and 900 mentees, it scaled up immensely.

Why do you think women struggle with ‘selling’ themselves, realizing their potential? Why are they more prone to having issues with that?

I think the underlying problem and basis to be able to sell yourself is actually knowing your self-worth. And that’s what a lot of women lack. When I look back on my own last 10 years: I was insecure. I didn’t have the confidence to say: ‘That’s me, that’s what I can do’. And I still see that many women who come to us lack confidence and knowledge what they can bring to the table. What we are giving them is not only to connect them with a sparring partner in the form of a mentor, it’s also the network, knowledge, experiences of others. We have monthly events and one of our bigger one is ‘An Evening With’, where we invite experts from certain fields, for example, an evening with women in tech. During such event you can really get a lot of valuable information: ‘How did this person do it, what are the obstacles?’. We are trying to close the gap of insecurities, to enhance knowing who you are, to therefore be able to sell yourself.

Are there any areas that stand out to you as most problematic regarding this issue? For example, industries that are more difficult for women to get into.

There are areas that are male dominated, but these days many companies changed or want to change their culture. Tech field used to be hard to enter for women, now the companies from this industry cooperate with us to get female talents. I think most companies are really trying to hire more women. The problem actually lies deeper in the society – women are socialized differently than men. It comes from young age: We put boys into a football club and, at the same time, girls are told ‘Don’t be so bossy’. What comes as a result are those insecurities: ‘Can I speak up?’, ‘If my boss treats me badly, should I say something?’. Also, I still see that traditional companies don’t support women once they are starting families. I think the entry level is not a problem, it’s once you’re having children and try to fight your way back. Actually, there are many studies that show that at the point of having a family, men continue moving on in their careers and women just stop. After having a child, many women have to choose part-time jobs.

Is there a solution to this? Do companies need to change their culture or society as a whole should challenge those systems?

Something should be done in many areas. I’m a believer in self-empowerment. I think if you will just wait for someone to help means that you will stay behind. Those who want to work have to stand up for themselves and set the rules. Even after giving birth, to share the parental leave with the partner. This is something we as women can do. And men need to go hand in hand with this. In terms of the employers, I think appreciation of women having children and guaranteeing to support them with their careers is key. I think this will be one of the good things that comes out of corona, because the pandemic forced companies to incorporate more remote work, which is a better solution for working moms. Supporting mothers is something employers really have to do, because otherwise they would lose a lot of talented women.

What’s the situation in Germany regarding this topic?

I think Germany is in the middle field here, there are some very progressive companies. For example SAP have an internal group for fathers, so they support men to embrace the father role and to also take the parental leave. They are doing a fantastic job. But I also know companies that would never allow it, they still say that parental leave is the responsibility of women. But I think those who don’t want to change that old thinking will be left behind.

What are the main gains and takeaways that women are getting from your program?

It is confidence. It is network contacts. We say MentorMe is a mentoring program, but in fact, it’s a community of 2500 people. Those mentors are great humans who want to help others. We also have a main and several sub-online communities on social channels and when a mentee raises a question, there are always people who are willing to give advice. That power of networking is really impressive.

What is the most valuable advice that you give the women who come to you for help?

The best advice that I ever received regarding female founders, is to just start. We are so self-critical that we hold ourselves back. Whether it is to become self-employed, to set up a company, to stand up for yourself. I say: Do it. No matter how afraid you are. Actually, I think the more afraid you are, the more you should do it. When I was young, I was working in New York in the finance company. One of the managers told me that if somebody offers me something I’m afraid of, I have to say yes. There is a study that says that women don’t apply for jobs when they don’t fulfil all the criteria, but men do. We need to change our mindsets.

Do you think that it’s changing? Or do we still have a long way?

I think our paths are very individual, I’m not a big fan of generalizations. I’m a little hesitant to say it changes for women, because I know that there are still so many females who are not going up there, and they don’t have the strength to say ‘I can do it’. I want to see that we become a society that will help those who are not there yet. So that’s what I’m hoping for and what I’m trying to do with MentorMe.

7 gute Gründe, warum ich 3 mal Mentee war!

7 gute Gründe, warum ich 3 mal Mentee war!

Dieser Beitrag von Katja Kleiber ist Karin, Sophie und Regine gewidmet.

Ich habe 2015 meinen Abschluss in Kunstgeschichte gemacht und alle Warnungen diesbezüglich gehört, dies sei de facto eine brotlose Kunst. So habe ich mich damals – bedingt durch eine Werkstudentenstelle bei einer Interessenvertretung – dazu entschieden, beruflich den Quereinstieg zu wagen. Sprich, nach dem Studium noch einmal von vorne anzufangen.

Im Herbst startete nicht nur meine berufliche Laufbahn als Referentin bei einer NGO. Zur selben Zeit erblickte auch MentorMe das Licht der Welt. Ich wurde damals mit Karin Heinzl, Gründerin von MentorMe, gematcht und sie begleitete mich durch die Hürden des Quereinstiegs, die Ups and Downs im Büroalltag und die neuen Herausforderungen.

Nach circa einem Jahr als Referentin – und inzwischen schon bei einer anderen NGO tätig – wurde mir bewusst, welchen enormen Wert die regelmäßigen Gespräche und das Feedback mit meiner ersten Mentorin Karin hatten. Ich wollte aber noch weiter wachsen, an mir arbeiten und vor allem beruflich vorankommen! Die Lust, eigene Projekte umzusetzen, Führungsverantwortung zu übernehmen sowie mein berufliches Netzwerk noch stärker auszubauen, haben mich dazu bewogen, mein zweites Mentoring-Programm anzugehen.

So bewarb ich mich bei dem Mentoring-Programm der Soroptimistinnen/SI LEaR e.V. Ich bestand die Auswahlgespräche im Assessment-Center und wurde bei einem feierlichen Auftakt im wunderschönen Klosterhotel Haydau in Nordhessen mit meiner neuen Mentorin Sophie gematcht. Sophie teilte meine Leidenschaft fürs Netzwerken und half mir, meine nächsten beruflichen Zielfindung zu formulieren: Wo will ich hin? Warum will ich da hin? Mit wem will ich da hin? Und wer kann mir dabei helfen? Ich lernte in jenen inspirierenden Gesprächen wahnsinnig viel über Konflikt- und Selbstmanagement und wie ich den sprichwörtlichen roten Faden in meinem vermeintlich „bunten“ Lebenslauf hineinweben konnte.

Durch all diese wunderbare Unterstützung schaffte ich es als Trainee in das Quereinstiegsprogramm der Bundesagentur für Arbeit. Mein bis dato größer Schritt auf der Karriereleiter! Dieses Traineeprogramm beinhaltete neben vielen fabelhaften Seminaren auch ein Mentoring. Und so rief mich Ende 2017 das Sekretariat meiner dritten Mentorin Regine an. Sie habe sich für mich als Mentee entschieden, weil ich einen ungewöhnlichen, bunten Lebenslauf hatte. Regine begleitete mich auf dem Weg zur Führungskraft, schulte meine Fähigkeit zur Selbstreflexion auf ein neues Höchstmaß und gab mir eine der wichtigsten Fragen für mich als Mensch mit auf den Weg: „Was tut Dir gut?“

Ich bin Karin, Sophie und Regine für all ihre Zeit, Geduld und Tipps so unendlich dankbar! Zum einen wäre ich beruflich jetzt wahrscheinlich ganz woanders – wo ich definitiv nicht würde sein wollen. Zum anderen bin ich dank der vielen Gespräche als Mensch gereift. Diese wunderbaren Erfahrungen habe ich nicht alleine erlebt, sondern weil ich bewusst Unterstützung und neue Vorbilder gesucht habe, die mich inspirieren und den Kontakt zu ihnen gesucht habe.

Daher teile ich mit dir hier meine 7 Gründe, warum sich ein Mentoring-Programm lohnt:

  • Du findest Vorbilder, die andere & neue Wege gegangen sind
  • Du findest Unterstützung, gerade als Bildungsaufsteiger*in
  • Du findest den Mut, im Berufsleben, mehr zu fordern
  • Du lernst dich selbst besser kennen
  • Du lernst so tolle Menschen kennen
  • Du erklimmst die Karriereleiter nicht alleine
  • Du erhältst einen Außenblick, der neue Perspektiven aufzeigt
  • Mein geheimer 8. Grund: es macht einfach Spaß! ?