Steckbrief:
Mercedes Kaiser
Senior Consultant R&D Transformation bei MHP – A Porsche Company
31 Jahre

Mercedes, wer bist du?

#PassionierteProjektmanagerin #AnsteckendeVorwärtstreiberin #BegeistertePlanerin #LösungsorientierteTransformationsberaterin #AufbauendeInspiriererin
Meine Leidenschaft ist es, für meine Kunden Probleme zu lösen und Prozesse effizient „out of the box“ voranzutreiben sowie in Umsetzung zu bringen. Als „control freak“ liebe ich es somit Pläne aufzustellen, die sich adäquat der Windrichtung weiterentwickeln. Kann ich diese Begeisterung noch dazu mit Menschen verknüpfen, die ähnlich denken oder einfach nur offen für lösungsorientierte Zusammenarbeit sind, die auch noch Spaß machen kann – dann sehen Sie mich in meinem Element. Andere voranbringen – das ist mein Motor. Schaffe ich es meine Umwelt wachsen zu lassen, erweitere ich auch meine „comfort zone“.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?     

Ich habe einige wundervolle Frauen in meinem Umfeld, denen ich vertraue, die ich bewundere & die mich sehr gut kennen. Für berufliche Themen habe ich eine wunderbare Kollegin & Freundin, mit der ich mich regelmäßig zu Herausforderungen im Beruf austausche & mir Rat hole, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Aber auch wenn ich nach vorne schaue und einen Blick für meine berufliche Zukunft eruieren möchte, wähle ich ihre Nummer. Besonders wichtig sind mir aber auch meine Schwester & meine Mutter. Sie kennen mich sehr gut & verstehen, warum ich in Situation so reagiere, wie ich reagiere. Sie sind meine erste Anlaufstelle, wenn ich mich mal nicht wohlfühle oder mich Themen frustrieren. Mit kritisch, hinterfragen Gesprächen, reicht oft schon ein kurzes Telefonat, um wieder Kraft zu tanken & positiv gestimmt zu sein! Jede meiner Freundinnen hat einzigartige Talente, daher gibt es für jede meiner Herausforderungen immer eine perfekte Ansprechpartnerin & helfende Hand.

 

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?

Es gab einige Wegbegleiter, die mich in den verschiedenen Lebensphasen immer wieder tatkräftig unterstützt haben und Vertrauen in meine Leistungen bzw. in mein Potenzial hatten. Eine besondere Rolle hat jedoch ein ehemaliger Kollege eingenommen. Er entwickelte sich zu einem Mentor, mit dem ich noch heute, auch außerhalb der Unternehmensgrenzen, regelmäßigen Kontakt halte. Wir hatten zum Start eine herausfordernde Konstellation in unserer Zusammenarbeit. Ich war ihm mehr oder weniger, trotz meiner geringen Berufserfahrung & meines Alters, vorgesetzt. Aber das hat ihn nicht gekümmert. Er mochte meine Art & Weise Dinge anzupacken, er schätzte meine „Neulings-„ Energie & hatte sehr viel Spaß daran sein Wissen mit mir zu teilen. Er sagte immer zu mir – es wäre herrlich zu sehen, wie ich wachse. Er genoss die Gespräche mit mir, meine oft andere Perspektive und dass er das Gefühl hatte die Gespräche würde einen Sinn haben. Ich holte mir regelmäßig seinen Rat. Sein offenes Feedback war für mich goldwert und half mir in der Berufswelt Fuß zu fassen. Er wusste immer, dass ich seinen Rat sehr schätze und was ich von ihm lernte auch anwendete. Wir arbeiteten 6 Jahre aktiv zusammen, haben viel voneinander gelernt & uns gegenseitig unterstützt, wo es nur ging.

 

Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen? 

Ich habe viel gelernt – manchmal arg verbissen – aber ich habe es immer irgendwie geschafft. Außerdem tauchten immer zum richtigen Zeitpunkt die besten Ratgeber und Wegbegleiter auf. Und einen wichtigen Hinweis sollte ich noch betonen: Sei nett zu dir selbst. Als ich mit Coaching anfing, wurde mir bewusst, dass ich mit keinem meiner Mitmenschen so „böse“ rede, wie ich das oft mit mir selbst tat. Eine Portion Selbstliebe würde ich meiner 10-jährigen Ausgabe von mir gerne mitgeben.

 

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?  

Ich fand es sehr spannend zu erfahren, wie unterschiedlich offen Menschen mit ihren Bedürfnissen umgehen. Es gibt viele, die niemals über ihre Bedürfnisse sprechen, bzw. nicht offen aussprechen wollen, was ihnen wichtig ist, was sie verletzt & was sie nicht mögen. Ich bin da ganz anders & habe keinerlei Scheu oder Hemmungen einfach drauf loszuplappern. Es gab oft Situation, in denen ich durch authentisches, offenes Ansprechen von meinen Bedürfnissen und meinen Ängsten, andere Mitmenschen inspirieren konnte sich ebenfalls zu öffnen. Die Arbeitsatmosphäre war auf einmal eine völlig andere! Viel produktiver, ehrlicher & vertrauter. Natürlich ist Offenheit immer auch gefährlich, nicht jeder meint es gut mit einem. Aber ich gebe meinen Mitmenschen gerne einen Vertrauensvorschuss, weil der Effekt enorm sein kann!

 

Was treibt dich im Innersten an?          

Egal wie müde oder ausgelaugt ich nach einem harten Tag bin – anderen helfen zu können treibt mich unwahrscheinlich an. Hilfreiche Ratschläge, weiterbringende Lösungen oder motivierende Gespräche, aus denen meine Mitmenschen rausgehen & wieder strahlen oder neue Zuversicht geschöpft haben, lassen mein Herz höher schlagen. Da bekomme ich dieses Prickeln auf der Haut und bin ganz aufgeregt. Deswegen bin ich auch in der Beratung & bin Coach. Meine Berufung.

 

Ohne welche Frau wärst du heute nicht die Person, die du bist?           

Das ist definitiv meine Mutter & mein Vater. Nie hätte ich gedacht, dass ich das mal sagen würde. Aber so ist es. Als Jugendliche hatten wir eine feurige Streitkultur. Ich lehnte mich immer wieder auf und hinterfragte regelmäßig ihre Regeln & Verbote. Doch im Rückblick betrachtet, haben meine Mutter & mein Vater Großartiges geleistet. Nach dem finanziellen Bankrott meiner Eltern haben sie nochmal von Neuem angefangen – auf einem Berg Schulden. Drei Kinder, Haushalt, ein neues Zuhause, ein neuer fachfremder Job und und und. Wir hatten Regeln & fest Abläufe zu Hause, die ich damals nur „blöd“ fand, aber die mir heute so vieles einfacher machen. In meiner frühen Kindheit teilten sich meine Eltern die Geschäftsführung ihres Ladens. Morgens Mama – nachmittags Papa. So lernten wir, dass wir auch als Mädchen die gleichen Chancen hatten & dass es nur auf unseren eigenen Willen & unseren Einsatz  ankam, wo wir hingelangten. Sie trieben uns immer wieder an – sowohl in der Schule als auch im und nach dem Studium. Sie hatten unheimliches Vertrauen in uns und unser Potenzial. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.

 

Wie wirst du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?       

Indem ich es aktiv vorlebe & bei Fehlverhalten den Mund aufmache. Ich finde es wichtig aufeinander aufzupassen, die Augen offenzuhalten & sich aktiv dafür auszusprechen. Aber am wichtigsten finde ich es, dass vor allem junge Menschen lernen sich (verbal) zu verteidigen & für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen. Das ist der Schlüssel zur nachhaltigen Chancengerechtigkeit.

 

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?            

Das Wissen immer einen Anlaufpunkt zu haben. Einen vertrauensvollen & ehrlichen Vertrauten. Jemand dem ich als Person mit meinen Gefühlen und so wie ich bin, wichtig bin. Das hat mir sehr viel Stabilität und Selbstbewusstsein gegeben. Und das war wiederum die Basis, sodass ich wusste, alles irgendwie schaffen zu können.

 

Wer ist heute dein*e wichtigste*r Ratgeber*in?           

Das sind mein Mann und meine Schwester. Sie kennen mich besser als ich mich selbst in vielen Momenten. Sie wissen über meine Schwächen Bescheid und wissen auch wo meine Grenzen liegen. Oft sind sie es, die mir den letzten nötigen Kick geben, meine Komfortzone zu verlassen und noch einen Schritt weiterzugehen. Mit Erfolg!

 

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast du daraus entwickelt?       

Mein größter Tiefpunkt war kurz vor meinem ersten Unternehmenswechsel. Ich hatte kaum noch Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Dann kam ich in ein neues Unternehmen, eine neue Branche & hatte nun ganz neue Aufgaben, die ich so in der Form noch nie gemacht hatte. Ich ging einfach drauf zu. Gab mein Bestes. Das Feedback meiner Kunden, Kollegen und Vorgesetzten war genial! Und das nach nur zwei Monaten. Die Stärke, dich hieraus entwickelt hatte, war Selbstvertrauen und Selbstliebe. Ich lernte, dass ich so wie ich war „OK“ war. Dass ich einige Stärken zu bieten hatte und diese gewinnbringend für andere einsetzen konnte. Ich brachte andere weiter! Diese Erkenntnis trägt mich noch heute durch schwierige Situationen. Heute weiß ich, dass ich gut so bin, wie ich bin und noch lange nicht alles erkundet habe, was in mir steckt. Ich lerne jeden Tag, bin nicht perfekt und werde nie jedem gefallen – und das ist gut so.

 

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?