7 gute Gründe, warum ich 3 mal Mentee war!

7 gute Gründe, warum ich 3 mal Mentee war!

Dieser Beitrag von Katja Kleiber ist Karin, Sophie und Regine gewidmet.

Ich habe 2015 meinen Abschluss in Kunstgeschichte gemacht und alle Warnungen diesbezüglich gehört, dies sei de facto eine brotlose Kunst. So habe ich mich damals – bedingt durch eine Werkstudentenstelle bei einer Interessenvertretung – dazu entschieden, beruflich den Quereinstieg zu wagen. Sprich, nach dem Studium noch einmal von vorne anzufangen.

Im Herbst startete nicht nur meine berufliche Laufbahn als Referentin bei einer NGO. Zur selben Zeit erblickte auch MentorMe das Licht der Welt. Ich wurde damals mit Karin Heinzl, Gründerin von MentorMe, gematcht und sie begleitete mich durch die Hürden des Quereinstiegs, die Ups and Downs im Büroalltag und die neuen Herausforderungen.

Nach circa einem Jahr als Referentin – und inzwischen schon bei einer anderen NGO tätig – wurde mir bewusst, welchen enormen Wert die regelmäßigen Gespräche und das Feedback mit meiner ersten Mentorin Karin hatten. Ich wollte aber noch weiter wachsen, an mir arbeiten und vor allem beruflich vorankommen! Die Lust, eigene Projekte umzusetzen, Führungsverantwortung zu übernehmen sowie mein berufliches Netzwerk noch stärker auszubauen, haben mich dazu bewogen, mein zweites Mentoring-Programm anzugehen.

So bewarb ich mich bei dem Mentoring-Programm der Soroptimistinnen/SI LEaR e.V. Ich bestand die Auswahlgespräche im Assessment-Center und wurde bei einem feierlichen Auftakt im wunderschönen Klosterhotel Haydau in Nordhessen mit meiner neuen Mentorin Sophie gematcht. Sophie teilte meine Leidenschaft fürs Netzwerken und half mir, meine nächsten beruflichen Zielfindung zu formulieren: Wo will ich hin? Warum will ich da hin? Mit wem will ich da hin? Und wer kann mir dabei helfen? Ich lernte in jenen inspirierenden Gesprächen wahnsinnig viel über Konflikt- und Selbstmanagement und wie ich den sprichwörtlichen roten Faden in meinem vermeintlich „bunten“ Lebenslauf hineinweben konnte.

Durch all diese wunderbare Unterstützung schaffte ich es als Trainee in das Quereinstiegsprogramm der Bundesagentur für Arbeit. Mein bis dato größer Schritt auf der Karriereleiter! Dieses Traineeprogramm beinhaltete neben vielen fabelhaften Seminaren auch ein Mentoring. Und so rief mich Ende 2017 das Sekretariat meiner dritten Mentorin Regine an. Sie habe sich für mich als Mentee entschieden, weil ich einen ungewöhnlichen, bunten Lebenslauf hatte. Regine begleitete mich auf dem Weg zur Führungskraft, schulte meine Fähigkeit zur Selbstreflexion auf ein neues Höchstmaß und gab mir eine der wichtigsten Fragen für mich als Mensch mit auf den Weg: „Was tut Dir gut?“

Ich bin Karin, Sophie und Regine für all ihre Zeit, Geduld und Tipps so unendlich dankbar! Zum einen wäre ich beruflich jetzt wahrscheinlich ganz woanders – wo ich definitiv nicht würde sein wollen. Zum anderen bin ich dank der vielen Gespräche als Mensch gereift. Diese wunderbaren Erfahrungen habe ich nicht alleine erlebt, sondern weil ich bewusst Unterstützung und neue Vorbilder gesucht habe, die mich inspirieren und den Kontakt zu ihnen gesucht habe.

Daher teile ich mit dir hier meine 7 Gründe, warum sich ein Mentoring-Programm lohnt:

  • Du findest Vorbilder, die andere & neue Wege gegangen sind
  • Du findest Unterstützung, gerade als Bildungsaufsteiger*in
  • Du findest den Mut, im Berufsleben, mehr zu fordern
  • Du lernst dich selbst besser kennen
  • Du lernst so tolle Menschen kennen
  • Du erklimmst die Karriereleiter nicht alleine
  • Du erhältst einen Außenblick, der neue Perspektiven aufzeigt
  • Mein geheimer 8. Grund: es macht einfach Spaß! ?
7 gute Gründe für Mentoring – Warum es so wichtig ist.

7 gute Gründe für Mentoring – Warum es so wichtig ist.

Noch nie war Mentoring so gefragt wie heute. Entweder wünscht man sich eine*n Mentor*in oder möchte selbst eine*r sein. Im besten Fall sogar beides: Mentee UND Mentor*in sein! Ich nenne dir hier meine 7 Gründe, warum Mentoring das Powertool ist, um dich weiterzuentwickeln:

1. Mentor*innen hören dir wirklich zu

In einer Welt mit vielen, oft oberflächlichen sozialen Kontakten, wollen wir mit unseren Anliegen – sei es Freud oder Leid – gehört werden. Und doch kennen wir alle auch Personen, die nur über sich selbst reden. Diejenigen, die nicht laut genug sind, die nicht stets die besten Geschichten parat haben oder zu allem eine Meinung haben, bleiben auf der Strecke. Solche Interaktionen sind weder erfüllend noch inspirierend. Sie rauben Energie.

Ein*e Mentor*in ist anders. Sein/ihr Hauptanliegen ist es, dir zuzuhören ohne das im Gegenzug auch von dir zu verlangen. Er/sie lauscht deinen Sorgen und gibt deinen Wünschen Raum. Ohne viel zu tun, schenkt er/sie dir dabei etwas Wesentliches: Die Möglichkeit, dass du über dich, deine Vergangenheit und deine Zukunft reflektieren kannst.

2. Mentor*innen interessieren sich für dein Weiterkommen

Oft ist es so, dass unser engstes Umfeld – Eltern, Partner oder Freund*innen – eine Idealvorstellung von uns hat. Das äußerst sich auch im beruflichen Kontext: Eltern wollen, dass ihr „Kind“ Jura, Medizin oder BWL studiert, während das „Kind“ Entwicklungszusammenarbeit oder Journalismus wählt. Kommiliton*innen meinen, dass man in die Unternehmensberatung gehen soll, um später in der freien Wirtschaft einen gut-bezahlten Job zu bekommen. Partner*innen wollen, dass ihre bessere Hälfte einen Job hat, in dem sie leicht Elternzeit nehmen kann.

Ein*e Mentor*in fährt keine solche Agenda! Er/sie will dich weder in eine Richtung drängen, noch den eigenen beruflichen Weg aufzwingen. Ein*e Mentor*in ist da, um dich auf deinem eigenen Weg zu begleiten und zu beraten.

3. Mentor*innen sparen dir Zeit, Energie und Arbeit

Wer kennt es nicht? Einen persönlichen Wandel zu erarbeiten, dauert lange; sei es die Jobsuche, das Updaten deines Lebenslaufs, die Einarbeitung in den neuen Job, die Positionierung im Unternehmen, das Hinarbeiten auf eine n Posten mit mehr Verantwortung, das Wagnis eines Quereinstiegs in eine fremde Branche oder das eigene Gründungsvorhaben. Zahlreich sind diese Situationen, die uns Zeit und Energie kosten … Und das alles soll passieren, während Leben und Arbeit weiterlaufen sollen.

Ein*e Mentor*in ist hier Gold wert, da er/sie per Definition mehr Erfahrung in dem Bereich hat, in dem die Mentee Erfahrungswerte, Ratschläge und Tipps sucht. Er/Sie hilft, Fallstricke zu vermeiden. Er/sie unterstützt dabei, Hürden effizienter und effektiver zu überkommen, da er/sie diesen Weg bereits hinter sich hat und auf einen Erfahrungsschatz zurückblicken und diesen teilen kann. Davon profitiert  die Mentee enorm.

4. Mentor*innen helfen, Unbekanntes zu entdecken

Manchmal sehen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht. Im Großstadt-Dschungel unserer Zeit sowieso, denn wir werden permanent mit Informationen überhäuft, die es zu filtern und verarbeiten gilt: Was ist für uns relevant und was nicht? Das ist ein 24/7-Job ohne Pause. Was bleibt dabei auf der Strecke? Wir. Wir haben keine Zeit mehr, genauer hinzusehen, und zwar in uns selbst. Wir haben keine Zeit mehr, uns zu fragen: Was wollen wir? Sind wir dort, wo wir gerade sind, glücklich? Wenn nicht, was interessiert uns? Für was brennen wir? … und selbst wenn wir das wissen: Wie kommen wir dort hin?

Ein*e Mentor*in kann deine Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Als Person ohne Agenda, der/die das Beste für dich will, deckt er/sie „blind spots“ auf. Das sind Dinge, die wichtig für dich sind. Das sind aber auch Dinge, die du aufgrund der steten Beschallung im Privaten und im Job oder vielleicht aufgrund deines eigenen „Hustles“ nicht siehst. Der Blick und der Fokus auf diese „blind spots“ kann helfen, Verborgenes zu entdecken – vielleicht das, wofür du wahrlich brennst?!

5. Mentor*innen fungieren als dein persönlicher Antrieb

Viele von uns kennen das: Unangenehme Dinge – wie die Jobbewerbung beim Traumunternehmen, das Gehaltsgespräch mit dem/der Chef*in oder den Schritt in die Selbständigkeit – schieben wir gerne vor uns hin. Dabei sind es oft gerade diese Dinge, die entscheidend für unsere Zukunft sind und uns am meisten bedeuten. Warum? Weil wir Angst haben, zu versagen.

Ein*e Mentor*in kann hier der Motor sein, der dich in Bewegung bringt! Wenn wir wissen, dass wir jemanden haben, der uns begleitet, fühlt es sich einfacher an, die Schritte zu gehen. Wenn wir jemanden haben, der uns bis zur nächsten Mentoringsession Aufgaben gibt, haben wir positiven Druck, diese zu erfüllen. Wenn wir jemanden haben, den wir bei Fragen kontaktieren können, sind herausfordernde Hürden leichter zu überkommen – und, sie machen sogar Spaß.

6. Mentor*innen können dir verschlossene Türen öffnen

Vitamin B ist auch im beruflichen Kontext wichtig. Trotzdem hat es nicht jede*r. So erleben wir alle Situationen, in denen wir Zugang zu etwas suchen, uns der Zugang aber verwehrt bleibt. Wir hatten niemanden, der uns die „Tür öffnete“; wie z.B. im Vorfeld von Bewerbungsgesprächen oder um einen Kunden zu gewinnen. Wie hilfreich ist es, sich vor solch Situationen mit jemanden auszutauschen, der den Arbeitgeber oder die Branche gut kennt? Denn so bekommen wir Insights, Tipps und im besten Fall interne Empfehlungen.

Ein*e Mentor*in in einem Unternehmen, in dem man arbeiten will, kann ein unglaublicher Asset sein, wenn es darum geht, Insider-Wissen zu erhalten. Ein*e Mentor*in in der Tätigkeit bzw. in der Branche, die man anstrebt, kann aus dem Nähkästchen plaudern: Welche Chancen hat man wo? Welche Skills bringen Bewerber*innen in die nächste Runde? Welche Arbeitgeber haben einen guten Ruf (oder einen schlechten)? Dies alles bringt einen wesentlichen strategischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz auf dem Jobmarkt: Wissen!

7. Mentor*innen vernetzen dich mit entscheidenden Personen

Networking is key! Viele Jobs werden vergeben, weil jemand jemanden kennt, der jemanden kennt. Bewerben sich auf eine Position oder ein Projekt hunderte Personen, kann es leicht sein, dass man in der Fülle aus Mitstreiter*innen und Angeboten untergeht. Wie schön wäre es, jemanden an seiner Seite zu wissen, der ein wohlwollendes Wort oder im besten Fall eine klare Empfehlung für einen ausspricht?

Ein*e Mentor*in, der/die aufgrund seiner/ihrer Erfahrung und Positionierung vernetzt ist, wird an dich denken, wenn sich eine Chance ergibt, die in deinem Sinne ist. Gleichsam wird ein*e Mentor*in auf deine Bitte, dich mit jemanden aus seinem/ihrem Netzwerk zu verbinden, mit einem Intro reagieren. Wie bereits erwähnt: dein Weiterkommen ist ihm/ihr wichtig. Last but not least, wenn ein*e Mentor*in mal keine Antwort auf deine Frage hat, wird er/sie immer überlegen, ob er/sie jemanden kennt, der dir weiterhelfen kann.

Mentoring ist ein Powerhouse für dich und deine berufliche Entwicklung! Es kann Leben verändern. Nutzt du es schon? Wenn nicht, Melde dich hier an.

Text: Karin Heinzl, Gründerin & Geschäftsführung MentorMe