Juni 29, 2021 | Unkategorisiert
Steckbrief:
Melanie Lenke
Head of Learning & Development bei der Deutschen Kreditbank AG
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Melanie, wer bist du?
Bei der Deutschen Kreditbank AG bin ich für die Themen Personalentwicklung und (betriebliche) Weiterbildung verantwortlich und führe ein Team aus 13 Mitarbeiter*innen. Ich glaube fest an die Vorteile divers zusammengestellter Teams. Insbesondere die Förderung von (mehr) Frauen in Führungspositionen und von Quereinsteiger*innen (z. B. in Hinblick auf den Studiengang) in die Wirtschaft sind mir ein großes Anliegen.
Minds of MentorMe
ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.
Welches Netzwerk kannst du empfehlen?
MentorMe! Generell finde ich es wichtig, in verschiedenen Netzwerken unterwegs zu sein, also die eigene „Bubble“ auch mal zu verlassen. Ich engagiere mich sowohl in eher fachlich geprägten Netzwerken zu Learning & Development oder HR-Themen als auch in überfachlichen Netzwerken wie MentorMe und Panda.
Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?
Meine Oma! Ich schätze ihre Lebenserfahrung, es gibt kaum eine Situation, die sie nicht auch in irgendeiner Form erlebt hat. Außerdem ist sie sehr ehrlich und direkt. Das hilft mir wenn es z. B. um wichtige Entscheidungen geht. Und obwohl sie für ihre Generation sehr modern denkt, erdet es mich zu hören, dass nicht alles, was wir heute haben, selbstverständlich ist. Sie brauchte z. B. damals noch ein schriftliches Einverständnis ihres Mannes um arbeiten gehen zu dürfen!
Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?
Haruki Murakamis „Die Ermordung des Commendatore“. Ich muss dazu sagen: ich bin großer Murakami-Fan! Seine Bücher sind unglaublich vielschichtig und facettenreich. Gerade jetzt, wo die Freizeitangebote Corona-bedingt sehr reduziert sind, helfen mir (gute) Bücher einen geistigen Ausgleich zur Arbeit zu haben.
Was machst du an einem freien Tag?
Da mein Kalender unter der Woche meistens ziemlich voll ist, versuche ich meine freien Tage möglichst wenig zu verplanen. Am liebsten gehe ich morgens eine Runde mit Freunden rudern, danach genieße ich einen umfangreichen Brunch und einen Powernap und dann – mal sehen!
Was fehlt dir heute, was du früher ohne Erfolg hattest?
Freie Zeiteinteilung. Gerade während des Studiums konnte ich mir meine Tage frei einteilen und selbst entscheiden wann ich was mache. Das habe ich sehr genossen und ist im Berufsleben und insbesondere in einer Führungsposition seltener der Fall. Schließlich ist es mir wichtig für Mitarbeiter*innen ansprechbar zu sein. Der Nachteil damals war aber auch, dass ich nie wirklich frei hatte. Das wiederum kann ich jetzt besser beeinflussen.
Welche Eigenschaften schätzt du am meisten in Anderen?
Ehrlichkeit, Offenheit („Open Mindset“) und Mut. Die drei Eigenschaften hängen für mich zusammen. Es braucht manchmal Mut um ehrlich zu sein. Es braucht Offenheit und Flexibilität um andere Meinungen akzeptieren zu können. Ich habe das Gefühl, dass ich von Menschen, die diese Eigenschaften haben, viel lernen kann. Oftmals inspirieren sie mich auch selbst Dinge anders zu denken oder mutig(er) zu sein.
Was waren deine lehrreichsten Fehler und/oder Misserfolge und was hast du daraus mitgenommen?
Nach meinem Bachelorstudium in Kanada, habe ich meinen Master in Berlin begonnen. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass das Studium hier viel theoretischer war und primär auf eine Karriere in der Wissenschaft abzielte (die ich nicht plante). Ich habe es dennoch durchgezogen und ehrlicherweise auch keine anderen Optionen in Betracht gezogen. Heute würde ich anders herangehen und stärker überlegen, in was ich warum/wofür meine Zeit und Energie investiere. Dennoch habe ich letztlich auch viel an der Uni gelernt.
Welche Frauen inspirieren Dich?
Zu viele um sie hier alle aufzulisten. Auf jeden Fall Ruth Bader Ginsburg, Malala Yousafzai, Michelle Obama, Jacinda Ardern, Christiane Amanpour, Serena Williams… und es gibt so viele Heldinnen im Alltag. Inspiration findet man immer wenn man über den eigenen Tellerrand schaut.
Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?
Es kommt immer anders als man denkt. Das soll nicht heißen, dass man nichts planen soll oder sich keine Ziele setzen soll. Aber ich finde es wichtig, im Kopf flexibel zu bleiben. Wenn sich z. B. Rahmenbedingungen ändern, ist es wichtig, gesteckte Ziele auch zu hinterfragen und ggf. anzupassen.
Wann hast du das letzte Mal Feedback, Kritik und/oder Lob von einem Mitarbeiter erhalten und warum?
Gerade gestern hatten wir eine Veranstaltung, bei der ich ein Intro gegeben habe. Anschließend meinte eine Kollegin zu mir, sie hätte das sehr überzeugend und souverän gefunden. Mich hat das total überrascht, da ich selber einen anderen Eindruck hatte. Und das ist der springende Punkt warum Feedback so wichtig ist: Fremd- und Selbstbild können verschieden sein und wenn man sich entwickeln möchte, ist es in meinen Augen wichtig, beides auf dem Schirm zu haben.
Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!
Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. 
Juni 23, 2021 | Unkategorisiert
Warum habt ihr euch für Mentoring und insbesondere MentorMe entschieden?
Unser Gründerinnen-Team besteht aus Sarah Ahlf und Aylin Hinz. Wir beide sind 28 Jahre alt und wohnen seit ca. neun Jahren in Berlin. 2018 haben wir uns in einer ehemaligen Beschäftigung kennengelernt, in der wir für das Marketing-Department gearbeitet haben. Wir beide haben uns unabhängig voneinander den lang ersehnten Traum vom eigenen Hund erfüllt. Auf der Suche nach Hundezubehör für unsere Rüden Anton und Balu ist uns aufgefallen, dass die Produkte nicht auf den Lifestyle und die Bedürfnisse von Hund und Halter*in im urbanen Raum angepasst sind. Sie sind pragmatisch konzipiert, meist unästhetisch und erfüllen nur einige Aspekte des gesamten Funktionsspektrums. Wir möchten aber keinerlei Abstriche machen: Modernes Design mit allen benötigten Funktionen in höchster Qualität muss her. Und das bitte auch so nachhaltig wie möglich! Diese attraktive Marktlücke nutzen wir jetzt mit www.pawpow.store, und bauen unser eigenes Unternehmen auf.
Sarah belegte nach ihrer Kündigung im letzten Jahr ein Gründungscoaching über die Agentur für Arbeit, wo sie durch ihren ehemaligen Coach auf das Mentoring-Programm von MentorMe aufmerksam gemacht wurde. Diese Art von Förderung war ihr bis dato noch nicht bekannt.
Um ihre berufliche als auch private Weiterentwicklung zu fördern hat sie sich dazu entschlossen eine Mitgliedschaft bei MentorMe abzuschließen und in sich selbst zu investieren.
Gesagt, getan – nach kurzer Zeit war sie so begeistert, dass sie auch ihre Geschäftspartnerin Aylin inspirierte und schnell wurde beiden klar, dass ein gemeinsames Mentoring mit zwei Mentor*innen in verschiedenen Bereichen die eigenen Kompetenzen sehr gut ergänzen und noch zielführender sein wird.
Unsere Mentor*innen Cinja Albrechtund Oliver Kraftsik unterstützen uns seither in den Bereichen E-Commerce und Supply Chain Management. Wir sind ein starkes Team und profitieren von der Expertise jedes einzelnen.
Was sind eure 3 Key Learnings aus eurem persönlichen Mentoring oder welche 3 Meilensteine habt ihr erreicht, die ohne das Mentoring eher nicht denkbar gewesen wären? (Solltet ihr mehr haben, können wir auch einen Blogbeitrag daraus machen.)
1. “Ein guter Manager kalkuliert die Geschehnisse in der Zukunft bereits mit ein.”
Wir kommen beide aus dem kreativen Bereich und Projektmanagement ist uns leider nicht mit in die Wiege gelegt worden. Zu Beginn haben wir Wochenpläne gemacht, die wir dann abgearbeitet haben. Durch das Mentoring wurde uns aber ans Herz gelegt sich einmal die Zeit zu nehmen einen großen Projektplan aufzustellen, an dem wir uns orientieren und den wir effizient abarbeiten können. Wir haben gelernt, dass manifestierte Ziele einfacher erreicht werden.
2. Netzwerk ist alles!
Unsere Mentor*innen haben uns durch ihr Netzwerk schon so einige Möglichkeiten verschafft. Zum Beispiel haben wir durch Oliver eine Gewinnspiel-Kooperation mit einem großen E-Commerce-Unternehmen eingehen können, was uns gerade zu Beginn unseres Unternehmens hoffentlich mehr Reichweite nah an unserer Zielgruppe verschafft. Ein anderes Mal haben wir sehr von den Erfahrungen einer Kollegin unserer Mentorin Cinja im Bereich Franchise profitieren können, da sie so lieb war sie uns vorzustellen. Das schöne daran ist, dass uns unsere Mentor*innen eben auch Themenübergreifend unterstützen.
3. Der*Die richtige Mentor*in zur richtigen Zeit
Zu Beginn eines Mentorings ist es von Vorteil, sich einmal genau zu überlegen, in welchem Bereich man zum aktuellen Zeitpunkt Unterstützung benötigt. Aus Interesse haben wir beim Fragebogen viele Themenbereiche ausgewählt, die für uns und unser Unternehmen im ersten Moment interessant erschienen. Wir starteten ein Mentoring im Bereich Leadership, was zu einem späteren Zeitpunkt deutlich mehr Relevanz für uns gehabt hätte.
Durch die Möglichkeit eines Vetos, haben wir dann nochmal zu einem anderen Themenbereich wechseln dürfen, wofür wir sehr dankbar sind. Unsere Mentorings im Bereich E-Commerce und Supply Chain Management haben uns gerade zu Beginn unseres produzierenden Gewerbes extrem weitergeholfen. Wir sind wirklich sehr glücklich mit unseren Mentor*innen. Wir würden sagen – it’s a match!
4. Hilfe annehmen ist wichtig
Manchmal fällt es schwer nach Hilfe zu fragen oder diese anzunehmen. Uns war es zu Beginn des Mentorings teilweise sogar unangenehm zuzugeben, dass wir von manchen Dingen einfach keine Ahnung haben! Genau aus diesem Grund startet man aber ja ein Mentoring. Man holt sich die Expertise, die einem selbst fehlt.
Wie geht es jetzt bei euch weiter?
Unser Shop mit stilvollen, veganen Hundeaccessoires für das urbane Leben, www.pawpow.store, ist nun seit Mitte Mai endlich online und ein riesen Meilenstein damit für uns geschafft. Wir arbeiten gerade sehr intensiv daran unser noch kleines Unternehmen bekannt zu machen. Glücklicherweise haben wir noch die Hälfte unseres Mentorings zur Verfügung. Wir können uns die Zeit ohne Cinja und Oliver kaum mehr vorstellen.
Aktuell überlegen wir noch ein weiteres Mentoring bei MentorMe im Bereich Marketing zu starten, da wir hier noch Unterstützung benötigen.
Was empfehlt ihr Frauen, die in einer ähnlichen Situation wie ihr wart/seid?
Wir verzichten gerne darauf schlaue Ratschläge zu geben. In erster Linie ist es doch wichtig, dem eigenen Bauchgefühl zu folgen und sich selbst zu vertrauen.
Das tolle an einem Mentoring ist, dass man gerade zu Beginn mit wenig Budget von viel Expertise profitieren kann. Unabhängig davon, ob man dabei noch nach seinem persönlichen Pfad sucht oder diesen bereits gefunden hat.
Juni 9, 2021 | Unkategorisiert
Steckbrief:
Daniel Scheerer
Senior Consultant GRC bei Controlware
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Daniel, wer bist du?
Als Consultant berate ich Firmen und IT Service Management Organisationen bei der Einführung und Verbesserung ihres Informationssicherheits- und (IT) Service Managements. Frei nach dem Motto „Even nerds want to be lead and not just managed“ steht für mich dabei – wie im allgemeinen, gesellschaftlichen Zusammenhang – die Menschlichkeit im Vordergrund. Wenn wir Arbeit und leben menschlich gestalten, folgen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit automatisch.
Minds of MentorMe
ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.
Wie verdienst du dir deine Freiheit?
Wenn ich mich frei fühle, habe ich mir das nicht verdient. Müsste ich mir dieses Gefühl verdienen, wäre es das Gegenteil von Freiheit. Das bedeutet nicht, dass ich mir meine Freiheit nicht hart erarbeiten muss. Am meisten fühle ich meine Freiheit durch die Beziehung zu Menschen bedroht, die mir das Gefühl geben, ihren Ansprüchen nicht zu genügen. Gelingt es mir nicht, dieses Gefühl auf Dauer loszuwerden, sind das für mich toxische Beziehungen, deren Beendigung mir mehr nutzt als schadet.
Welche Werte treiben dich an?
Für mich sind unter anderen folgende Werte von absteigender Wichtigkeit:
– Vertrauen
– Wertschätzung
– Gerechtigkeit
– Anerkennung
– Work/Life Balance
– Finanzielle Sicherheit
Bevor ich mir dieser Gewichtung bewusst wurde, habe ich bei beruflichen Entscheidungen die finanzielle Sicherheit immer vorangestellt, womit mit ich mehrmals auf einiges verzichtet habe, das mir viel wichtiger ist.
Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?
Sapiens – A Brief History of Humankind von Yuval Noah Harari war das Buch, das mich zuletzt von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Dass wir als Spezies die Superkraft besitzen, uns Geschichten auszudenken, die Realität gestalten, indem sie unsere gesellschaftlichen Werte, Überzeugungen und Wahrnehmungen formen, ist gleichzeitig fantastisch, beängstigend und hoffnungsvoll. Würden wir unsere wachstums- und konsumabhängigen Erzählungen durch menschliche und nachhaltige Ideen ablösen, könnten wir Krisen wie Pandemien und die globale Erwärmung mit Leichtigkeit bewältigen.
Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?
Nachdem meine Mutter beim Zugunglück in Aichach am 7.5.2018 ums Leben gekommen war, hörte ich nach der öffentlichen Trauerfeier für die Betroffenen, Angehörigen und Rettungskräfte das Interview eines Deutsche Bahn Sprechers mit einer lokalen Zeitung mit, bei dem er sinngemäß sagte, das Stellwerk aus dem Jahre 1949 sei für den sicheren Bahnverkehr zugelassen und man müsse die Ermittlungen gegen den damals 24-jährigen Fahrdienstleister abwarten. Ein Facebook Beitrag, in dem ich mein Bedauern für den jungen Mann zum Ausdruck brachte und die Deutsche Bahn AG und das BMVI aufforderte, Verantwortung zu übernehmen, erregte so viel öffentliches Interesse, dass die Deutsche Bahn, anders als in ähnlichen Fällen, Konsequenzen zog und die Nachrüstung von ca. 600 mechanischen Stellwerken ankündigte.
Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?
Menschen sind komplexe, unvorhersehbare Wesen, mit 8 Milliarden unterschiedlichen Blickwinkeln auf ein und dieselbe Realität. Aber damit nicht genug. Die Realität ist so komplex, dass jeder Mensch sie nur gefiltert und ausschnittsweise wahrnimmt und sich aus den Fragmenten, die in sein Bewusstsein dringen ein für sich kohärentes Bild der Realität macht. Nur wenn ich dieser Tatsache Rechnung trage, ist es für mich möglich andere zu verstehen, ihre Sicht der Dinge wertfrei anzunehmen, mich ihnen verständlich zu machen und vertrauensvolle und wertschätzende Beziehungen zu ihnen zu pflegen, die produktive Zusammenarbeit oder harmonisches Zusammenleben erlauben.
Was treibt dich im Innersten an?
Was mich im innersten antreibt ist schwer in ein Wort zu fassen. Es ist wohl eine Kombination aus Sendungsbewusstsein, Missionseifer, Empathie und Helfersyndrom. Wenn ich glaube, eine Lösung oder einen Weg gefunden habe, ein allgemeines Problem zu lösen, möchte ich es aller Welt mitteilen und jedermann davon überzeugen, meinen Lösungsweg auszuprobieren. Ich glaube aber nicht, dass meine persönlichen Lösungsansätze, meinen Tag und mein Leben zu bewältigen, auf andere übertragbar sind. Die Ressourcen dafür trägt jede(r) von uns in sich.
Was ist für ein glückliches, zufriedenes Leben elementar?
Gute Beziehungen zu anderen Menschen sind elementar für ein zufriedenes Leben. Das sind Beziehungen, die auf Wertschätzung basieren, in denen man füreinander da ist und sich gegenseitig dabei unterstützt, sich frei zu entfalten und weiterzuentwickeln. Ein Mensch, der es schafft, solche Beziehungen in allen Lebensbereichen aufzubauen und zu pflegen, während er Beziehungen, die zumindest einer Seite nicht gut tun, beenden kann, wird unabhängig von den meisten anderen äußeren Einflüssen glücklich und zufrieden sein können.
Welche Dinge oder Situationen im Job stressen dich besonders?
Die größte Herausforderung für mich sind Zielkonflikte, die mir delegiert werden, ohne dass ich die Mittel erhalte, sie zu lösen. Ich denke, dies ist nicht nur in Shareholder Value fokussierten Unternehmen sondern auch in allen staatlich regulierten Bereichen, in denen erwartete Gemeinnützigkeit mit Gewinnorientierung kollidiert, eher die Regel als die Ausnahme. Was muss es für einen inneren Konflikt und damit Stress bei einem Arzt auslösen, entscheiden zu müssen, ob er für eine Fallpauschale von 10.000 € ein Raucherbein amputiert und den Patienten nach drei Tagen entlässt oder ihn für 4 Wochen zum Abheilen da behält, wofür das Krankenhaus ein Pauschale von unter 1.000 € erhält, während ihm die Krankenhausverwaltung mit der Wirtschaftlichkeit im Nacken sitzt?
In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?
Je nachdem, mit welchen Menschen welche Situation gerade ansteht, gibt es kaum eine Rolle, in die ich nicht schlüpfen würde. Grundsätzlich nehme ich die Rollen ein, von denen ich annehme, dass ich in ihnen im Kontext am meisten zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels beitragen kann. Es ist schwierig sie zu quantifizieren. Zählt man Organisations-, Prozess-, Team- und private Rollen zusammen sind es sicher Dutzende oder mehr.
Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!
Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. 
Mai 22, 2021 | Unkategorisiert
Jeden Morgen das Gleiche. Du stehst im Bad und blickst genervt in den Spiegel. Mütze oder Käppi? So kann es nicht weitergehen. Du benötigst dringend eine neue Frisur. Sandra, deine beste Freundin, sieht immer top gestylte aus. Die hat bestimmt eine Empfehlung für dich. Was du im privaten Umfeld als selbstverständlich ansiehst, fühlt sich in neuen (meist beruflichen) Beziehungen plötzlich schwer und unangenehm an.
Ein gutes Netzwerk kann erfolgsentscheidend sein. Das ist kein Geheimnis. Doch bei dem bloßen Gedanken, mit jemandem in Kontakt zu treten, nur weil er gut in dein Netzwerk passt, fühlst du dich schäbig. Und irgendwas ist immer wichtiger. Da fällt es nicht schwer, das Projekt „Networking“ erst mal auf Eis zu legen. Doch wie das mit einer unliebsamen Aufgabe so ist. Sie ploppt wieder auf. Du hättest sie tiefer vergraben sollen! Dein Plan, es zu verdrängen, ist gescheitert.
Bevor du die Hände über dem Kopf zusammenschlägst: Netzwerken kann und darf Spaß machen. Und das beste? Egal, wo du gerade stehst. Oder was du gerade machst. Du kannst sofort damit starten.
Bereit? Los geht’s!
Grund #1: Zugang zu Wissen und Erfahrung
Stell dir vor, du kennst Menschen, die du alles Fragen kannst. Wirklich alles! Was ist das Geheimnis deines Erfolgs? Wie hast du es geschafft, glücklich zu sein? Wo siehst du dich in 10 Jahren? Die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn es Mal nicht so läuft. Die dich ermutigen, wenn du keine Kunden findest. Die dir zeigen, wie du deine Dämonen bezwingst. Die am Abgrund des Aufgebens standen und ihn gemeistert haben. Ein Netzwerk aus inspirierenden Persönlichkeiten füllt nicht einfach nur deine Wissenslücken auf. Oder lässt dich an ihrem reichen Erfahrungsschatz teilhaben. Es beflügelt dich. Motiviert dich. Treibt dich zu Höchstleistungen an.
Warum? Weil es dort Menschen gibt, die bereits da sind, wo du hinwillst. Sie dienen dir als Wegweiser – als Vorbilder und Mentoren.
Grund 2#: Faktor Zeit
Hand aufs Herz. Wie oft denkst du, ich habe zu wenig Zeit? Oder wie oft wünschst du dir 48 Stunden am Tag? Du nickst gerade. Dann weißt du genau, wie sich das anfühlt. Wenn die Zeit im Nacken sitzt und sich ein erdrückendes Gefühl ausbreitet. Wenn du vor lauter Termine und To-dos, keine Zeit für dich hast. Wenn die Abgabefrist deines Antrags auf Gründungszuschuss bedrohlich nahekommt und du keine Ahnung hast, wie du ihn ausfüllen sollst. Was für eine Erleichterung wäre es, wenn dir jemand sagen würde, wo du eine gute Gründungsberatung findest? Jemand, der mit dir diesen Antrag ausfüllt. Und das ohne Recherche. Ohne stundenlangem durchstöbern von Webseiten und Blogartikeln. Unbezahlbar, oder? Zeit ist das wertvollste Gut, das du hast. Nutze sie sinnvoll. Bau dir ein Netzwerk auf. Pflege es. Und spare dir unersetzbare Zeit.
„Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.“ – Benjamin Franklin
Grund 3#: Von Mensch zu Mensch
Hinter jedem Kontakt steckt ein echter Mensch. Ich weiß, was du jetzt vielleicht denkst. Das ist keine Neuigkeit. Und doch ist diese Erkenntnis entscheidend. Entscheidend, wie du mit deinen Kontakten umgehst. Und deine Kontakte mit dir. Doch warum ist das so? Weil Menschen soziale Wesen sind. In der Regel kennen sie viele andere Menschen. Und wenn du sie gut behandelst, tun sie etwas, das dir viele Türen öffnet. Sie empfehlen weiter. Und sie empfehlen nicht nur dich weiter (wodurch du Kunden und Aufträge gewinnst). Sie stellen dir den Chef einer großen Werbeagentur vor. Oder den Vorstand von Coca Cola. Sie geben dir die Telefonnummer ihres Steuerberaters – und das ist nicht irgendeiner, sondern der beste auf seinem Gebiet. Oder sie holen dich in ihr Unternehmen und ersparen dir die 200. Bewerbung.
Gerade sprachlos? Ja, auch das steckt in deinem Netzwerk. Anstatt weiter auf der Landstraße deines Business auf einem Roller hinzudümpeln, kommt ein Kontakt und bietet dir seinen Porsche an. Also überleg dir gut, wem du die Tür vor der Nase zuschlägst. Und welchen Kontakt du als nicht wichtig ansiehst. Vielleicht hat er keinen Porsche, aber dafür einen Düsenjet.
Grund 4#: Neue Sichtweisen
Wer kennt ihn nicht? Den Tunnelblick. Ein Problem, so groß wie der Mond vernebelt dir die Sicht. Verzweifelt schreibst du einen Facebook-Post. 5 Minuten später …
3 Kontakte aus deinem Netzwerk antworten dir. Erleichterung. Das „unlösbare“ Problem hat sich mit einem Schlag in Wohlwollen aufgelöst. Die Lösung lag die ganze Zeit direkt vor deinen Augen. Du konntest sie einfach nicht sehen.
Es muss kein kolossales Problem sein, damit eine andere Perspektive dir die nötige Klarheit verschafft. Auch scheinbar Kleinigkeiten lassen deinen Horizont erweitern. Netzwerken ermöglicht dir, über den Tellerrand hinauszublicken. Und Dinge zu erkennen, für die du deine Augen verschlossen hast. Und das trifft auf jeden Bereich zu – privat oder beruflich. Ob es dein Hobby ist, die Kindererziehung, eine neue Branche oder Fähigkeit, das neue Jobangebot, deine Webseite, die Meinung zu einem Produkt oder eine Bemerkung zu deiner positiven Ausstrahlung. Ach, du wusstest gar nicht, dass du eine positive Ausstrahlung hast? ?
Dein Netzwerk liefert dir neue Impulse. Zeigt dir verborgene Blickwinkel. Und fördert deine Stärken. Es gräbt das Gute hervor, dass die ganze Zeit in dir geschlummert hat.
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ – Albert Einstein
Grund 5#: Mehr Selbstbewusstsein
Gerade für Networking-Anfänger und introvertierte Menschen ist der erste Kontakt eine unüberwindbare Herausforderung. Anstatt Mumm zu zeigen, bekommst du kalte Füße. Nicht zu wissen, was man sagen soll, ist der häufigste Grund, erst gar nicht mit Netzwerken anzufangen. Zu groß ist die Angst, nicht die richtigen Worte zu finden. Oder vor einer Absage. Das muss nicht so bleiben. Dank Social-Media war es nie einfacher, mit Menschen in Kontakt zu treten. Eine Nachricht zu schreiben, ist immer noch kein Kinderspiel. Die Hürde, es zu tun, liegt deutlich niedriger. Und ist für schüchterne Menschen eine ungezwungene Möglichkeit, ihr Netzwerk aufzubauen. Dazu musst du kein Schriftsteller sein. Ein „Hallo XY“, gefolgt von „ich finde es spannend, was du zum Thema ABC denkst. Hast du Lust mir bei einem virtuellen Kaffee mehr darüber zu erzählen?“ reicht aus.
Kaum einer wird darauf mit NEIN antworten. Und falls du keine Nachricht bekommst. Schwamm drüber und weitermachen. Vermutlich versucht da jemand mit aller Macht das Projekt „Networking“ auf Eis zu legen. Deine ersten Erfolge machen sich schnell bemerkbar. Mit jedem neuen Kontakt wächst dein Selbstbewusstsein. Und mit jeder Nachricht, die du schreibst. Es klingt banal. Aber keine Antwort hast du schon. Damit kannst du nur gewinnen.
Netzwerk aufbauen – 3 einfache Zutaten
70, 20 und 10. … sind nicht einfach Zahlen. Es ist eine effiziente Strategie, wie du erfolgreich dein eigenes Netzwerk aufbaust. Business-Coach Jason Kiesau erhielt die Formel 2008 von Mike Sansone, ein US-amerikanischer Social-Media-Stratege. Mit dieser einfachen Regel steigerte er den Bekanntheitsgrad seiner Marke in den sozialen Medien. Mittlerweile wendet Jason Kiesau bei jedem neuen Kontakt die 70-20-10-Regel an. Egal ob privat oder beruflich. Und das wirkungsvoll.
Doch was ist das Geheimnis?
70 % investierst du, um anderen zu helfen und Vertrauen aufzubauen.
20 % tauschst du Interessen aus und zeigst dein wahres Ich.
10 % bittest du um Hilfe.
Du kennst bestimmt diese Typen, die immer nur über sich reden. Die ihr ganzes Leben auf Instagram posten und jeder zweite Satz mit „Ich“ beginnt. So sollst du nicht sein.
Frag dich lieber: Was interessiert meinen Kontakt? Was motiviert ihn oder sie? Wie kann ich ihm/ihr helfen? Gibt es nützliche Kontakte, die ich an ihn/sie vermitteln kann?
Investiere Zeit, Mühe und Energie in euere Beziehung. Bau Vertrauen auf und wertschätze ihn oder sie als Menschen. Danach ist dein Gegenüber bereit, dir Vertrauen und Zeit zu schenken. Wichtig ist, dass du zu jedem Zeitpunkt ehrlich und aufrichtig bist. Sich hinter Lügen zu verstecken, ist eine miserable Idee. Kurzfristig erscheinst du vielleicht interessanter, aber irgendwann fällt deine Maske. Und von dem hart erarbeiteten Vertrauen ist nicht mehr viel übrig. Wenn du dich reinhängst und die 70-20-10-Regel beachtest, musst du dich nicht schlecht fühlen, wenn du irgendwann um Hilfe bittest.
Netzwerk-Abkürzung Mentoring
Geduld ist so eine Sache. Entweder du hast sie. Oder nicht. Kommt dazu noch Unsicherheit und Selbstzweifel, ist jedes Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Du steckst den Kopf in den Sand. Befindest du dich genau an diesem Punkt? Du möchtest gerne netzwerken, aber weißt nicht wie? Oder hast keine Ahnung, wo du anfangen sollst?
Dann ist vielleicht MentorMe das Richtige für dich. Ein Mentor kann dich gezielt unterstützen und deine Fragen beantworten. Erinnere dich an Grund 1#: Er ist bereits da, wo du hinwillst. Natürlich hat ein Mentor noch viele andere großartige Vorteile.
Wie auch MentorMe. Du bekommst nicht nur einen großartigen Mentor, sondern auch ein wundervolles Netzwerk. Das du dir nicht erst mühselig aufbauen musst.
Fazit:
Egal ob du Gründer*in bist, Mama oder Papa, aktuell arbeitslos, in der Umorientierung oder Unternehmer*in. Netzwerken hilft jedem. Ein gutes Netzwerk wird nicht an der Personenzahl gemessen. Und hängt nicht vom Alter oder Geschlecht ab. Viel wichtiger ist es, dass du dich mit Menschen austauschst und verbindest, die deine Werte vertreten. Jage nicht wahllos jeden Kontakt. Such dir Vorbilder, Mentoren und Menschen, die deine Leidenschaft teilen.

Über die Autorin:
Stephanie Benz ist Texterin und Autorin. Sie hilft Coaches, Trainer und Beratern ihren kaum bekannten Business-Blog zum Strahlen zu bringen, damit sie endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Hol dir ihren kostenlosen Mini-Schreibkurs und lerne, wie du unvergesslichen Content schreibst.
Mai 17, 2021 | Unkategorisiert
Steckbrief:
Amrei Andrasch
Partner & Learning Experience Designer bei Honeypump GmbH & Knoweaux Applied Futures GmbH
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Amrei, wer bist du?
Ich bin Partnerin und Learning Experience Designerin bei KNOWEAUX Applied Futures, eine in Berlin ansässige Transformations- und Zeitreise-Beratung, die Organisationen und Führungskräfte dabei unterstützt, wünschenswerte Zukünfte radikal neu zu denken und zu gestalten. Als multidisziplinäre Designerin, Unternehmerin und Future Modeling Architektin entwerfe ich interaktive Lernerfahrungen, um Menschen zu befähigen, ein aktiver Teil unserer Gesellschaft für eine wünschenswerte Zukunft zu werden.
Minds of MentorMe
ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.
Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?
Ich würde wahrscheinlich ungefähr das tun was ich gerade mache. Wahrscheinlich ein bißchen weniger vor der Rechner und mehr im Grünen mit inspirierenden Menschen, aber das kommt sicher auch alles wieder.
Was ist für dich ein erfülltes Leben?
Wenn man geliebt, die Welt mit ihren Kulturen und Menschen kennen gelernt, Berge bestiegen und das Leben genossen hat. Für ein erfülltes Leben braucht es für mich unbedingt den Austausch mit anderen Menschen, etwas sinnvolles im Leben mit und für Andere zu machen. Eine gute Balance aus Abenteur, Engagement und Seele baumeln lassen.
Was ist die schönste Erinnerung deiner Kindheit und warum?
Die Bergtouren mit meiner Familie. Ich bin am Rande der bayrischen Alpen groß geworden und musste einfach nur aus der Haustüre stolpern um in die Wäldern einzutauchen. Auf diesen Touren habe ich viel von meinem Vater über die Welt erfahren, die Natur kennen und lieben gelernt. Das wichtigste war aber die Neugierde was passiert wenn man über den Zaun, nochmal um den letzten Stein und noch einen Gipfel weiter geht. Grenzen austesten und sich absolut frei und auch ganz klein dort oben auf den Bergen zu fühlen. Das hat mir den Grundstein für meine Begeisterung für unsere menschliche Wahrnehmung, die Welt und somit auch den Umgang mit dieser gelegt. Gerade in diesen Zeiten sehne ich mich sehr nach diesen windigen Gipfeln und denke glücklich an den Geschmack des Hasenbrotes (die Brotzeit die man auf den Berg und wieder runter getragen hat :)) zurück.
Welches Netzwerk kannst du empfehlen?
Ich bin Teil der „Les enfants Terribles“ Community die sich viel mit den Themen New Work, achtsames, anderes Arbeiten in der Digitalen Zeit beschäftigt. Und natürlich das Future Modeling Netzwerk das gerade entsteht – spannende und inspirierende Menschen die sich mit den verschiedensten Thematiken der Zukunft beschäftigen und einen Raum zur Exploration, zum Austausch und Aktion bieten. Wenn ihr da mehr darüber wissen wollt meldet Euch gerne bei mir.
Wann zweifelst du an dir?
Wenn ich mir nicht genügend Zeit für mich selbst gebe, ich mich zu sehr von aussen lenken und beeinflussen lasse. Dann verliere ich meinen Zugang zu mir selbst, meine Überzeugungen und mein Enthusiasmus schwinden und ich bin angreifbarer. Da ich gerne Dinge mache die nicht einfach zu beschreiben und auch zu verstehen sind, also irgendwie nicht stereotypisch sind, gibt es bei Schwäche genug Angriffsfläche für Kritik, Unverständnis, Verwirrung. Wenn ich nicht bei mir bin und mich tatsächlich auf mein Bauchgefühl verlasse, verlasse ich meinen Weg, werde unsicher und fange an an mir zu zweifeln.
Warum sollten nachfolgende Generationen deinen Beruf machen und warum nicht?
Weil es ungebingt notwendig ist sich aktiv mit der Zukunft auseinander zu setzen und ein aktiver Teil der Zukunftsgestaltung zu sein. Das kann man schon mit sehr jungen Jahren (siehe Fridays for Future) und bis ins hohe Alter. Wünschenswerte Zukünfte gemeinsam zu explorieren verbindet und schafft ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl, das wir in Zukunft unbedingt mehr brauchen werden. Dazu brauchen wir alle ein Bewusstsein für unsere Umwelt, für uns Menschen und die Natur und ein Verständnis dafür was wir für deren Erhalt als Individuen und Unternehmen leisten können. Mir fällt tatsächlich gerade kein Grund ein diesen Beruf nicht zu machen.
Was würdest du heute anders machen?
Ich würde weniger an mir selbst und meinem verrückten Weg zweifeln und einfach darauf vertrauen, dass ich das Richtige mache. Ich denke jeder Moment, jede Begegnung, Arbeit etc. war wichtig um genau an diesen Punkt zu kommen an dem ich jetzt bin. Ich würde das Ganze einfach etwas gelassener und mit ein bißchen mehr Leichtigkeit und Spaß machen. Dass der holprige Weg zum Entwicklungsprozess dazu gehört musste ich erst lernen :).
Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?
Ich bin glücklich mit mir und habe eine innere Ruhe bei mir gefunden. Ich muss nicht mehr rennen, sondern kann auf mich vertrauen, dass alles ein Teil meines Lebensprozesses ist und ich immer wieder lernen darf. Das ist wirklcih mein absolut größter Erfolg. Natürlich kann es dabei auch Auf und Ab’s geben, gerade zu dieser Zeit, aber grundsätzlich habe ich durch die ganzen unterschiedlichen Erfahrungen die ich beruflich und auch privat machen durfte so viel erlebt und gelernt, dass ich ein Vertrauen entwickelt habe, dass alles es gut so ist wie es ist und ich irgendwie immer einen Weg finden werde.
Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?
Spiel, spiel, spiel, sei verrückt und fantastisch. Lass dich nicht unterkriegen von den Jungs, auch wenn sie ein Kopf größer sind als Du. Verschweigen würde ich, dass es immer schwieriger wird im Leben Zeit für Spielen und Entdecken zu finden, je älter man wird. Dass man einige Erfahrungen machen muss um erst einmal zu verstehen wie wertvoll Ruhe, Nichtstun, Zeit für sich ist.
Was tust du für die Gesellschaft?
Ich gestalte Denk,- Lern,-und Explorationsräume für wünschenswerte Zukünfte, unterstütze Menschen beim Imaginieren und Erträumen einer positiven Zukunft, helfe dabei die individuellen Erkenntnisse in ein gemeinschaftlich getragenes Zukunftsbild zu integrieren und aktive Entscheidungen für das Erreichen der wünschenswerten Zukunft zu treffen. Kurz – ich begeistere mit Begeisterung für eine gemeisame nachhaltige Zukunft für die Gesellschaft und den Planet. Manchmal an den großen Hebeln der Industrie und Politik, manchmal auch in einfachen, nahen Gesprächen mit einzelnen Personen.
Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?
Jeder Mensch sehnt sich nach Zugehörigkeit, Verständnis und irgendeiner Form von Anerkennung, von anderen oder sich selbst. Das Buch „Im Grunde Gut“ von Rutger Bregman, beschreibt das ganz gut. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch seinen Thesen nach nicht böse, sondern im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken.
In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?
Ich liebe es in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es fällt mir recht leicht mich in andere Perspektiven hineinzuversetzen und dann richtig in diese Welten einzutauchen. Mein beruflicher Werdegang war auch absolut nicht linear, sondern ich habe viele verschiedene Dinge ausprobiert und gelernt, so dass ich heute aus verschiedenen Sichtweisen und Kenntnissen in unterscheidlichste Rollen schlüpfen kann. Früher war das anstrengend, weil mich die Leute schwer einordnen konnten, obwohl sie mich so gerne in irgendeine Schublade oder Box gepackt hätten, heute empfinde ich es als sehr großen Mehrwert so generalistisch mit verschiedenen Expertisen arbeiten zu können. So bin ich mal Designerin, mal Beraterin, mal Strategin, mal Künstlerin, mal Mentorin, mal Wissenschaftlerin, mal Psychologin – einfach ich.
Wieso glaubst du, bist du in dieser Position?
Ich bin in dieser Position weil alle vergangen Erfahrungen die ich auf meinem beruflichen sowie privaten Weg gemacht haben, mich bis hier her gebracht haben. Vielleicht war einiges auch Zufall, aber auch dieser Zufall musste ja zu meiner Geschichte passen. Ich bringe viel Erfahrung aus verschiedensten Hintergründen, Unternehmungen und Ausbildungen mit und kann dieses Wissen gut in meienr Position als Partnerin und Learning Experience Designerin bei Knoweaux ein,-und umsetzen.
Was kannst du überhaupt nicht?
Vieles, und das ist toal schön weil ich somit noch einiges lernen kann oder auch nicht muss!
Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!
Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. 
Mai 14, 2021 | Unkategorisiert
Steckbrief:
Maija Salvén
Head of Government Affairs bei Apple
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Maija, wer bist du?
Ich beschäftige mich mit Digitalthemen in Politik und Gesellschaft, ausserdem mit Gleichberechtigung und Feminismus. Gerne schaue ich bei diesen Themen Richtung Skandinavien.
Minds of MentorMe
ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.
Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?
In Kritik, Vorwürfen oder Angriffen stecken immer mehrere Dimensionen. Und nur ein Teil davon hat mit dem kritisierten Verhalten zu tun. Wenn mich etwas am Verhalten anderer stört oder verunsichert, sagt es auch etwas über mich selber aus. Und umgekehrt genauso: was andere Dir vorwerfen hat oft mehr mit ihnen selber zu tun, als mit dem eigenen Verhalten. Also es spiegelt deren eigene Schwächen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Daher versuche ich häufig erstmal gar nicht, oder nicht nur, Kritik und Stresskommunikation und provozierende Auslöser auf mich zu beziehen, sondern zu verstehen, worum es eigentlich bei der Person selber geht; was dahinter steckt. So kann ich vermeiden in unnötige Konflikte oder Kommunikationsmuster zu gehen.
Welche Frauen inspirieren Dich?
Mich inspirieren: Frauen, die nicht nur im Rahmen ihren Gelernten bleiben, sondern neue Verbindungen ziehen: gedanklich, praktisch, digital; Frauen die Dinge selber auf die Beine stellen, weil sie etwas wichtig finden, das es bisher aber noch nicht gibt; Frauen, die nicht darauf warten, dass man ihnen Macht zugesteht, sondern die durch ihr Handeln Macht generieren und gestalten; Frauen, die nicht den Erwartungen anderer entsprechen wollen, sondern die einfach sie selbst sind; Frauen, die die Grenzen ihres Umfelds – häufig ungerechte, unsinnige Grenzen – überwunden haben, und diesen Erfolg als Beispiel für mutiges, zielstrebiges, unbeirrbares Handeln anderen Frauen zur Verfügung stellen; Frauen, die in allen möglichen Situation die Stärke haben zu sagen „nein, ich bin nicht einverstanden“.
Wie wirst Du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?
Ganz konkret werde ich das von mir mitgegründete Netzwerk für Politikberaterinnen, de’ge’pol W, gemeinsam mit den anderen klugen und engagierten Mitgründerinnen weiterentwicklen. Dort geht es darum, im Umfeld der politischen Interessenvertretung die Frauen und ihre Ansätze in der Beratung sichtbarer zu machen, und damit das Verhältnis von Politik und Gesellschaft/Wirtschaft neu zu prägen. Darüber hinaus bereite ich gerade aktiv Engagement in zwei Richtungen vor: Diversity (Schluss mit dem Schubladendenken, nicht nur was die Dimension Frau angeht, sondern bessere soziale Durchlässigkeit insgesamt) und Digitale Ethik (unpassender Begriff, aber es geht darum die digitale Transformation zur Überwindung von Benachteiligung zu nutzen, nicht zu ihrer Verstärkung z.B. durch Algorithmen).
Was willst du am meisten auf der Welt hinterlassen, wenn du gehst?
Diese Frage beantworte ich aus ganz persönlicher Perspektive, weil es sonst so globalpolitisch wird. Ich habe keine Kinder, doch ich habe zwei Nichten und einen Neffen. Ich würde mir wünschen, dass sie in schwierigen Situationen an mich denken, so im Sinne von „welche Frage würde mir Maija nun stellen“, und sie so zu einer Lösung, oder zumindest zu einem nächsten Schritt finden. Dass sie im Andenken an mich, und wie ich mein Leben gelebt habe, Mut und Inspiration finden. Und dass ihnen auch etwas einfallen würde, was ich beobachtet hätte und sie damit zum Lachen gebracht hätte.
Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?
Meinem jüngeren Ich würde ich zwei Empfehlungen mitgeben. 1) Verlasse Dich nicht nur auf Deine Intelligenz und Deine Leistung. Im besten Fall sind diese zwar nützlich, reichen aber nicht aus. Gib Netzwerken, Taktik, dem Gesamtzusammenhang mehr Raum, aber ebenso auch kreativen Umwegen 2) Emanzipiere Dich von dieser unsäglichen, typisch deutschen Pflege der Unverzeihlichkeit, die eine konstruktive Fehlerkultur verhindert. Hab Mut zum Ausprobieren, und zum Scheitern. Scheitern ist kein Ende; ein Fehler ist kein ewiger Makel, der Deine Existenz in Frage stellt. Stattdessen: try and fail; then try again and fail better!
Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?
Ich habe zuerst Jura studiert, doch fand überhaupt keinen Zugang zum Stoff und seiner Didaktik, noch zu meinen Mitstudierenden. Ich war richtig abgeschreckt von der berechnenden Herangehensweise vieler an eine juristische Karriere. Ich war kreuzunglücklich, verunsichert, und habe an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Ich habe drei Semester gebraucht um zu verstehen dass dieses Studium einfach nicht zu mir passt; dass ich es nicht durchziehen muss um mir irgendetwas zu beweisen oder eine Karriere zu sichern. Ich verstand, dass mein innerer Kompass wichtiger war als die externen, scheinbar objektiven Kriterien; dass ich nur erfolgreich sein kann, wenn ich meinem Interesse und meiner Überzeugung folge, auf eine Art und Weise, die meinen Werten entspricht. Diesem Kompass habe ich gelernt zu vertrauen, auch wenn in Situationen, in denen ich kein Beispiel und keine Anleitung und kein Ziel sehe. Erfolg ist nur dann Erfolg, wenn er auch zu Zufriedenheit und Einklang mit den eigenen Werten führt.
Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!
Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. 