Minds of MentorMe – mit Amrei Andrasch

Minds of MentorMe – mit Amrei Andrasch

Steckbrief:
Amrei Andrasch
Partner & Learning Experience Designer bei Honeypump GmbH & Knoweaux Applied Futures GmbH
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Amrei, wer bist du?

Ich bin Partnerin und Learning Experience Designerin bei KNOWEAUX Applied Futures, eine in Berlin ansässige Transformations- und Zeitreise-Beratung, die Organisationen und Führungskräfte dabei unterstützt, wünschenswerte Zukünfte radikal neu zu denken und zu gestalten. Als multidisziplinäre Designerin, Unternehmerin und Future Modeling Architektin entwerfe ich interaktive Lernerfahrungen, um Menschen zu befähigen, ein aktiver Teil unserer Gesellschaft für eine wünschenswerte Zukunft zu werden.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Ich würde wahrscheinlich ungefähr das tun was ich gerade mache. Wahrscheinlich ein bißchen weniger vor der Rechner und mehr im Grünen mit inspirierenden Menschen, aber das kommt sicher auch alles wieder.

Was ist für dich ein erfülltes Leben?

Wenn man geliebt, die Welt mit ihren Kulturen und Menschen kennen gelernt, Berge bestiegen und das Leben genossen hat. Für ein erfülltes Leben braucht es für mich unbedingt den Austausch mit anderen Menschen, etwas sinnvolles im Leben mit und für Andere zu machen. Eine gute Balance aus Abenteur, Engagement und Seele baumeln lassen.

Was ist die schönste Erinnerung deiner Kindheit und warum?

Die Bergtouren mit meiner Familie. Ich bin am Rande der bayrischen Alpen groß geworden und musste einfach nur aus der Haustüre stolpern um in die Wäldern einzutauchen. Auf diesen Touren habe ich viel von meinem Vater über die Welt erfahren, die Natur kennen und lieben gelernt. Das wichtigste war aber die Neugierde was passiert wenn man über den Zaun, nochmal um den letzten Stein und noch einen Gipfel weiter geht. Grenzen austesten und sich absolut frei und auch ganz klein dort oben auf den Bergen zu fühlen. Das hat mir den Grundstein für meine Begeisterung für unsere menschliche Wahrnehmung, die Welt und somit auch den Umgang mit dieser gelegt. Gerade in diesen Zeiten sehne ich mich sehr nach diesen windigen Gipfeln und denke glücklich an den Geschmack des Hasenbrotes (die Brotzeit die man auf den Berg und wieder runter getragen hat :)) zurück.

Welches Netzwerk kannst du empfehlen?

Ich bin Teil der “Les enfants Terribles” Community die sich viel mit den Themen New Work, achtsames, anderes Arbeiten in der Digitalen Zeit beschäftigt. Und natürlich das Future Modeling Netzwerk das gerade entsteht – spannende und inspirierende Menschen die sich mit den verschiedensten Thematiken der Zukunft beschäftigen und einen Raum zur Exploration, zum Austausch und Aktion bieten. Wenn ihr da mehr darüber wissen wollt meldet Euch gerne bei mir.

Wann zweifelst du an dir?

Wenn ich mir nicht genügend Zeit für mich selbst gebe, ich mich zu sehr von aussen lenken und beeinflussen lasse. Dann verliere ich meinen Zugang zu mir selbst, meine Überzeugungen und mein Enthusiasmus schwinden und ich bin angreifbarer. Da ich gerne Dinge mache die nicht einfach zu beschreiben und auch zu verstehen sind, also irgendwie nicht stereotypisch sind, gibt es bei Schwäche genug Angriffsfläche für Kritik, Unverständnis, Verwirrung.  Wenn ich nicht bei mir bin und mich tatsächlich auf mein Bauchgefühl verlasse, verlasse ich meinen Weg, werde unsicher und fange an an mir zu zweifeln.

Warum sollten nachfolgende Generationen deinen Beruf machen und warum nicht?

Weil es ungebingt notwendig ist sich aktiv mit der Zukunft auseinander zu setzen und ein aktiver Teil der Zukunftsgestaltung zu sein. Das kann man schon mit sehr jungen Jahren (siehe Fridays for Future) und bis ins hohe Alter. Wünschenswerte Zukünfte gemeinsam zu explorieren verbindet und schafft ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl, das wir in Zukunft unbedingt mehr brauchen werden. Dazu brauchen wir alle ein Bewusstsein für unsere Umwelt, für uns Menschen und die Natur und ein Verständnis dafür was wir für deren Erhalt als Individuen und Unternehmen leisten können. Mir fällt tatsächlich gerade kein Grund ein diesen Beruf nicht zu machen.

Was würdest du heute anders machen?

Ich würde weniger an mir selbst und meinem verrückten Weg zweifeln und einfach darauf vertrauen, dass ich das Richtige mache. Ich denke jeder Moment, jede Begegnung, Arbeit etc. war wichtig um genau an diesen Punkt zu kommen an dem ich jetzt bin. Ich würde das Ganze einfach etwas gelassener und mit ein bißchen mehr Leichtigkeit und Spaß machen. Dass der holprige Weg zum Entwicklungsprozess dazu gehört musste ich erst lernen :).

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Ich bin glücklich mit mir und habe eine innere Ruhe bei mir gefunden. Ich muss nicht mehr rennen, sondern kann auf mich vertrauen, dass alles ein Teil meines Lebensprozesses ist und ich immer wieder lernen darf. Das ist wirklcih mein absolut größter Erfolg. Natürlich kann es dabei auch Auf und Ab’s geben, gerade zu dieser Zeit, aber grundsätzlich habe ich durch die ganzen unterschiedlichen Erfahrungen die ich beruflich und auch privat machen durfte so viel erlebt und gelernt, dass ich ein Vertrauen entwickelt habe, dass alles es gut so ist wie es ist und ich irgendwie immer einen Weg finden werde.

Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?

Spiel, spiel, spiel, sei verrückt und fantastisch. Lass dich nicht unterkriegen von den Jungs, auch wenn sie ein Kopf größer sind als Du. Verschweigen würde ich, dass es immer schwieriger wird im Leben Zeit für Spielen und Entdecken zu finden, je älter man wird. Dass man einige Erfahrungen machen muss um erst einmal zu verstehen wie wertvoll Ruhe, Nichtstun, Zeit für sich ist.

Was tust du für die Gesellschaft?

Ich gestalte Denk,- Lern,-und Explorationsräume für wünschenswerte Zukünfte, unterstütze Menschen beim Imaginieren und Erträumen einer positiven Zukunft, helfe dabei die individuellen Erkenntnisse in ein gemeinschaftlich getragenes Zukunftsbild zu integrieren und aktive Entscheidungen für das Erreichen der wünschenswerten Zukunft zu treffen. Kurz – ich begeistere mit Begeisterung für eine gemeisame nachhaltige Zukunft für die Gesellschaft und den Planet. Manchmal an den großen Hebeln der Industrie und Politik, manchmal auch in einfachen, nahen Gesprächen mit einzelnen Personen.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

Jeder Mensch sehnt sich nach Zugehörigkeit, Verständnis und irgendeiner Form von Anerkennung, von anderen oder sich selbst. Das Buch “Im Grunde Gut” von Rutger Bregman, beschreibt das ganz gut. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch seinen Thesen nach nicht böse, sondern im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken.

In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?

Ich liebe es in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es fällt mir recht leicht mich in andere Perspektiven hineinzuversetzen und dann richtig in diese Welten einzutauchen. Mein beruflicher Werdegang war auch absolut nicht linear, sondern ich habe viele verschiedene Dinge ausprobiert und gelernt, so dass ich heute aus verschiedenen Sichtweisen und Kenntnissen in unterscheidlichste Rollen schlüpfen kann. Früher war das anstrengend, weil mich die Leute schwer einordnen konnten, obwohl sie mich so gerne in irgendeine Schublade oder Box gepackt hätten, heute empfinde ich es als sehr großen Mehrwert so generalistisch mit verschiedenen Expertisen arbeiten zu können. So bin ich mal Designerin, mal Beraterin, mal Strategin, mal Künstlerin, mal Mentorin, mal Wissenschaftlerin, mal Psychologin – einfach ich.

Wieso glaubst du, bist du in dieser Position?

Ich bin in dieser Position weil alle vergangen Erfahrungen die ich auf meinem beruflichen sowie privaten Weg gemacht haben, mich bis hier her gebracht haben. Vielleicht war einiges auch Zufall, aber auch dieser Zufall musste ja zu meiner Geschichte passen. Ich bringe viel Erfahrung aus verschiedensten Hintergründen, Unternehmungen und Ausbildungen mit und kann dieses Wissen gut in meienr Position als Partnerin und Learning Experience Designerin bei Knoweaux ein,-und umsetzen.

Was kannst du überhaupt nicht?

Vieles, und das ist toal schön weil ich somit noch einiges lernen kann oder auch nicht muss!

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Maija Salvén

Minds of MentorMe – mit Maija Salvén

Steckbrief:
Maija Salvén
Head of Government Affairs bei Apple
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Maija, wer bist du?

Ich beschäftige mich mit Digitalthemen in Politik und Gesellschaft, ausserdem mit Gleichberechtigung und Feminismus. Gerne schaue ich bei diesen Themen Richtung Skandinavien.

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Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

In Kritik, Vorwürfen oder Angriffen stecken immer mehrere Dimensionen. Und nur ein Teil davon hat mit dem kritisierten Verhalten zu tun. Wenn mich etwas am Verhalten anderer stört oder verunsichert, sagt es auch etwas über mich selber aus. Und umgekehrt genauso: was andere Dir vorwerfen hat oft mehr mit ihnen selber zu tun, als mit dem eigenen Verhalten. Also es spiegelt deren eigene Schwächen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Daher versuche ich häufig erstmal gar nicht, oder nicht nur, Kritik und Stresskommunikation und provozierende Auslöser auf mich zu beziehen, sondern zu verstehen, worum es eigentlich bei der Person selber geht; was dahinter steckt. So kann ich vermeiden in unnötige Konflikte oder Kommunikationsmuster zu gehen.

Welche Frauen inspirieren Dich?

Mich inspirieren: Frauen, die nicht nur im Rahmen ihren Gelernten bleiben, sondern neue Verbindungen ziehen: gedanklich, praktisch, digital; Frauen die Dinge selber auf die Beine stellen, weil sie etwas wichtig finden, das es bisher aber noch nicht gibt; Frauen, die nicht darauf warten, dass man ihnen Macht zugesteht, sondern die durch ihr Handeln Macht generieren und gestalten; Frauen, die nicht den Erwartungen anderer entsprechen wollen, sondern die einfach sie selbst sind; Frauen, die die Grenzen ihres Umfelds – häufig ungerechte, unsinnige Grenzen – überwunden haben, und diesen Erfolg als Beispiel für mutiges, zielstrebiges, unbeirrbares Handeln anderen Frauen zur Verfügung stellen; Frauen, die in allen möglichen Situation die Stärke haben zu sagen „nein, ich bin nicht einverstanden“.

Wie wirst Du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?

Ganz konkret werde ich das von mir mitgegründete Netzwerk für Politikberaterinnen, de’ge’pol W, gemeinsam mit den anderen klugen und engagierten Mitgründerinnen weiterentwicklen. Dort geht es darum, im Umfeld der politischen Interessenvertretung die Frauen und ihre Ansätze in der Beratung sichtbarer zu machen, und damit das Verhältnis von Politik und Gesellschaft/Wirtschaft neu zu prägen. Darüber hinaus bereite ich gerade aktiv Engagement in zwei Richtungen vor: Diversity (Schluss mit dem Schubladendenken, nicht nur was die Dimension Frau angeht, sondern bessere soziale Durchlässigkeit insgesamt) und Digitale Ethik (unpassender Begriff, aber es geht darum die digitale Transformation zur Überwindung von Benachteiligung zu nutzen, nicht zu ihrer Verstärkung z.B. durch Algorithmen).

Was willst du am meisten auf der Welt hinterlassen, wenn du gehst?

Diese Frage beantworte ich aus ganz persönlicher Perspektive, weil es sonst so globalpolitisch wird. Ich habe keine Kinder, doch ich habe zwei Nichten und einen Neffen. Ich würde mir wünschen, dass sie in schwierigen Situationen an mich denken, so im Sinne von „welche Frage würde mir Maija nun stellen“, und sie so zu einer Lösung, oder zumindest zu einem nächsten Schritt finden. Dass sie im Andenken an mich, und wie ich mein Leben gelebt habe, Mut und Inspiration finden. Und dass ihnen auch etwas einfallen würde, was ich beobachtet hätte und sie damit zum Lachen gebracht hätte.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

Meinem jüngeren Ich würde ich zwei Empfehlungen mitgeben. 1) Verlasse Dich nicht nur auf Deine Intelligenz und Deine Leistung. Im besten Fall sind diese zwar nützlich, reichen aber nicht aus. Gib Netzwerken, Taktik, dem Gesamtzusammenhang mehr Raum, aber ebenso auch kreativen Umwegen  2) Emanzipiere Dich von dieser unsäglichen, typisch deutschen Pflege der Unverzeihlichkeit, die eine konstruktive Fehlerkultur verhindert. Hab Mut zum Ausprobieren, und zum Scheitern. Scheitern ist kein Ende; ein Fehler ist kein ewiger Makel, der Deine Existenz in Frage stellt. Stattdessen: try and fail; then try again and fail better!

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Ich habe zuerst Jura studiert, doch fand überhaupt keinen Zugang zum Stoff und seiner Didaktik, noch zu meinen Mitstudierenden. Ich war richtig abgeschreckt von der berechnenden Herangehensweise vieler an eine juristische Karriere. Ich war kreuzunglücklich, verunsichert, und habe an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Ich habe drei Semester gebraucht um zu verstehen dass dieses Studium einfach nicht zu mir passt; dass ich es nicht durchziehen muss um mir irgendetwas zu beweisen oder eine Karriere zu sichern. Ich verstand, dass mein innerer Kompass wichtiger war als die externen, scheinbar objektiven Kriterien; dass ich nur erfolgreich sein kann, wenn ich meinem Interesse und meiner Überzeugung folge, auf eine Art und Weise, die meinen Werten entspricht. Diesem Kompass habe ich gelernt zu vertrauen, auch wenn in Situationen, in denen ich kein Beispiel und keine Anleitung und kein Ziel sehe. Erfolg ist nur dann Erfolg, wenn er auch zu Zufriedenheit und Einklang mit den eigenen Werten führt.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Laura Halfas

Minds of MentorMe – mit Laura Halfas

Steckbrief:
Laura Halfas
Head of Global Diversity & Inclusion bei der METRO AG
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Laura, wer bist du?

Ich unterstütze mit Leidenschaft Menschen in ihrem Wachstumsprozess. Für mich ist die Gleichstellung der Geschlechter und Führung, die jeden Menschen miteinbezieht, ein wichtiger Bestandteil im Leben. Ich bin als Head of Global Diversity & Inclusion Teil des Globalen HR Führungsteams bei METRO AG. Darüber hinaus bin ich Systemischer Business Coach und unterstütze Frauen erfolgreich in ihrem Job zu werden.

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Welche Werte treiben dich an?

Meine größten Werte sind Freiheit, Vertrauen, Gerechtigkeit und Veränderung. Ich bin froh, dass ich all diese Werte heute sowohl in meinem beruflichen als auch privaten Leben vereinen kann. Gerade in der Auswahl des Jobs, des Arbeitgebers, sind Werte unheimlich wichtig. Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch, aus dem ich mit einem seltsamen Gefühl rausgegangen bin, obwohl inhaltlich alles gepasst hat. Nach einem Gespräch mit einer Freundin merkte ich, die Unternehmenskultur passt nicht zu meinen Werten. Ich wäre dort nicht glücklich und damit auch nicht erfolgreich geworden. Also habe ich die Stelle abgelehnt.

Was ist die schönste Erinnerung deiner Kindheit und warum?

Meine schönsten Kindheitserinnerungen haben alle mit Sommerurlaub, Sonne, Strand & Meer zu tun. Warum? Für mich bedeutet das Meer Freiheit. In den Sommerurlauben waren wir viel in Italien bei meiner Familie. Wir haben in den Tag hineingelebt und viel Zeit am Strand verbracht. Pure Freiheit. Wenn ich mich heute gedanklich eingeengt fühle oder in Zeiten von Covid-19 & Homeoffice in meiner Freiheit eingeschränkt fühle, hole ich diese Erinnerung hervor. Sie geben mir einen Energie Kick und ich kann mich wieder auf meine Themen konzentrieren.

Welches Netzwerk kannst du empfehlen?

Ich bin Mitglied und Volunteer des LEAD Networks. Zum Teil auch bedingt durch meine Arbeit bei METRO. Es ist ein internationales Netzwerk für den Bereich Konsumgüterindustrie und Handel. Mitglied kann jede Person werden und ich kann das Netzwerk jedem empfehlen. Das Tolle an dem Netzwerk ist, das unheimlich viele online Webinare angeboten werden und es eine internationale Konferenz gibt, in der es sich super netzwerken läßt. Teilnehmer*innen kommen aus verschiedensten großen Unternehmen & Hierarchiestufen.

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?

Vor ein paar Jahren habe ich ein großartiges Tool kennengelernt. Es nennt sich „mein innerer Vorstand“. Du bist CEO deines Lebens und du hast einen Vorstand, der mit dir Entscheidungen triff und den du um Rat bittest. Ich habe Frauen, die mich inspirieren, in meinen Vorstand aufgenommen. Regelmäßig reflektiere ich, was diese Frauen mir raten und wie sie entscheiden würden. In meinem Vorstand sitzen Sheryl Sandberg, Michelle Obama, Königin Elisabeth I., meine Großmutter und Pippi Langstrumpf.

Was würdest du heute anders machen?

Es hat mich viel Kraft gekostet Englisch zu lernen und es ist die einzige Sprache neben Deutsch, die ich sprechen kann. Die Welt ist mehr und mehr globalisiert, und mehr als eine oder zwei Sprachen zu sprechen hilft sich mit Menschen zu vernetzen. Die andere Sache ist, nicht immer professionell zu sein – sich mal emotional zu zeigen und sich auf persönlicher Ebene mit Menschen zu verbinden. Einfach mal lachen, nicht streng sein und ein Pokerface zeigen; das ist etwas, das ich heute direkt von Anfang an tun würde.

Was treibt dich im Innersten an?

Meine Werte. Freiheit – die Freiheit für jeden Menschen und insbesondere Frauen, eigenmächtig Entscheidungen treffen zu können. Die Gleichberechtigung ist ebenfalls ein starker Antrieb für mich. Wir leben im Jahr 2021 und haben in Deutschland immer noch keine Gender Equality im beruflichen Kontext und auch im privaten Umfeld erreicht. Warum ist es heute immer noch komisch für viele, wenn ein Mann zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert? Warum wird in Deutschland eine Frau seltsam angesehen, wenn sie kurz nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten geht?

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Mentoring ist für mich ein Geben und Nehmen. Bevor ich mit einem/r Mentor*in anfing, einigten wir uns auf Ziele, an denen wir arbeiten wollten. Mit meiner ersten Mentorin habe ich mich stark auf Führung konzentriert und gelernt, meinen Perfektionismus zu reduzieren. Mit einer anderen Mentorin habe ich gelernt, was es bedeutet, während der Schwangerschaft und mit einem kleinen Kind weiter an meiner beruflichen Entwicklung zu arbeiten – und mit meinem letzten Mentor haben wir uns auf den nächsten Schritt in meiner beruflichen Entwicklung konzentriert. Alle drei waren in der beruflichen und privaten Situation, in welcher ich gewesen bin, unheimlich hilfreich.

Welchen Fehler würdest du wiederholen auch mit dem Wissen, dass es ein Fehler ist?

Jeden einzelnen. Denn nur durch unsere Fehler lernen wir. Hätte ich diese Frage vor 10 Jahren gestellt bekommen, dann hätte ich mit “keinen einzigen” geantwortet. Da mir meine Fehler super unangenehm gewesen sind. Doch heute habe ich verstanden, dass ich durch jeden Fehler gewachsen bin. Ich bin heute die Person, die ich bin, durch meine Fehler, die ich gemacht habe.

Wie hast du deine Mentoren gefunden (oder haben sie dich gefunden)?

Meine Mentor*innen habe ich früher über verschiedene Programme gefunden, an denen ich teilgenommen habe. Innerhalb oder außerhalb vom Unternehmen. Heute mache ich es anders. Ich suche mir die Mentor*innen gezielt aus. Ich spreche sie jedoch nicht unbedingt an und frage „möchtest Du mein*e Mentor*in sein?“. Ich beobachte mehr und stelle gezielt Fragen, die mich gerade beschäftigen. Die Antworten nutze ich als eine Art Guidance.

Was wolltest du als Kind beruflich werden? Stecken nun Dinge davon in deinem jetzigen Berufsleben?

Ich wollte als Kind immer Stewardess werden. Um was ging es mir dabei?

  • Reisen, neue Menschen und Länder kennenlernen
  • Menschen eine Reise so angenehm wie möglich machen

Später wollte ich Anwältin werden. Dabei ging es mir darum, Menschen zu helfen und zu unterstützen. Kurz vor dem Abitur wollte ich dann Architektin werden. Ich fand es toll etwas zu planen, wachsen zu sehen und hinterher ein wunderschönes Ergebnis zu haben. Ich machte erstmal eine Ausbildung als Groß- & Außenhandelskauffrau. Doch in den letzten 20 Jahren habe ich jeden der o.g. Aspekte mit in mein Berufsleben mit aufgenommen. Ich bin die Stewardess für Menschen und insbesondere Frauen, die sich auf die Reise zu mehr beruflichen Erfolg machen. Ich bin die Anwältin für Menschen, die heute noch nicht gleichberechtigt sind. Ich unterstütze und berate gerne. Ich bin die Architektin meines beruflichen Verantwortungsbereichs. Dort bin ich bspw. verantwortlich für die Strategie. Ich plane, sehe die Themen wachsen und habe hinterher ein wunderschönes Ergebnis.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

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Minds of MentorMe – mit Tobias Ilg

Minds of MentorMe – mit Tobias Ilg

Steckbrief:
Tobias Ilg
Inhaber von Tobias Ilg Organisationsbegleitung
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Tobias, wer bist du?

Tobias liebt Berge, begeistert sich für brutalistische Sowjetarchitektur und ist großer Freund des runden Leders. Nach sieben Jahren Berliner Digitalwirtschaft und Gründungen in der Startup-Welt lebt und arbeitet er seit 2019 als selbstständiger Projektentwickler und Organisationsbegleiter mit den Schwerpunkten Neue Arbeit und Transformation in Freiburg. Hier engagiert er sich außerdem für die digitale Entwicklung des ländlichen Raums.

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ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Welche Werte treiben dich an?

Mit meinem Tun möchte ich den Wandel der Arbeitswelt vorantreiben – und das mit verständlichen Lösungen, Empathie und einem ganzheitlichen Blick. Insbesondere für kleine und mittelständische Organisationen in metropolfernen Gegenden braucht es bedürfnisorientierte Lösungen, die zukunftsfähig sind und Unternehmen wie auch Kommunen eine Perspektive ermöglichen. Diese entstehen durch ehrliches Interesse und einen offenen, wertschätzenden und transparenten Austausch. Sie sind innovativ, berücksichtigen aber auch das in der Vergangenheit geschaffene und respektieren vorhandene Traditionen. Und die Lösungen, Konzepte oder Projekte beinhalten stets den Teil der Befähigung, sodass sie eigenständig umgesetzt oder weitergeführt werden können.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Würde Geld keine Rolle spielen, wäre mein beruflicher Alltag ähnlich aufgebaut, wie bisher. Ich gehe den Tätigkeiten nach, die mir Spaß machen, die mich erfüllen und worin ich einen Mehrwert für mich, aber auch für die Gesellschaft sehe. Einzig der zeitliche Umfang würde sich sehr wahrscheinlich reduzieren, sodass ich noch mehr ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen oder noch intensiver den Schwarzwald genießen könnte.

Was ist für dich ein erfülltes Leben?

Die Tatsache, selbstbestimmt und unabhängig einer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können, die beste Familie und die besten Freunde im Rücken zu haben, gesund zu sein, frei Meinung äußern, Information zu erhalten und Bildung genießen zu können und nicht zuletzt an einem Ort zu sein, der mich bei jedem Spaziergang erfreut, macht mein Leben zu einem erfüllten Leben.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Hier muss ich zwei Bücher nennen, da ich am liebsten zwei parallel lese: Einmal “Die Welt neu denken” von Maja Göpel. Ihre klugen und zukunftsgerichteten Gedanken zu Wirtschaft, Klima und Gesellschaft festigten mein Wertekonstrukt und gaben mir Inspiration und Mut, für eine Welt von Morgen einzustehen und zu handeln. Und nicht unerwähnt möchte ich “Entlang den Gräben” von Navid Kermani lassen. Er beschreitet Orte in Osteuropa, dem Kaukasus und Iran, die ich in der Vergangenheit auch bereiste. Er schenkte mir schöne Erinnerungen, ließ mich aber auch an unglaublichen, spannenden oder herzlichen Geschichten mit Menschen teilhaben.

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Definitiv meinen Vater mit viel Geduld davon zu überzeugen, wie lebensbereichernd Digitalisierung sein kann und diese nicht per se schädlich (keine Bewegung mehr) oder böse (Datenschutz) ist. Seither ergänzt er seine Tonband-Aufnahmen mit Spotify, liest Online-Magazine neben seiner papierenden Tageszeitung und schaut sich YouTube-Videos zusätzlich zum linearen Fernsehen an.

Welche 5 Dinge dürfen in deinem Handgepäck niemals fehlen?

Mein Smartphone für Kommunikation und Information, mein Moleskine für das Notieren von Gedanken, ein Buch oder Magazin zur Unterhaltung, ein Snack für Zwischendurch (gerne salzig) und wenn es länger sein soll, eine Zahnbürste fürs hygienische Wohlbefinden.

Was machst du an einem freien Tag?

An einem freien Tag wird kein Wecker gestellt, was mich meist trotzdem gegen halb 8, 8 aufwachen lässt. Es folgt ein Kaffee im Bett, ein zweiter Kaffee in Kombi mit großem Frühstück und danach geht es – wenn das Wetter mitspielt – raus, um Sonne zu tanken, frische Luft zu bekommen und sich die computerschweren Beine zu vertreten. Ein bisschen Zeit für Lesen, Serie oder die Bundesliga sollte am freien Tag auch noch drin sein. Hauptsache kein Stress oder Verpflichtungen.

Was treibt dich im Innersten an?

Der Wunsch nach einer gerechteren Welt, mit einer Gesellschaft, die nachhaltiger, demütiger und genügsamer denkt.

Wie wirst du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?

Indem ich mich weiter ehrenamtlich engagiere, beispielsweise durch Mentoring. Aber auch durch soziale Projekte und Bildungsvorhaben, die zur Chancengerechtigkeit beitragen. Im gesellschaftlichen Kontext, vor allem aber auch in der Arbeitswelt.

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Den größten Nutzen aus Mentoring-Beziehungen ziehe ich aus offenem Sparring von Ideen, den Austausch von Erfahrungswerten und dem Teilen von Netzwerk oder Inspirationsquellen. Mentoring sorgt aber auch für fachlichen Kompetenzausbau und zum Ausbau von Menschenkenntnis.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

In der einen oder anderen Situation einen Gang herunterzuschalten und nicht wie ein “Getriebener” durch das private wie berufliche Leben zu hetzen. Es ist auch mal schön, Erlebtes bewusst zu reflektieren.  Und gesünder ist diese Lebensweise sicherlich auch.

In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich in unterschiedlichen Rollen aktiv: Mal bin ich Lehrender, wenn ich theoretisches und praktisches Wissen einbringe. Ich bin Mentor, wenn ich  Erfahrungswerte aus zahlreichen Projekten teile. Ich bin diskreter Sparringspartner bei Veränderungsprozessen, bin Ideengeber bei Innovationsvorhaben und strukturgebender Moderator in Meetings. Und ich bin Enabler und stelle mein tolles Netzwerk an Fachkräften zur Verfügung, um zusätzliche Expertise zu ermöglichen. Und ich bin nicht zu selten Anlaufstelle, um das Herz auszuschütten, über Probleme zu sprechen, Sorgen zu teilen und über mögliche Hürden zu sprechen.

Wieso glaubst du, bist du in dieser Position?

Aufgrund einer Mischung aus Glück, Neugierde, Lust am Lernen, Leidenschaft, Mut und dem nötigen Grundvertrauen ins Leben.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Kathrin Jeglejewski

Minds of MentorMe – mit Kathrin Jeglejewski

Steckbrief:
Kathrin Jeglejewski
Potenzialprofilerin, Jobcoach & Karriereberaterin
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Kathrin, wer bist du?

Mein Name ist Kathrin Jeglejewski. Ich bin 38 Jahre jung, Mama von zwei kleinen Kindern, glücklich verheiratet und lebe mit meiner Familie im Rhein-Main-Gebiet. Ich empowere ambitionierte und motivierte Fach-und Führungskräfte darin, ihre ‘Superkräfte’ aufzuspüren und ihre/n ‘Potenzialheld*in’ zu erwecken, damit sie ihren Traumjob finden und auch garantiert bekommen. Meine Vision ist eine Welt, in der mehr Menschen ihren Job von Herzen lieben und gerne morgens aufstehen. #Jobliebe

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ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

Sei unvoreingenommen! Begegne jedem Menschen mit einem aufrichtigen (!) Lächeln! Höre aufrichtig zu, nehme dein Gegenüber als Mensch und Individuum ernst. Jede/r hat ihre/seine Story. Jede/r ist so, wie sie/er aufgrund der Landkarte ist, die sie oder er gehen durfte. Diese Haltung hilft sehr dabei, auch mit ‘vermeintlich’ schwierigen Persönlichkeiten eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.

Was treibt dich im Innersten an?

Tief im Innersten treiben mich meine beiden Mädchen an. Sie sind noch sehr jung und sehen die Welt in ihren unschuldigen Augen. Sie sind der Grund, weswegen ich jeden Tag aufs Neue weiß, warum es sich lohnt aufzustehen. Daher fällt mir das Aufstehen auch nicht schwer. Ich möchte ihnen ein Vorbild sein und zeigen, dass es sich lohnt auf das eigene Herz zu hören, sich nicht zu sehr von der Erwartung anderer lenken zu lassen, sondern seinen eigenen Weg zu gehen.

Welche Eigenschaften schätzt du am meisten in Anderen?

Ich schätze ‘mutige Macher*innen’… Menschen, die authentisch sind und sich nicht verbiegen lassen und mutig ihre Werte leben und ihren eigenen Weg gehen. Die #einfachmachen und neugierig sind. Menschen, die vor Energie und Lebensfreude sprühen und andere mit ihrer Begeisterungsfähigkeit anstecken.

Was waren deine lehrreichsten Fehler und/oder Misserfolge und was hast du daraus mitgenommen?

Ich war immer ein sehr perfektionistischer Mensch. Bis vor ein paar Jahren, als ich anfing zu erkennen, dass die Perfektionistin in mir mich ausbremste. Nie waren mir die Dinge gut genug… Bin ich überhaupt gut genug? Diese Frage geisterte mir ständig im Kopf herum und so bewegte ich mich nur sehr zögerlich und langsam. Dann begann ich zu verstehen, dass der Fortschritt wichtiger ist als der Perfektionismus und plötzlich entstand die Magie und der Wagen fing an richtig zu rollen.

‘Progress NOT perfection’ ist nun meine Devise! Man sagt ja nicht umsonst: Nobody’s perfect! Und außerdem: Perfektion will doch auch niemand wirklich sehen, oder?! Mir zumindest sind authentische Persönlichkeiten mit Ecken, Kanten und ‘Makeln’ viel lieber.

Ohne welche Frau wärst Du heute nicht die Person, die du bist?

Ohne meine Mama wäre ich heute nicht die Frau, die ich bin. Ich verdanke ihr nicht nur mein Leben, sondern auch ihr Vertrauen und ihre bedingungslose Liebe. Sie hat mir immer den Rücken gestärkt, auch wenn sie (oft) anderer Meinung war. Und das ist in meinen Augen sehr wichtig. Schließlich lernen wir am besten, was gut oder nicht gut für uns ist, wenn wir den vertrauensvollen Rahmen und die Möglichkeiten erhalten, unsere individuellen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und unsere eigenen Erfahrungen zu machen. Nur so erhalten wir die Möglichkeit, unser Potenzial voll zu entfalten. Meine Mama ist hierbei ein großes Vorbild, denn sie hat es als Alleinerziehende sicherlich oft nicht einfach gehabt und dennoch hat sie mich immer die Dinge ausprobieren lassen, wenn ich sie für richtig erachtet habe. Für ihre Stärke und ihren Mut bewundere ich sie sehr und versuche dies auch in die Erziehung meiner Kinder einfließen zu lassen.

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Ich bin der Überzeugung, dass jede/r immer und zu jeder Zeit eine/n Mentor*in an der eigenen Seite haben sollte. Diese Menschen sind den Weg bereits gegangen und haben ihre Erfahrungen gemacht. Diese Menschen sind bereit ihr Wissen zu teilen, sodass man nicht die gleichen Fehler und Erfahrungen machen muss. Mentor*innen sind für mich persönlich ein absolutes Muss, wenn man eine Abkürzung nehmen möchte und/oder einfach jemanden an seiner Seite braucht, der/die einem den sicheren und stabilen Rahmen bietet, seine eigene Vision zu erreichen. Es gibt nicht nur einen Nutzen, den ich beschreiben kann…es sind so viele wirksame und wichtige Impulse und Erfahrungen, die ich durch verschiedene Mentorings erhalten habe. Alle haben mich persönlich, sowie auch mein Business auf das nächste Level gebracht. Und ja, jede/r gute Coach*in und Mentor*in hat auch immer eine/n gute/n Mentor*in an der eigenen Seite 🙂

Wer ist heute dein\*e wichtigste\*r Ratgeber\*in?

Meine beiden Kinder, die mir jeden Tag auf’s Neue zeigen, wie wundervoll unsere Welt und das Leben ist…wie wichtig es ist, sein eigenes, inneres Kind jeden Tag liebevoll in den Arm zu nehmen, Spaß zu haben, neugierig zu sein und jeden Tag zu 100% man selbst zu sein. Egal, was andere denken… und damit für sich einzustehen und sich selbst treu zu bleiben. Einfach glücklich zu sein und das Leben zu genießen.

Was bedeutet dich Freiheit? 

Für mich bedeutet Freiheit sich selbst treu zu bleiben, authentisch und selbstbestimmt handeln zu können, sowie jeden Tag so gestalten zu können, dass es mit meinen Wertvorstellungen matcht und mich glücklich macht.

Wie hast du deine Mentoren gefunden (oder haben sie dich gefunden)?

Das ist eine gute Frage. Nun, ich bin der Meinung, dass im Leben nichts ‘zufällig’ passiert. Genau das Gegenteil ist der Fall: Es fällt einem zu, was fällig ist. Wenn man sich einmal ‘auf den Weg gemacht’ hat, eröffnen sich plötzlich viele neue Perspektiven. Man trifft neue Wegbegleiter*innen, die einem neue Chancen und Möglichkeiten aufzeigen. Ich persönlich gehe stets mit einem wachsamen Auge meinen Weg und sehe in jeder Begegnung und Erfahrung eine Chance. Und so habe ich auch meine Mentor*innen gefunden….und sie gleichzeitig mich. Wie gesagt: Zufälle gibt es meiner Auffassung nicht…

Was willst du am meisten auf der Welt hinterlassen, wenn du gehst?

Ich wünsche mir sehr, dass möglichst viele Menschen erkennen, dass sie wertvoll sind und den Glauben in sich stärken ihren eigenen Weg zu gehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Jede/r ein Leben verdient hat, das glücklich macht. Je nachdem, wie man selbst ‘Glück’ definiert. Für mich gehört dazu auch einen Beruf auszuüben, den man mit Freude und voller Begeisterung macht. Schließlich verbringt man im Durchschnitt fast sein halbes Leben mit dem Job. Daher ist es auch meine Mission, Menschen die Möglichkeit zu geben, zu erkennen, dass sie wertvoll sind, in dem sie sich ihrer Potenziale bewusst werden und sich auf die Reise zum eigenen ‘Traumjob’ machen.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

Meinem jüngeren Ich würde ich mehrere Botschaften mitgeben: Gehe deinen eigenen Weg, denn das Leben ist viel zu kurz, um nach den Erwartungen anderer zu leben. Zweifle niemals an dir und deinen Fähigkeiten. Und vor allem, vertraue dir und dem Leben, denn nichts passiert ohne Grund. Träume groß und kämpfe für deine Träume. Gebe niemals auf! Du bist stärker als du glaubst… du bist wundervoll und einzigartig… Du bist wertvoll!

Was wolltest du als Kind beruflich werden? Stecken nun Dinge davon in deinem jetzigen Berufsleben?

Mein großer Kindheitstraum war es Meeresbiologin zu werden. Und auch heute noch löst die Unterwasserwelt eine große Faszination bei mir aus. Mich fasziniert es, wieviel Einzigartigkeit sich tief verborgen unter der Oberfläche befindet. Es gibt kleine und große Fische, Raubtiere, Tiere, die ihre Form und Farbe verändern können. Der Traum war jedoch relativ schnell aus privaten Gründen geplatzt. Und dennoch ist dieser Traum heute ein wenig in Erfüllung gegangen. Und ja…ich bin keine Meeresbiologin, aber Potenzialprofilerin. Und hinter den eigenen Kindheitswünschen verbirgt sich in der Regel ein tieferliegendes Grundbedürfnis, welches einfach erfüllt sein möchte. So auch bei mir: Ich habe mich schon damals nach der Vielfalt und der Tiefe gesehnt. Und dieses Bedürfnis ist heute durch die bunte Mischung an Menschen gegeben, mit denen ich zusammen arbeiten darf. Ich darf sie dabei begleiten, ihr tiefstes Inneres an die Oberfläche zu bringen. Diese Vielfalt an Persönlichkeiten ist einfach unbeschreiblich schön. Genau wie das Potenzial, was in jeder einzelnen Persönlichkeit steckt. Genauso schön bunt eben, wie die Tiere ‚im Meer‘…

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Katharina Klumpp

Minds of MentorMe – mit Katharina Klumpp

Steckbrief:
Katharina Anna Klumpp
Selbstständig als Self Leadership Coach
36 Jahre

Katharina, wer bist du?

Katharina Anna Klumpp sorgt dafür, dass es junge Führungskräfte einfacher haben, als sie es zu Beginn ihrer Karriere hatte. Als Leadership Coach & Trainerin unterstützt sie junge Führungs-kräfte, sich zu echten Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die mutig und proaktiv die Arbeitswelt von morgen gestalten. Dafür bietet Katharina ein achtwöchiges New Leadership-Programm an, in dem die Teilnehmenden wirkungsvolle (Selbst-)Führungsqualitäten erlernen, mit denen sie ihr Team selbstbewusst und zielsicher führen können – auch in herausfordernden Zeiten.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Wie gehst du mit deinen Ängsten um?

Ja, ich habe Angst. Und gleichzeitig hinterfrage ich diese Ängste sehr bewusst. Sobald ich merke, dass ich mir in meinem Kopf wilde Szenarien ausmale, rufe ich laut „Stopp“, um den wenig konstruktiven Gedankenkreislauf zu durchbrechen. Im zweiten Schritt formuliere ich schriftlich, was mir im schlimmsten Falle passieren kann, welche Auswirkungen das hätte und wie wahrscheinlich der Eintritt dieses Worst Case Szenarios wirklich ist. Dabei versuche ich so gut es geht eine Beobachter-Perspektive einzunehmen. Sehr schnell stelle ich dann fest, dass selbst das Worst Case Szenario nicht sehr dramatisch wäre. Außerdem vertraue ich sehr auf meine Kompetenz Lösungen zu finden – auch für Herausforderungen, die recht groß erscheinen. Zudem habe ich gelernt, dass ich mir zu jeder Zeit Unterstützung und Hilfe von außen holen kann, wenn ich nicht weiterkomme. Ich muss nichts alleine schaffen. Das ist ein beruhigendes Gefühl.

Wie verdienst du dir deine Freiheit?

Freiheit ist für mich einer der wichtigsten Werte. Deswegen investiere ich viel Zeit und Energie darin, ein möglichst freies Leben zu führen – unabhängig von äußeren Umständen und den Meinungen anderer. Ich habe die Vision für mein Leben sehr klar formuliert und durch ein Visionboard visualisiert. Daraus leite ich meine Ziele ab, die mir als Wegweiser dienen, um das zu tun, was mir wirklich wichtig ist. So stelle ich sicher, dass ich meine eigenen Ziele und nicht die anderer verfolge. Das ist mir bisher ganz gut gelungen. Sehr empfehlen kann ich hierzu das Buch „The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben“ von John Strelecky. Eine inspirierende Geschichte, die dazu anregt, sich der eigenen Lebensvision bewusst zu werden.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Zuletzt habe ich das Buch „Rich Dad, poor Dad“ von Robert T. Kiyosaki zu Ende gelesen. Ein herausragendes Buch, das beschreibt, weshalb es so bedeutend ist, in die eigene finanzielle Bildung zu investieren und Verantwortung für die eigenen Finanzen zu übernehmen. Die Verantwortung hört nicht mit dem Geld verdienen auf, sondern fängt dann erst richtig an. Das Buch hat mich sehr darin bestätigt, nicht nur für Geld zu arbeiten, sondern auch dafür zu sorgen, dass das Geld seinen Job macht und für mich arbeitet. Aktuell lese ich „Netzwerk schlägt Hierarchie: Neue Führung mit Digital Leadership“ von Christiane Brandes-Visbeck und Ines Gensinger. Hier wird anschaulich beschrieben, wie sich das Führungsverständnis in der neuen Arbeitswelt wandelt und was es braucht, eine echte Führungspersönlichkeit in einer zunehmenden digitalisierten Welt zu sein.

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?

Meine Eltern. Sie haben immer an mich geglaubt, selbst wenn ich mit Ideen um die Ecke kam, die Eltern nicht gerade freudig begrüßen: Alleine nach Indien zu reisen, die Kündigung eines festen Jobs ohne einen neuen zu haben und einen festen Job gegen die Selbstständigkeit einzutauschen. Meine Eltern haben mich viele Jahre nicht nur finanziell unterstützt, so dass ich gleich zwei Mal studieren konnte, sondern stehen mir auch heute noch emotional unterstützend zur Seite. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.

Was tust du für die Gesellschaft?

Als ehrenamtliche Mentorin in Organisationen wie MentorMe und als Leadership Coach und Trainerin ist es meine Mission, Menschen zu unterstützen, bewusst Verantwortung für sich zu übernehmen, so dass sie ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen leben können. In einer Welt in der fast alles möglich zu sein scheint, ist es wichtig, zu wissen, wohin die eigene Reise gehen soll.  Vor allem in unruhigen Zeiten wie diesen ist innere Stabilität sehr bedeutsam, um von außen nicht ständig getrieben zu werden. Ich zeige meinen Mentees und Coachees, wie sie durch eine gesunde Selbstführung dafür sorgen können, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

In einem Satz: Behandle jede*n so, wie er*sie behandelt werden möchte. Diese Erkenntnis hat mir vor allem als Führungskraft sehr geholfen, denn nicht jede*r möchte geführt werden, wie ich es als Mitarbeiterin immer geschätzt habe. Meine Vorgesetzten haben mir viel Raum gegeben, so dass ich mich und meine Themen frei entwickeln konnte. Dabei galt für mich: Solange ich keine Rückmeldung erhalte, ist alles top. Mit Leidenschaft und voller Überzeugung habe ich zu Anfang auf diese Art mein Team geführt, um festzustellen, dass sich einige Mitarbeiter*innen anstelle von Freiraum mehr Anerkennung in Form von Feedback wünschen. 

Hierzu kann ich das Buch „Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation“ von Gary Chapman nur empfehlen, weil es einleuchtend beschreibt, auf welch unterschiedliche Art und Weise Wertschätzung und Anerkennung gezeigt und empfangen werden kann.

Wer war dein\*e wichtigste\*r Mentor\*in und warum?

In meiner Jugendzeit habe ich das große Glück gehabt, von einem Mentor künstlerisch begleitet zu werden. Neben der sehr stärkenorientierten Erziehung meiner Eltern habe ich über zehn Jahre eine indidviduelle Förderung erhalten, von der ich noch heute profitiere. Mein Mentor hat mich darin bestärkt über den Rand hinaus zu malen, Neues auszuprobieren und Ich sein zu dürfen. Durch ihn habe ich die unglaubliche Chance gehabt, meine Bilder in Ausstellungen zu präsentieren und zu verkaufen und schließlich an der Fachhochschule für Gestaltung studieren zu können. Dies ist eine großartige Motivation für mich selber als Mentorin meine Mentees in ihrem Ich zu stärken.

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Ich hatte weniger einen Tiefpunkt in meinem Leben, sondern rückblickend vielmehr einige kleinere Krisen. Eine war davon auf jeden Fall die Jobsuche, nachdem ich meine erste Feststellung gekündigt habe. Ich war mir damals recht sicher, schnell einen neuen Job finden zu können. Doch dem war nicht so. Die vielen Absagen, die per E-Mail reinkamen, haben mich sehr frustriert und an meinem Selbstwert genagt. Damals hat meine Meditationslehrerin zu mir gesagt: „Du hast eine Absage bekommen? Na, das ist doch prima. Das heißt, dass etwas viel besseres auf dich wartet.“ Ich konnte es ihr damals nicht so recht glauben, doch sie sollte Recht behalten. Das hat mir gezeigt, wie bedeutsam tiefes Urvertrauen ist – das Vertrauen, dass es gut ausgehen wird. Auch wenn es dafür manchmal etwas Zeit, Geduld und auch Tränen braucht.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?