Teaminterview mit unserer Head of Community

Teaminterview mit unserer Head of Community

An dieser Stelle lernt ihr unsere Teammitglieder jeden Monat etwas besser kennen. Heute unsere Community Lead Nadine Hennig.

 

Warum und wie bist du zu MentorMe gekommen?

MentorMe und ich – das muss Schicksal gewesen sein. Ich habe MentorMe gebraucht und MentorMe mich. Ich hatte durch Corona meine vorherige Anstellung verloren und das hat eine große und schmerzliche Lücke in meinem Leben hinterlassen. Kurz gesagt: Gut ging es mir nicht. Nach meiner spontanen Bewerbung im Februar 2021, war ich knapp eine Woche später dann bei MentorMe eingestellt. Und seitdem die glücklichste Head of Community der Welt. Und nach wie vor bin ich noch unglaublich dankbar für die Chance, die unsere Gründerin Karin, mir gegeben hat. Denn ich war eine absolute Quereinsteigerin. Aber hier fühle ich mich endlich angekommen und zu Hause!

 

War Female Empowerment für dich schon immer selbstverständlich? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Ich komme ursprünglich aus dem Eventbereich und habe oft gemerkt wie schwer man es als Frau hat. Wie oft wir uns noch mehr beweisen müssen, weil uns nichts zugetraut wird. Wie oft wir doppelt so hart arbeiten müssen. Deswegen ist es für mich schon immer eine Herzensangelegenheit andere Menschen zu unterstützen, Erfahrungen und Ratschläge weiterzugeben. Besonders wenn es sich um Anhänger*innen einer marginalisierten Gruppe handelt. Und ich bin dankbar, dass mich selber in meinem Leben schon viele, tolle Mentor*innen begleitet haben, die an mich geglaubt haben. Daher weiß ich aus eigener Hand wie kostbar Mentoring ist.

 

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Ich liebe die Kommunikation mit unseren Mentees, Mentor*innen, Partner*innen und Interessierten. Aber auch die Kommunikation innerhalb unseres wunderbaren Teams! Inzwischen genieße ich es auch, mir Strategien auszudenken, wie das Community Management noch stärker wird, wir unsere Community-Mitglieder noch mehr unterstützen können und das ganze MentorMe-Schiff noch größer machen können. Denn Mentoring WIRKT. Und das will ich am liebsten der ganzen Welt zeigen.

 

Was machst du zum Ausgleich neben der Arbeit? Was hilft dir beim Abschalten? Was macht dir Spaß?

Ganz ehrlich, der MentorMe-Alltag kann auch manchmal sehr stressig sein. Deswegen ist es für mich wichtig, gut auf mich zu achten. Ich mache Yoga und meditiere, verbringe Zeit mit meinen Schmusekatzen zu Hause und genieße tiefe Gespräche mit meinen Freund*innen. Und am Wochenende packe ich meine Tasche und springe hinter das ein oder andere DJ-Pult, um alle auf dem Dancefloor zum Tanzen zu bringen. Für mich auch eine Art der Kommunikation. Außerdem unterstütze ich einen Kulturverein Mecklenburg-Vorpommern mit ehrenamtlicher Arbeit rund ums Thema Festivalproduktion und Artist-Care.

 

Wo siehst du dich in fünf Jahren? 😉 Nein, aber in welche Richtung würdest du dich gerne persönlich oder beruflich noch weiterentwickeln?

Natürlich sehe ich mich in fünf Jahren noch bei MentorMe. Ich wünsche mir ein großes Team, mit dem ich zusammenarbeiten darf, denn Führung macht mir wahnsinnig Spaß. Deswegen ist es auch mein großer Wunsch bzw. mein Ziel, eine richtig gute Führungskraft zu werden. Daran arbeite ich gerade mit meiner wunderbaren Mentorin Barbara. Persönlich möchte ich noch resilienter und entspannter werden, sodass ich noch mehr in mir ruhen kann.

 

Hast du irgendein Geheimnis, eine Eigenschaft oder ein Guilty Pleasure, die man bei dir nicht vermuten würde – die du aber unserer Community jetzt ganz exklusiv verrätst?

Ich stehe total auf saure Gurken. Mein ganzer Kühlschrank ist voll davon, weil ich immer alle Sorten, die ich noch nicht kenne, ausprobieren muss.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit, liebe Nadine!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten und Teams aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. Du bist Mentee oder Mentor*in bei MentorMe Germany und möchtest auch an dieser Reihe mit deinem Match teilnehmen, dann komm gern auf uns zu!

Du möchtest auch Teil unserer Community werden? Das freut uns sehr! Hier kannst du dich als Mentee sowie als Mentor*in anmelden!

Teaminterview mit unserer Gründerin Karin Heinzl

Teaminterview mit unserer Gründerin Karin Heinzl

In den nächsten Wochen und Monaten möchten wir an dieser Stelle unsere Teammitglieder gerne etwas näher vorstellen. Wir fangen an mit unserer Gründerin: Karin Heinzl.

 

Hättest du jemals gedacht, dass MentorMe so groß wird? Hattest du finanzielle Ängste und Zweifel bei der Gründung und wie bist du mit ihnen klargekommen? Was glaubst du, hat dich bei der Gründung angetrieben bzw. gehalten?

Ich hätte ehrlich nicht geglaubt, dass MentorMe so groß wird. Ich bin an die Gründung naiv aber mutig herangegangen. Ich dachte mir: „Vielleicht gibt es andere Frauen, die sich wie ich auch eine*n Mentor*in wünschen. Ich ahnte, dass nicht nur ich mich im Job manchmal planlos und allein fühlte und mich weiterentwickeln wollte. Und ich spürte sehr wohl das Potential, aber wenn alle um dich sagen: „Das wird nichts. Du wirst keine Mentor*innen finden“, dann zweifelst du selbst natürlich auch. Da ich im 1. Gründungsjahr parallel arbeitete, waren es weniger die finanziellen Sorgen, die mich plagten. Vielmehr war es der Erfolgsdruck der ersten Jahre, der schwer auf meinen Schultern lastete. Erst als klar war, dass immer mehr Frauen MentorMe nutzen wollen, dass sich immer mehr Menschen als Mentor*innen engagieren wollen, dass immer mehr Unternehmen mit uns zusammenarbeiten wollen, ging dieser Druck. An seine Stelle trat die Gewissheit, dass MentorMe eine Berechtigung hat und mehr noch: dass MentorMe einen wahren Impact durch und in Menschen erzeugt. Was mich angetrieben hat: Leidenschaft, Durchhaltevermögen und der Wunsch zu beweisen, dass auch ich Großes leisten und vollbringen kann.

 

War Female Empowerment für dich schon immer selbstverständlich? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Schwierige Frage. Die leichte und politische Antwort wäre nun: natürlich! Aber so war es früher oder zumindest in meinem Umfeld nicht. Ich glaube sogar, weil ich in meinem beruflichen Leben vor MentorMe kein Female Empowerment erlebte, zog es mich in diese Richtung. Manchmal ist das Leben Magie. Manchmal sind es aber auch rationale Beweggründe, die Entscheidungen nach sich ziehen. Bei MentorMe wollte ich primär Menschen die Möglichkeit geben, Unterstützung zu finden. Aber, ich kannte die Sorgen und Hürden von Frauen besser, da ich sie selbst erlebte. Und so wurde MentorMe dieser wunderbare Safe Space FÜR Frauen, von Frauen UND Männern.

 

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Die Menschen im Team und in der MentorMe Community, die Abwechslung in meiner täglichen Arbeit, die Herausforderungen (weil ich nur an ihnen wachse), die Selbstbestimmung (die ich als „Gründerin und Geschäftsführerin“ habe) und die Kreativität (die sich in unserem Streben zeigt, mit kleinem Budget und Ressourcen, Mentoring und MentorMe in die Welt zu tragen).

 

Was machst du zum Ausgleich neben der Arbeit? Was hilft dir beim Abschalten? Was macht dir Spaß?

Ich liebe es, Dokumentationen anzuschauen und ich liebe es, Essen zu gehen und zu reisen, wobei ich die letzten beiden Dinge momentan durch meine zwei kleinen Kinder viel zu selten machen kann. Aber das kommt wieder!

 

Wo siehst du dich in fünf Jahren? 😉 Nein, aber in welche Richtung würdest du dich gerne persönlich oder beruflich noch weiterentwickeln?

Ich wünsche mir ein gesundes Verhältnis von Arbeiten und Leben und Erfüllung in meiner Arbeit und in meinem Privaten, ein weiterhin starkes und leidenschaftliches MentorMe-Team, gesunde und fröhliche Kinder, Zeit und Geld, um die Welt zu bereisen, und einen Garten, in dem ich Ruhe finde, die Vögel zwitschern höre und bei einem Glas Matcha Latte die Bewegungen der Blätter und des Lichts beobachten kann.

 

Hast du irgendein Geheimnis, eine Eigenschaft oder ein Guilty Pleasure, die man bei dir nicht vermuten würde – die du aber unserer Community jetzt ganz exklusiv verrätst?

Ich habe einen Ordnungstick: bei mir ist es zu Hause immer aufgeräumt, weil ich Klarheit und Struktur brauche, um sowohl gut arbeiten als auch mich entspannen zu können.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit, liebe Karin!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten und Teams aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. Du bist Mentee oder Mentor*in bei MentorMe Germany und möchtest auch an dieser Reihe mit deinem Match teilnehmen, dann komm gern auf uns zu!

Du möchtest auch Teil unserer Community werden? Das freut uns sehr! Hier kannst du dich als Mentee sowie als Mentor*in anmelden!

Interview mit Frances Gadacz, Associate Partner bei Sopra Steria

Interview mit Frances Gadacz, Associate Partner bei Sopra Steria

Eines unserer Partnerunternehmen ist Sopra Steria und wir hatten das Vergnügen,Frances Gadacz zu den Themen Mentoring, Karriere und vielem mehr zu Interview.

MentorMe-Partnerschaftsprogramm: Empowerment von Frauen ist nicht nur en vogue und dient der Frauenquote. Vielmehr ist die Förderung von Frauen für Arbeitgeber wichtig, um Gleichstellung und Vielfalt zu leben und gut ausgebildete weibliche Arbeitssuchende zu rekrutieren. Mit MentorMe gehen Arbeitgeber den Weg einer innovativen Recruiting- und Personalentwicklungsstrategie. Sie leben CSR und Vielfalt. Sie erreichen ein attraktives Employer Branding und gewinnen und binden die besten weiblichen Mitarbeiter im War of Talents. Mit MentorMe unterstützen sie Frauen bei der Gestaltung ihrer Karriere, übernehmen soziale Verantwortung und geben ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich als Mentoren zu vernetzen und junge Talente für ihr Unternehmen zu entdecken.

Wie empowert euer Unternehmen seine Mitarbeiter*innen?

Sopra Steria SE fördert das Empowerment seiner Mitarbeiter*innen durch eine offene und inklusive Unternehmenskultur, die den kreativen Austausch und die individuelle Entfaltung unterstützen. Zudem bietet Sopra Steria SE kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten und gezielte Karriereentwicklungen, um das Potenzial jedes Einzelnen zu entfalten, z.B. wurde ein eigenes Female Talent Programm für unsere Mitarbeiterinnen aufgesetzt. Zusätzlich werden partizipative Entscheidungsprozesse gefördert, um Mitarbeiter*innen in die Gestaltung der Unternehmensrichtung einzubeziehen und ihre Beteiligung zu stärken.

 

Wie profitieren euer Unternehmen und die Mitarbeiter*innen von der Partnerschaft mit MentorMe?

Die Partnerschaft mit MentorMe eröffnet Sopra Steria SE und seinen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, von externen Fachkenntnissen und unterschiedlichen Perspektiven zu profitieren. Das erweitert die Kompetenzen unserer Teams und die kreative Lösungsfindung ungemein. Durch den gezielten Austausch werden Soft Skills wie Kommunikation und Leadership gestärkt, was für eine ganzheitliche berufliche Weiterentwicklung unglaublich wichtig ist. Insgesamt trägt die Zusammenarbeit mit MentorMe dazu bei, eine lernende Organisation zu etablieren, die agil auf Veränderungen reagieren kann. Zudem werden die individuellen und kollektiven Stärken der Mitarbeiter*innen gestärkt. Einer der wichtigsten Aspekte der Partnerschaft ist, dass, die Mentor:innen bei MentorMe unterschiedliche Werdegänge mit sich bringen. Dies ermöglicht unseren Mitarbeiter*innen sich nach ihren Stärken und beruflichen Schwerpunkten die perfekten Mentor*innen auszuwählen, sodass sie in ihrer Individualität und Authentizität gefördert werden können.

 

Welche Bedeutung hat Mentoring für dich und/oder euer Unternehmen/Team? 

Sopra Steria hat ein eigenes internes Mentoring-Angebot im Rahmen des Female Talent Programms, sodass die Teilnehmer*innen nicht nur durch regelmäßige Trainings begleitet werden, sondern auch von der Erfahrung und dem Austausch unserer Senior-Kolleg*innen. An vielen weiteren Stellen (bspw. unserem Entwicklungsprogramm SHAPE) empfehlen wir die Nutzung von Mentoring und fördern dies durch cross-divisionale Vernetzungsmöglichkeiten. Dabei gehen die Mitarbeiter*innen selbständig auf eine*n gewünschte Mentor*in zu und führen das Mentoring eigenständig durch.  Darüber hinaus arbeiten wir mit einem Cross-Mentoring Anbieter zusammen, um einzelnen Kolleg*innen die Möglichkeit des Mentorings außerhalb des Unternehmens zu bieten.

 

Wer war dein*e wichtigste*r Mentor*in und warum?

Meine wichtigste Mentorin war und ist meine Mutter. Sie ist eine unschätzbare Bereicherung in meinem Leben, da sie mir nicht nur bedingungslose Liebe und Unterstützung bietet, sondern auch ihre offene Weltperspektive und Weisheit mit mir teilt. Einfach unglaublich! Ihr ging es stets darum.  mein Selbstvertrauen aufzubauen und zu stärken, damit ich mein Leben gut meistern und beruflichen Ziele erreichen konnte. Ihre Rolle als Mentorin geht weit über das Offensichtliche hinaus. Meine Mutter ist damit eine inspirierende und besondere Persönlichkeit für mich und meinem Umfeld.

 

Warum würdest du dich entscheiden, Mentee oder Mentor zu sein?

Letztendlich habe ich mich dazu entschieden eine Mentorin zu werden, da ich so meine eigenen beruflichen Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben kann. Ich kann aufstrebenden Talenten helfen sie auf ihrem beruflichen Weg und in ihrer persönlichen Weiterentwicklung unterstützen. Durch diese Rolle kann ich nicht nur das Wachstum und die Entwicklung anderer fördern, sondern auch meine eigenen Führungsfähigkeiten und pädagogischen Fertigkeiten stärken. Als Mentorin trage ich zur Entwicklung der nächsten Generation von Talenten bei und hinterlasse einen nachhaltigen positiven Einfluss in meiner Branche und Gesellschaft. Mentoring ist für mich keine Einbahnstraße und ich bin als Mentorin bei Sopra Steria SE und MentorMe sehr gerne aktiv dabei.

 

Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt? Inwieweit kann dies die Gesellschaft als Ganzes inspirieren?

Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle bei der Förderung von Vielfalt, indem sie eine integrative Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeiter unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven geschätzt und respektiert werden. Dies fördert Innovation, Kreativität und verbessert die Unternehmensleistung. Darüber hinaus tragen vielfältige Teams zur Stärkung des Images und der Reputation des Unternehmens bei, ziehen vielfältige Talente an und helfen dabei, den rechtlichen Anforderungen und ethischen Standards gerecht zu werden. Unternehmen sollten daher proaktiv Vielfalt und Inklusion fördern, um langfristigen Erfolg und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

Diese Erfahrungen tragen die Menschen dann häufig in ihr privates Umfeld, sodass auch dort eine Weiterentwicklung stattfinden kann.

 

Wie fördert ihr im Unternehmen Vielfalt am Arbeitsplatz?

Seit 2018 ist das Thema Diversity eine unserer Managementprioritäten und seit letztem Jahr Teil unserer Unternehmensstrategie, weshalb wir uns für den Aufbau einer Diversity & Inclusion Manager*innen-Stelle sowie einem festen Gremium mit aktuell vier Mitgliedern entschieden haben. Diese arbeiten mit Unterstützung unseres D&I Sponsors aus dem Top-Management kontinuierlich am Thema zu Diversity & Inclusion (D&I). Ziel ist es, alle Mitarbeitenden hierauf aufmerksam zu machen, ein Bewusstsein für die Relevanz und mögliche eigene Privilegien zu schaffen und sie dazu zu befähigen, selbst aktiv an der Gestaltung einer inklusiven Arbeitskultur mitzuarbeiten. Momentan fokussieren wir uns neben dem Thema Frauenanteil auf die Dimensionen „Kultur & Sprache“, „Genderidentität & sexuelle Orientierung“ und „Körperliche & geistige Fähigkeiten“.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit praktischen Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt gemacht, die sich von bloßen Absichtserklärungen unterscheiden?

Für mich ist es sehr wichtig einen „Safe Space“ für meine Mitarbeiter*innen zu kreieren. Dieser fördert ein vertrautes Umfeld und eine offene Fehlerkultur. Meine Erfahrung damit ist bisher sehr positiv und ermöglicht jedem meiner Mitarbeiter*innen sich eigenständig und umfangreich einzubringen. Diesen „Safe Space“ versuche ich auch außerhalb meines Teams zu etablieren, wie z.B. durch meine Teilnahme an einer Abendveranstaltung im Rahmen unseres Female Talent Programmes. Hier wurden mir von den Teilnehmerinnen insgesamt 10 Fragen zu meinem beruflichen Werdegang und Erfahrungen gestellt und wir konnten uns intensiv austauschen. Ich bin der Meinung, dass solch ein Austausch essenziell für mich als FK ist, da ich auf diese Weise in unsere Organisation reinhören und mich für die Vielfalt im Unternehmen einsetzen kann.

Was ist ein gutes Beispiel für gelebte Vielfalt?

Ein gutes Beispiel für gelebte Vielfalt ist ein Unternehmen, das eine vielfältige Belegschaft aus unterschiedlichen Geschlechtern, ethnischen Hintergründen, Altersgruppen und kulturellen Herkünften aktiv fördert und integriert.

 

Was sind die größten Hindernisse beim Aufbau eines vielfältigen Teams und bei der Diversifizierung eurer Workforce?

Es erfüllt mich mit Stolz zu verkünden, dass innerhalb meiner Teams kaum Hindernisse bezüglich Diversität existieren. Die Zusammensetzung meiner Teams ist äußerst vielfältig und Sopra Steria SE bietet umfassende Möglichkeiten, berufliche Verpflichtungen mit den unterschiedlichen Lebenssituationen unserer Mitarbeiter*innen in Einklang zu bringen.

Quoten sind im Moment wichtig, weil wir es mit strukturellen Problemen zu tun haben. Aber inwieweit können Frauen selbst ins Handeln kommen, um etwas zu bewirken und den Wandel voranzutreiben? 

Frauen können aktiv den Wandel vorantreiben, indem sie ihre Stärken früh erkennen, entwickeln und sichtbar machen, sowie gezielt in ihre berufliche Weiterentwicklung investieren, indem sie ihr Netzwerk aufbauen, Mentoring suchen und sich für ihre zukünftigen Rollen und Verantwortlichkeiten einsetzen. Infolgedessen erhalten Frauen die Möglichkeit, etablierte Strukturen zu hinterfragen und als inspirierende Leitbilder für andere Frauen zu agieren, um nachhaltige Veränderungen in verschiedenen Bereichen herbeizuführen.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.

Interview mit Isabelle Peter, Senior Delivery Manager – Orphoz Germany

Interview mit Isabelle Peter, Senior Delivery Manager – Orphoz Germany

Eines unserer Partnerunternehmen ist Orphoz Germany und wir hatten das Vergnügen, Isabelle Peter zu den Themen Mentoring, Karriere und vielem mehr zu interviewen.

MentorMe-Partnerschaftsprogramm: Empowerment von Frauen ist nicht nur en vogue und dient der Frauenquote. Vielmehr ist die Förderung von Frauen für Arbeitgeber wichtig, um Gleichstellung und Vielfalt zu leben und gut ausgebildete weibliche Arbeitssuchende zu rekrutieren. Mit MentorMe gehen Arbeitgeber den Weg einer innovativen Recruiting- und Personalentwicklungsstrategie. Sie leben CSR und Vielfalt. Sie erreichen ein attraktives Employer Branding und gewinnen und binden die besten weiblichen Mitarbeiter im War of Talents. Mit MentorMe unterstützen sie Frauen bei der Gestaltung ihrer Karriere, übernehmen soziale Verantwortung und geben ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich als Mentoren zu vernetzen und Talente für ihr Unternehmen zu entdecken.

Welche Bedeutung hat Mentoring in deinem beruflichen Alltag für dich?

Mentoring ist ein zentraler Aspekt unserer Unternehmensphilosophie. Das persönliche Wachstum und Lernen stehen bei uns im Mittelpunkt. In meiner Rolle als Projektleiterin ist Mentoring ein zentraler Bestandteil meines Arbeitsalltags und ich nehme mir regelmäßig die Zeit für die Entwicklung meiner Teammitglieder. Wir lernen im Team voneinander und durchleben alle, mit zunehmender Verantwortung, einen dynamischen und spannenden Wachstumsprozess. Besonders wichtig ist mir, die Balance zu finden, meinen Kolleg:innen den Raum zu geben, eigene Fehler machen zu können und daraus zu lernen, aber ihnen trotzdem zu jedem Zeitpunkt mit meinem Rat als Mentorin zur Seite zu stehen.

 

Wer war dein*e wichtigste*r Mentor*in und warum?

In meinem Leben gab es zwei Personen, die mich geprägt haben und wichtige Mentorinnen waren. Zum einen meine Lehrerin in der Schulzeit und zum anderen die Partnerin bei meinem ersten Projekt bei Orphoz.

Meine Lehrerin hat mich stets darin bestärkt, den Weg zu gehen, den ich heute eingeschlagen habe – wofür ich ihr sehr dankbar bin. Auf diesem Weg bin ich dann einer weiteren Person begegnet, die mich in jederlei Hinsicht sehr stark geprägt hat. Obwohl ich neu in der Firma war, wurden meine Meinung und meine Ideen von ihr immer sehr wertschätzend aufgenommen. Sie hat sich auch in intensiven Projektphasen Zeit genommen und meine Vorschläge berücksichtigt – und war dabei stets auf Augenhöhe mit mir.

 

Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt? Inwieweit kann dies die Gesellschaft als Ganzes inspirieren?

Unternehmen sollten bei der Förderung von Vielfalt vor allem glaubwürdig, authentisch und konkret sein. Daten sind – ganz im Gegensatz zum Bauchgefühl – immer ein guter Indikator dafür, ob einzelne Maßnahmen und gesteckte Ziele erreicht wurden.

Mein Wunsch ist, mehr Diversität auf Führungsebenen zu fördern und diese aktiv voranzutreiben. Aktuell liegt der Fokus sehr stark auf Gender-Diversity, was ich auch sehr wichtig finde. Jedoch würde ich mir persönlich ebenfalls wünschen, auch das Thema sozialer Aufstieg mehr in den Mittelpunkt zu stellen und Erstakademiker:innen zu fördern. Große Konzerne sowie mittelständische Unternehmen können hierbei richtungsweisend sein und durch konkrete Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeiter:innen mit unterschiedlichsten Hintergründen eine Vorbildfunktion einnehmen.

 

Wie lebst du persönlich Vielfalt und was ist für dich ein gutes Beispiel für Vielfalt?

Eine wertschätzende Kommunikation mit meinen Mitmenschen gehört für mich zu meinem Alltag dazu. Dabei versuche ich jeden Tag darauf zu achten, nicht in „Schubladen“ zu denken und mögliche Biases zu hinterfragen. Ich möchte dadurch ein Vorbild für jüngere Kolleg:innen sein, so wie es meine Mentor:innen für mich sind und waren.

Mein höchster Wert ist, dass jeder Person die entsprechende Wertschätzung entgegen gebracht wird, die man selbst erfahren möchte. Das bedeutet auf der einen Seite, dass Führungskräfte eine offene Kommunikationskultur schaffen müssen und auf der anderen Seite, dass jede:r die Verpflichtung hat seine oder ihre Stimme zu erheben. Innerhalb unserer Firma nennen wir dies die „Obligation to dissent“, die einen zentralen Wert in unserer Unternehmenskultur darstellt.

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.

Einstieg ins Coaching Business

Einstieg ins Coaching Business

Wir haben unsere MentorMe Mentor*innen Jessica Spingies und Nancy Meckert zum Interview eingeladen. Beide sind leidenschaftliche Coaches und haben unserer Community vor kurzem bei einem interaktiven Event ihren persönlichen Einblick zum Thema Einstieg ins Coaching Business gegeben. Aufgrund der großen Nachfrage haben wir Jessica und Nancy nun auch nochmal schriftlich interviewt!

Welche Ausbildung/Fortbildung könnt ihr empfehlen? Worauf sollte ich bei der Auswahl des Ausbildungsinstituts bzw. der Zertifizierung achten?

Jessica: Als ich auf der Suche nach einer passenden Ausbildung war, kaufte ich mir das Buch Ich will Coach werden“ von Brigitte Wolter. Ich kann es (unbezahlt) weiterempfehlen. Ich habe geprüft, was mir wichtig ist, wie viel ich investieren möchte und kann, und mit wem ich die Ausbildung absolviere – und mir über das Kursnet der Bundesagentur für Arbeit sowie über Empfehlungen einzelne Anbieter angesehen und Gespräche genutzt. Ich habe mich im Ergebnis für das ARTOP Institut der Humboldt Universität Berlin entschieden – und es nie bereut. Mit einigen Führungskräften aus der Ausbildung habe ich bis heute Kontakt und schätze den fachlichen und persönlichen Austausch zur Coaching-Praxis sehr.

Nancy: Mein Weg war ein ganz anderer. Ich habe mich ursprünglich für eine HR-Management-Ausbildung entschieden und dazu ein Coaching-Modul sowie eine Ausbildung in Systemischer Organisationsentwicklung und eine Trainerausbildung kombiniert. Erst im Lauf der Ausbildung habe ich entschieden, als systemische Coachin, Beraterin, Trainerin und Mentorin zu arbeiten.

Je nachdem, welches Ziel du verfolgst und wieviel du bereits mitbringst, können verschiedene Einstiegspunkte möglich sein. Möchtest du Coaching als Hauptschwerpunkt deiner Selbstständigkeit etablieren, würde ich auch eine umfangreichere Ausbildung an einem renommierten Institut, so wie es Jessica gewählt hat, empfehlen.


Welche Grundvoraussetzungen sollte man fürs Coaching mitbringen?


Jessica:
Coaching ist für mich ein Werkzeug, was jeder Mensch erlernen kann. Unabhängig von der beruflichen Rolle und dem Kontext hilft die Freude an Kommunikation, das Interesse für die Zusammenarbeit mit Menschen und die Fähigkeit, Menschen zu sehen, zu hören, zu spüren und ihnen bei der Klärung ihres Anliegens durch Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen.
Es geht um die menschliche Begegnung verbunden mit professionellen Fragen und Methoden. Wenn du Coaching als Berufung siehst, halte ich die lebenslange Entwicklung als wichtig.

Nancy: Für mich persönlich steckt im Coaching vor allem auch eine spezielle Haltung. Wie begegne ich Menschen, wie groß ist mein Interesse an deren Perspektive auf ihre Realität und wie sehr bin ich in der Lage, diese anzuerkennen und meine eigene zu hinterfragen und ggf. zurückzustellen.


Was waren eure größten Stolpersteine am Anfang und wie gelingt der Start ins Business?


Jessica:
Zunächst kam die Frage, ob ich mich als Coachin selbstständig mache oder Coaching in meiner angestellten Tätigkeit einfließen lasse. Ich entschied mich – dank Vorbildern – für die Gründung von FRAUEN. ZUKUNFT. CHANCEN. und stolperte in die nächste Herausforderung.
Die Positionierung und Sichtbarkeit mit meinen Angeboten in einer Zeit, in denen der Coaching-Markt explodierte und es bereits viele gute Angebote gab.
Ein dritter Stolperstein war für mich die Preisgestaltung und die Schärfung meiner Rolle. Als Angestellte sah ich mich als Dienstleisterin. Zu verstehen, dass ich als Coachin mit Menschen arbeite, die selbst ihre Ziele erreichen und ich sie begleite, das hat eine Weile gebraucht.
Ebenso das Mindset einer Unternehmerin zu entwickeln, dass eine professionelle ganzheitliche Begleitung von Menschen ihren Preis hat, ich wirtschaftliche agiere und einen klaren Rahmen stecke, zu mir und meinen Angeboten stehe und mit Neins auf dem Weg umgehen darf.
Geholfen hat mir eine Begleitung durch eine erfahrene Mentorin, ein Umfeld von Gleichgesinnten, Weiterbildungen und viele Try & Errors. Ich habe mir Zeit gegeben, in die Rolle hinein zu wachsen, Fehler zu machen und mich nicht zu vergleichen. Jeder Weg ist individuell.

Nancy: Neben Positionierung, der Frage wie ich eigentlich an Aufträge komme, welchen Preis ich dafür nehmen kann und sollte, welche anderen rechtlichen und bürokratischen Dinge es zu beachten gibt, war und ist meine Herausforderung immer noch die Vereinbarkeit und gleichzeitig die Abgrenzung von meiner Selbstständigkeit und meinem Privatleben. Da ich für mich und meine Herzensthemen arbeite, fällt es mir besonders schwer auch mal abzuschalten und Freizeit zu genießen, ohne mit den Gedanken im Business zu sein.


Habt ihr Tipps für Coaching als nebenberufliche Tätigkeit bzw. als nebenberuflichen Start?


Jessica:
Ich habe meine Selbstständigkeit nebenberuflich gestartet und hatte drei Herausforderungen:

  1. Mich zeitlich zu organisieren und jede Woche 3-5 Stunden einzuplanen. Zu Beginn investierte ich viel Zeit an den Wochenenden, später musste eine andere Lösung her.
  2. Rollenkonflikte – mein Umfeld reagierte auf meine Teilgründung und beobachte mich genau – es war anfangs schwer für mich, sichtbar zu sein und alle Rollen in Einklang zu bringen.
  3. Meinen hohen Anspruch gerecht zu werden – ich konnte nie so richtig loslegen und mir fehlte das Umfeld von Gleichgesinnten. Ich hatte Angst vor Anfragen, weil ich nicht wusste, wie ich sie noch unterbringen kann, ohne meine Freude, Leichtigkeit und Entspannung zu verlieren.

Mein Tipp: Mach dir klar, wo du hinwillst und erarbeite dir Fokus, Struktur und klare Grenzen. Und konzentriere dich nicht auf viele, sondern immer auf deine eine nächste Klientin. Mir haben zudem zu Beginn Kooperationen mit Coaching-Plattformen und Bildungsanbietern geholfen, so habe ich direkt Geld verdient und konnte mein Marketing entspannter angehen.


Wie gewinne ich Kund*innen? Welche Marketingstrategien könnt ihr empfehlen? Wie werde ich sichtbar, auch wenn ich noch keine Reichweite online habe?


Jessica:
„Was braucht meine Zielkundin heute und wie kann ich für sie da sein?“, diese eine Frage hilft mir bis heute meine Angst vor Sichtbarkeit zu überwinden und für die eine nächste Klientin einen nächsten Schritt zu tun. Sichtbar zu sein, das kannst du auf unterschiedliche Weise. Finde heraus, welche dir und deiner Kundin Spaß macht und erlaube dir deine Reise.
In meinem ersten Jahr verzichtete ich z.B. auf eine Webseite und sprach einfach mit meinem Umfeld darüber, was ich im Coaching mache, wem ich helfen kann und sprach potentielle Kundinnen direkt an. Ich lernte sie kennen, baute Vertrauen auf, sprach mit ihnen über ihre Ziele, Herausforderungen und machte ihnen auf Wunsch ein Angebot. Irgendwann kam eine Webseite, ein Newsletter, ein Buchungsshop und Beiträge in Netzwerken, bei Kooperationspartnern und auf meinem YouTube Kanal dazu. Wichtig ist, deine Ressourcen im Blick zu behalten, dich klar auf 2-3 Wege zu fokussieren und flexibel Neues auszuprobieren.


Welche Netzwerke sind empfehlenswert?


Jessica:
Seit 2019 engagiere ich mich bei MentorMe und im Netzwerk Chancen. Als Mentee und Mentorin gleichermaßen – und kann beide Netzwerke weiterempfehlen. Ebenso hilfreich ist für mich das Alumni-Netzwerk meines Ausbildungsinstitutes ARTOP – dort besuche ich regelmäßig Kolloquien zur Systemischen Beratung und Coaching-Praxis.
Ich höre gern Podcasts, lese Bücher und Fachzeitschriften wie die NEUE NARRATIVE und habe mir ein Google Alert für meine Interessenfelder angelegt.
Ich besuche 1-2 Live-Events und Retreats im Jahr. Ich nutze vereinzelt Mentorings, Coachings und Masterminds mit Frauen, mit denen ich Ziele teile und mich unterwegs unterstütze. Mit der Zeit baust du dir selbst ein informelles Netzwerk mit Menschen auf – und hast eher wieder die Herausforderung es zu priorisieren und deine Ressourcen im Blick zu behalten.
Coaching ist für mich eine anspruchsvolle Energie-Arbeit. Zu meinem Netzwerk gehören deshalb neben Menschen, die mich in meiner Körper- und Energiearbeit unterstützen, natürlich mein Lebenspartner und richtig gute Freunde – auch außerhalb der Coaching-Szene.


Habt ihr auch Tipps für introvertierte Coaches?


Jessica:
Deine Introvertiertheit als deine Stärke feiern. Dich von Erwartungen im Außen zu lösen und deinen eigenen Weg finden, dich auszudrücken und Menschen zu begleiten.
Daran zu glauben, dass es die Menschen gibt, die genau dich und deine introvertierte Art schätzen und sich deshalb für dich entscheiden. Und neue Erfahrungen einladen mit extrovertierten Menschen, die Räume für dich und andere aufmachen. #Diversitymatters
Ich bin vielbegabt und hochsensibel – mir hilft heute mein Leben und Alltag zyklisch zu sehen und mich und meine Bedürfnisse alle gleichermaßen wichtig zu nehmen. Die Selbstständigkeit bietet mir die idealen Rahmenbedingungen – ich entscheide, was ich wann mache und anbiete.


Wie geht ihr mit dem Henne-Ei-Problem um? Klienten möchten Erfahrung, Erfahrung erfordert Klient*innen? Ab wann wird man ernst genommen?


Jessica
: Ich habe mich im Alter von 30 Jahren im Coaching selbstständig gemacht und war bereits in meiner Anstellung Aussagen wie diese gewohnt. Das Wichtigste ist, wie du über dich denkst, es fühlst und nach Außen trittst. Verschaffe deinem Gegenüber einen Überblick über deine Erfahrungen und Kompetenzen und lade sie ein, mit dir zu arbeiten und bringe ein, welche Vorteile das für sie hätte. Und denke daran, dass auch in Gesprächen prüfen darfst, ob du mit dem Menschen zusammenarbeiten möchtest.
Ein Nein bedeutet oft „noch nicht.“, diese Haltung hilft dir, Dinge sein zu lassen wie sie sind. Ebenso dich nicht entmutigen lassen und dich zu fragen: „Wie geht’s noch leichter als jetzt?“ und dann deiner Intuition folgen – es gibt immer einen Weg für dich und deine Ziele.
Einige Coaches starten unentgeltlich – das empfehle ich nicht! Wenn du dir unsicher bist, starte mit einem Honorar und steige dich über die Zeit. So lernst du zu Beginn zu verkaufen.


Es gibt so viele Coaches — wie hebe ich mich von der Masse ab? Wie finde ich meine Nische?


Jessica:
Du hebst dich von anderen ab, indem du dich so zeigst, wie du bist und immer mehr von den Dingen loslässt, die nicht zu dir gehören. Das klingt total einfach, ist es aber nicht. Denn wir alle haben bewusste wie unbewusste Glaubenssätze und Prägungen, die es erst aufzubrechen gilt. Als Coachin bewegst du dich auf einem dynamischen Markt voller Extreme, du beobachtest Entwicklungen und Trends und lässt dich von Vorbildern inspirieren und von ihren Erfolgsgeschichten manchmal auch verunsichern. Ich empfehle dir, deinen authentischen Mittelweg zu finden, dich zu positionieren und statt Strategien permanent zu wechseln, einmal länger an deinem Weg daran zu bleiben und deine Erfolge unterwegs zu sehen und zu feiern.
Deine Nische kannst du selbst definieren oder so wie bei mir, einfach auf deinem Weg herausfinden. In dem du mit möglichst vielen Menschen arbeitest und in der Zusammenarbeit und mit ihrem Feedback herausfindest, bei welchem Problemen du ihnen wie konkret hilfst. Einiges Coaches entwickeln mit der Zeit eigene Methoden und Konzepte, die sie in verschiedenen Coaching-Formaten anbieten. Andere arbeiten sehr individuell und intuitiv.
Wichtig für deine Sichtbarkeit ist, dass Menschen wissen, worum es bei dir geht und wann sie bei dir richtig sind und wann nicht. Wie spitz du dich aufstellst, entscheidest du. Ich beispielsweise entwickle mich schnell weiter und wachse mit meinem Umfeld – sodass ich mich nie spitz aufgestellt habe, sondern einfach das gemacht habe, was mir gerade Freude macht, wobei ich anderen Menschen helfen und mit meinen Stärken unterstützen kann.


Was ist für einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg als Coach*in wichtig?


Jessica:
Deine Definition von Erfolg zu schreiben. Und zu wissen, dass du sie ändern darfst.

Nancy: Dich kontinuierlich weiterzuentwickeln, dir deine Erfolge und Meilensteine bewusst zu machen und zu feiern und bestenfalls eine Handvoll Gleichgesinnte, die dich begleiten und mit denen du im Austausch bist zum gegenseitigen Unterstützen, Challengen und Inspirieren.


Wie finde ich den richtigen Honorarschlüssel?


Jessica:
Frage dich, wie viel du verdienen und wie du mit deinen Kundinnen arbeiten möchtest, was in deinem Alltag realistisch ist und gestalte danach dein Angebot und Preis so aus, dass es sich leicht und gut anfühlt.
Hilfreich sind auch Jahresanalysen z.B. von RAUEN, die die marktüblichen Honorare beleuchten. Wichtig ist, welche Haltung du zu deinem Angebot hast und wo du dich mit deinem Wissen, Erfahrungen und Stärken positionierst – im Coaching ist die Preisspanne enorm. Je nachdem, welche Zielgruppe du bedienst und zu welchen Ergebnissen du sie begleitest.
Ich achte darauf, dass meine Honare mich nicht über- und unterfordern und bleibe im Gespräch mit den Menschen offen und flexibel für Lösungen, z.B. Ratenzahlungen. Über das Netzwerk MentorMe begleite ich jährlich eine Frau ehrenamtlich.


Was gefällt euch am besten an eurem Beruf?


Jessica:
Dass ich Menschen individuell dabei unterstützen kann, ihre Ziele zu erreichen und mich mit jeder Begegnung, mit jeder Erfahrung selbst als Mensch und Coachin weiterentwickle.

Nancy: Das Gefühl einen positiven Impact auf den Lebensweg eines Menschen zu haben und der Moment, wenn mein Gegenüber im Sprechen plötzlich die eigenen Lösungen und Erkenntnisse ganz klar vor Augen sieht.

 

Vielen Dank für eure Zeit und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.

Aus dem Partnernetzwerk: Interview mit Dr. Karen Neuhaus von Bain & Company

Aus dem Partnernetzwerk: Interview mit Dr. Karen Neuhaus von Bain & Company

Eines unserer Partnerunternehmen ist ist Bain & Company und wir hatten das Vergnügen, Dr. Karen Neuhaus zu den Themen Mentoring, Karriere und vielem mehr zu interviewen. 

MentorMe-Partnerschaftsprogramm: Empowerment von Frauen ist nicht nur en vogue und dient der Frauenquote. Vielmehr ist die Förderung von Frauen für Arbeitgeber wichtig, um Gleichstellung und Vielfalt zu leben und gut ausgebildete weibliche Arbeitssuchende zu rekrutieren. Mit MentorMe gehen Arbeitgeber den Weg einer innovativen Recruiting- und Personalentwicklungsstrategie. Sie leben CSR und Vielfalt. Sie erreichen ein attraktives Employer Branding und gewinnen und binden die besten weiblichen Mitarbeiter im War of Talents. Mit MentorMe unterstützen sie Frauen bei der Gestaltung ihrer Karriere, übernehmen soziale Verantwortung und geben ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich als Mentoren zu vernetzen und junge Talente für ihr Unternehmen zu entdecken.

Liebe Karen, du bist Partnerin in einer der weltweit größten Unternehmensberatungen und damit sicher ein Vorbild für viele Frauen. Erzähle uns doch ein bisschen von deinem Karriereweg.

Es ist nicht so, dass es schon immer mein Ziel gewesen wäre, Partnerin in der Strategieberatung zu werden. Ich habe ganz klassisch internationale BWL studiert. International, weil ich schon immer unterschiedliche Kulturen und Sprachen kennenlernen wollte. Ich wollte hinaus in die Welt, da ich aus einer Kleinstadt komme. Deshalb habe ich gleich nach dem Abitur ein Jahr in Japan verbracht. Ich bin 19 Jahre in einem Umfeld mit bestimmten Denkweisen aufgewachsen. Es hat mich fasziniert zu sehen, wie unterschiedlich die Sichtweisen der Menschen woanders sind. Während des Studiums war ich schließlich lange Zeit in Frankreich und den USA und habe einen doppelten deutsch-amerikanischen Abschluss.

Zunächst wollte ich nach dem Studium zu einem großen Konsumgüter-Konzern, weil mir dort angeboten wurde, im Ausland zu arbeiten. Allerdings sammelten all meine Studienkolleg*innen irgendwann Erfahrung im Beratungsumfeld, sodass ich mir das auch ansehen wollte. Ursprünglich mit dem Plan, danach sagen zu können, dass Beratung einfach nichts für mich sei. Also habe ich mich bei Bain beworben und kam total begeistert und fasziniert aus meinem ersten Interviewtag. Insbesondere die Case Interviews haben mir viel Spaß gemacht und auch die Leute im Team fand ich sehr sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich in diesem Umfeld super weiterentwickeln und mir von meinen zukünftigen Kolleg*innen sehr viel abschauen konnte.

Ich war natürlich nicht sicher, ob alle in der Firma so einen beeindruckenden Spirit hatten, wie die Bainies, die ich in meinen Gesprächen kennenlernen durfte. Aber ich bin dennoch mit einem sehr guten Gefühl gestartet und nun seit 22 Jahren in der Beratung tätig.

Was magst du an der Beratung besonders?

Ich liebe es, komplexe Problemstellungen für Kund*innen zu knacken. Mich faszinieren Themen, deren Lösung nicht offensichtlich auf der Hand liegt — die entweder inhaltlich oder auch politisch kompliziert sind. Vom ersten Tag an gefiel mir die Arbeit mit immer wieder neuen Menschen in unterschiedlichen Kontexten. Das muss man mögen, denn es fühlt sich häufig so an, als wären die neuen Schuhe immer ein Stückchen zu groß und man lebt ein bisschen außerhalb der eigenen Komfortzone. Das ist sowohl das Positive als auch die Anstrengung an diesem Job. Allerdings wird es mit jedem Mal, mit dem du eine Herausforderung meisterst, einfacher und du entwickelst dich enorm schnell weiter.

Außerdem geht es um Themen, welche die Welt und die Unternehmen wirklich beschäftigen. Die, die auf der Titelseite des Handelsblatts stehen. Du bist immer auf der Höhe der Zeit. Das liebe ich an diesem Job. Es ist nie langweilig und jede Branche hat ihre eigenen interessanten Fragestellungen.

Hast du eine Lieblingsbranche?

An sich habe ich keine Lieblingsbranche, aber der Versicherungsbereich ist mir sehr ans Herz gewachsen. Das hätte ich zunächst auch nicht gedacht, da mir alles als nicht wirklich greifbar erschien. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie – meine Eltern hatten ein Betonwerk. Ich mag eigentlich eher Dinge, die man anfassen kann. Aber die Fragestellungen im Versicherungswesen finde ich einfach äußerst interessant.

Im Laufe meiner Zeit bei Bain habe ich mich auf das Thema Customer Experience fokussiert, d. h. ich beschäftige mich viel damit, wie sich Unternehmen möglichst kundenzentriert aufstellen können. Heute bin ich Teil unseres Innovation & Design Teams und beschäftige mich hauptsächlich mit digitalen Lösungen. Hier habe ich unabhängig von Branchen meine echte Passion gefunden.

Das klingt sehr anspruchsvoll und auch herausfordernd. Hast du daher einen Rat, was man auf jeden Fall mitbringen sollte und wie man herausfindet, ob Beratung zu einem passt?

Das ständige Lernen und die stets neuen Herausforderungen muss man einfach mögen. Man sollte definitiv Bereitschaft zum Reisen und den Willen, immer wieder mit neuen Leuten zu arbeiten, mitbringen.

Neugier ist ebenfalls eine ganz wichtige Grundeigenschaft, die man haben sollte. Dinge verstehen und hinterfragen zu wollen sowie Spaß an der Lösung komplexer Fragestellungen zu haben. Das Anforderungsprofil an den Job verschiebt sich im Laufe der Karriere aber auch noch: Anfangs stehen vor allem analytische Methoden im Fokus, mit der Zeit rückt immer mehr auch die Teamverantwortung in den Vordergrund. Man sollte Menschen motivieren, fördern und überzeugen sowie gut mit unterschiedlichen Akteur*innen aus aller Welt umgehen können.

Welche fachlichen Hintergründe sollten Bewerber*innen mitbringen?

Wir suchen in der Beratung tatsächlich Leute mit unterschiedlichen fachlichen und persönlichen Hintergründen. Diversität wird bei uns großgeschrieben. Man benötigt nicht das klassische BWL-Studium, sondern wir suchen ganz bewusst Mitarbeitende mit unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Stärken, da unsere Teams davon enorm profitieren.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Jobs — und da sehe ich auch die Parallele zu eurer Arbeit bei MentorMe — ist es, Menschen bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und zu fördern. Wir sind ein absolutes People Business. Die Weitergabe von Wissen und Expertise ist Teil unserer täglichen Arbeit.

Also Mentoring? Was sind deine Gedanken zum Thema Mentoring und hattest du selbst schon Mentor*innen?

Ja, ganz viele! Bei Bain ist Mentoring Teil des Arbeitsalltags – vom Onboarding bis hin zu Senior-Leveln. Daher habe ich auch heute noch Mentor*innen und Mentees.

Ich hatte ganz viele Mentor*innen, die mich in meiner Laufbahn begleitet haben. Denn jede*r Mentor*in hat unterschiedliche Themen und Stärken und ich glaube nicht, dass ein*e Mentor*in alles abdecken kann. Über die Jahre hinweg habe ich mir ein ganzes Netzwerk an Mentor*innen aufgebaut.

Also wie bei Freundschaften?

Ganz genau. Ich schaue mir von jeder Person etwas anderes ab und jede Person holt auch eine andere Seite und Facette aus einem heraus. Häufig lerne ich insbesondere aus dem Scheitern oder den nicht so erfolgreichen Geschichten meiner Mentor*innen.

Es ist wie ein Puzzle, das sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt, aber am Ende muss man doch seinen eigenen Weg finden. Es geht nie um konkrete Ratschläge, sondern eher um den Erfahrungsaustausch. Manche Geschichten machen auch erst viel später oder im Nachhinein Sinn, wenn ich selbst eine bestimmte Erfahrung gemacht habe.

Wichtig war für mich auch die Erkenntnis, dass nicht alles auf einmal passieren muss. Ich kenne niemanden, der einen ganz geraden Karriereweg hingelegt hat, jede*r hat mal eine Zeit und eine Wegstrecke, die holprig war. Nicht alle reden darüber, aber genau das finde ich wichtig. Offenheit ist für mich das Wichtigste an einer/einem Mentor*in. Inzwischen bin ich auch etwas von dem klassischen Mentor*innen Bild — jemand, der oder die älter ist und mehr Erfahrung hat — abgewichen. Wichtig sind auch hier Diversität sowie individuelle Erfahrungen. Manchmal ist Mentoring auch einfach Zuhören und der/dem Mentee Raum geben. Laut denken dürfen hilft oft schon!

Manchmal glaube ich sogar, dass, je unterschiedlicher Mentor*in und Mentee sind, desto fruchtbarer ist der Austausch. Es mir schon häufig passiert, dass mich Menschen mit einem anderen Hintergrund und Weltbild auf neue Gedanken und Lösungen gebracht haben. Wir tragen alle so viele Annahmen und Vorstellungen in uns, dass es manchmal guttut, wenn diese von jemanden mit einer anderen Denkweise aufgebrochen werden. Man mag für das ideale Matching oft das Naheliegende suchen, aber oft liegt die Lösung im weiter Entfernten.

Das beste Mentoring ist für mich, die richtige Frage zu stellen, aber nicht die Antwort zu geben. Am Ende muss jede*r seine eigene Antwort finden und seinen/ihren eigenen Weg gehen.

Welche Gedanken hast du zu Female Empowerment?

Ich denke Männer und Frauen haben meist doch sehr ähnliche Probleme. Aber ich denke auch, dass man Frauen noch häufiger sagen muss, sich selbst zu vertrauen, auf sich selbst zu hören und den eigenen Weg zu gehen — unabhängig davon, was andere davon halten. Bei Frauen fällt mir vor allem auf, dass wir sehr lange allen gefallen möchten und relativ viel Wert darauflegen, was andere von uns denken. Das behindert uns oft. Das war eine meiner großen Erkenntnisse. Irgendwann kommt man sowieso an den Punkt, an dem man es nicht mehr allen recht machen kann.

Lerne auch zu akzeptieren, dass es niemals perfekt ist. Wir müssen uns von diesem hohen Perfektionsanspruch frei machen. Spätestens als ich Mutter wurde, musste ich mich von diesem Anspruch lösen, weil vor allem mit Kind nicht immer alles planbar ist.

Man muss wirklich den Mut haben, Entscheidungen umzusetzen, die die Außenwelt vielleicht absolut nicht nachvollziehen kann. Einfach ist es nicht, aber es lohnt sich!

Hast du noch einen letzten guten Rat, den du unseren Leser*innen gerne mitgeben möchtest?

Ich ermutige gerne immer alle darin, nicht so sehr auf ihren formalen Lebenslauf zu achten. Euer Lebenslauf ist eine Reflexion eures Lebens, aber ihr solltet euer Leben nicht eurem Lebenslauf unterordnen!

Eigentlich bin ich eine sehr rationale Person, die gerne Pro- und Kontra-Listen macht, aber am Ende des Tages ist vieles doch eine Bauchentscheidung. Bei Entscheidungen würde ich mir zunächst immer die Frage stellen, was gibt mir Energie und was zieht mir Energie? Was macht mir Spaß und wo liegt meine Leidenschaft und genau dem würde ich dann nachgehen.

Danke, liebe Karen, für dieses tolle Interview. Ich hatte mir Unternehmensberatung als Laie immer sehr viel „trockener“ vorgestellt.

Ich freue mich, wenn ich dich am Ende davon überzeugen konnte, dass unser Job gar nicht so trocken ist, wie du und vielleicht auch andere dachten. Das Interview hat mir super viel Spaß gemacht!

 

Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe-Community findest du in unserem Blog. Viel Spaß beim Eintauchen in das, was uns besonders macht.